Zur Einweihung des "Leuchtturmprojekts" im dritten Stock der Stadtbücherei im "Falkenhaus" sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt: "Die Stadtbücherei muss sich weiterentwickeln und darf nicht statisch sein." Den neuen Bereich für Computerspiele begrüße er deshalb sehr. 2020 sei die Förderung von 120.000 Euro für das Projekt "Level 3" als erster Meilenstein für den digitalen Austausch und die mediale Partizipation geschaffen worden.
Ein Quantensprung für die Stadtbibliothek.
"Für uns als Stadtbücherei ist Level 3 tatsächlich ein Meilenstein in der Weiterentwicklung und eine Antwort auf die gesellschaftlichen und digitalen Herausforderungen. Und nicht zuletzt eine Antwort auf das Selbstverständnis des Aufgabenspektrums unserer Bibliotheken", sagt der Medienpädagoge Lambert Zumbrägel am Eröffnungstag.
Offenheit und Wohlfühlatmosphäre als Grundideen des Raumes.
Es gibt keine Trennwände im "Level 3-Bereich" der Stadtbibliothek - die Nutzer sollen sich begegnen. Dahinter steht das Prinzip "Wissen teilen". Dafür werden auch Menschen mit digitalen Kompetenzen für Vorträge und Workshops ins "Falkenhaus" eingeladen. In denen auch über gesellschaftliche Themen wie Fake News, Hate Speech, Social Engineering, Cyber Grooming und Cyber Mobbing aufgeklärt wird.
Ziel war auch die Umsetzung einer Wohlfühlatmosphäre. Denn wenn sich die Aufenthaltsqualität erhöht, lädt das Digitale umso mehr zur Begegnung ein. Der Raum ist bunter und moderner geworden.
Das Motto: Digitalisierung fordert aktive Mitgestaltung
Mit dem Titel "Leuchtturmprojekt" verbindet Bibliotheksleiterin Martha Maucher einen besonderen Auftrag. Ihr geht es darum, neue Konzepte, Arbeitsformen und -methoden auszuprobieren, zu entwickeln und zu evaluieren und dann in die bibliothekarische Fachwelt zu kommunizieren.
Neue offene Räume im "Level 3-Bereich"
Wo früher ein "Sprachlabor" war, ist heute ein Tonstudio. Es wurde mit 10.000 Euro von der Telekom-Stiftung finanziert. Diesen Raum kann jeder nutzen, der das professionelle Produzieren von Podcasts oder Songs lernen oder sich einfach ausprobieren will. Menschen sollen hier ihre Produktionserfahrungen austauschen.
Ein weiterer offener Raum ist das Plenum, in das unterschiedliche Gruppen und Schulkassen zu Vorträgen eingeladen sind. Die Lernarbeitsplätze und der "Makerspace" sind erhalten geblieben. Letzterer hat jedoch einige neue Hightec-Geräte bekommen. Der Lasercutter oder der 3D-Drucker sind beispielsweise neu und sogar ausleihbar. Auch neu ist der VR-Brillenbereich und die Roboter-Ecke. Im Letztgenannten begeistert "Gianni", ein humanoider, das heißt menschenähnlicher, Roboter, die Besucherinnen und Besucher. Er ist eine Dauerleihgabe des Internet-Cafés von Senioren für Senioren.
Als weiteren interessanten Raum stellt die Stadtbibliothek die "Zocker-Ecke" vor. Die Gaming-Kultur sei nicht zu vernachlässigen, so der Medienpädagoge Zumbrägel. Er ist stolz darauf, dass die Stadtbibliothek die einzige Einrichtung in Würzburg ist, die über zehn baugleiche Laptops verfügt. So ist das Spielen von Turnieren in einem Raum ohne Verzögerung möglich.
Barrierefreier Zugang und inklusives Angebot
Der Raum ist barrierefrei zugänglich. Zudem gibt es ein Angebot für inklusive Förderklassen, die den Raum ausprobieren werden. Es soll darum gehen, den Raum zu optimieren, wenn Gehörlose, Blinde oder Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer die digitalen Angebote ausprobieren.