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Ochsenfurt
Reisebericht: Was bei Rammstein in Mexiko alles los war
Marion und Andreas Jutzi hatten bei einem Radiosender eine Reise zum Konzert der Rockband gewonnen. Mitgebracht haben sie unzählige schöne Erinnerungen.
Andreas und Marion Jutzi sind wieder zu Hause. Dort haben sie sich eine Ecke mit Andenken an ihre Reise nach Mexiko gebastelt.
Foto: Claudia Schuhmann | Andreas und Marion Jutzi sind wieder zu Hause. Dort haben sie sich eine Ecke mit Andenken an ihre Reise nach Mexiko gebastelt.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:22 Uhr

Auf ihrer Couch daheim in Ochsenfurt sortieren Marion und Andreas Jutzi erstmal ihre Gedanken. Wo sollen sie anfangen mit ihrer Erzählung? Bei den schwimmenden Liegen im Hotelpool? Bei der Holperfahrt mit dem Taxi einmal quer durch Puerto Vallarta? Bei den netten Metal-Fans? Oder gleich beim gigantischen Bühnenfeuerwerk in der Silvesternacht? Die Entscheidung fällt schließlich zugunsten eines chronologischen Reiseberichts, denn ein bisschen Ordnung muss ja gebracht werden in die tausend Eindrücke, die das Ehepaar von seiner Reise nach Mexiko mit nach Hause nahm.

Marion und Andreas Jutzi hatten beim Radiosender Rock Antenne eine Reise zu zwei Konzerten der Band "Rammstein" gewonnen, und zwar im mexikanischen Puerto Vallarta. Die eingefleischten Heavy-Metal-Fans waren völlig aus dem Häuschen und fieberten der Reise, die über Silvester stattfinden sollte, voller Ungeduld entgegen. Silvester ist vorbei, und die Jutzis sind wieder daheim. Hat der Gewinn gehalten, was er versprochen hat?

Der Blick aus dem Hotelzimmer in Puerto Vallarta.
Foto: Andreas Jutzi | Der Blick aus dem Hotelzimmer in Puerto Vallarta.

"Mehr als das", sagt Andreas Jutzi. "Wir wurden rundum versorgt." Seine Frau hat die erste Flugreise ihres Lebens völlig unaufgeregt absolviert. "Das Fliegen war entspannt", sagt sie. "Ich könnte immerzu fliegen." Nach einer Übernachtung im eiskalten Dallas in Texas brachte ein anderer Flieger das Ehepaar nach Puerto Vallarta direkt am Pazifik. "Da waren dann 26 Grad", erzählt Andreas Jutzi. Die beiden Ochsenfurter fanden sich wieder in einem Urlaubsparadies, wo die Taxifahrer den frisch eingetroffenen Flugreisenden zur Fahrt ins Hotel zwei Massagen gleich mit offerierten.

Zuerst ging's zum falschen Hotel

Jutzis ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und taten, was sie immer tun, sobald sie an einem unbekannten Ort ankommen: Erst mal schön entspannt ein Bierchen trinken. Dann brachte ein Taxi die beiden ins Fünf-Sterne-Hotel, von dem sich erst nach dem freundlichem Empfang mit kühlem Sekt herausstellte, dass es das falsche war. Bis auf eine weitere Autofahrt war für die Jutzis mit dem Buchungsfehler aber kein Nachteil verbunden, denn im nicht weniger luxuriösen Hard-Rock-Hotel war das Ambiente ganz genau nach dem Geschmack der beiden Ochsenfurter. Das war den beiden klar, sobald sie die zwei großen Gitarren über dem Eingang sahen.

"Die Mexikaner, die können feiern."
Andreas Jutzi, Rammstein-Fan

Jutzis, die zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich Kohldampf hatten, bestaunten trotzdem zuerst einmal die Annehmlichkeiten ihrer Unterkunft: eigener Whirlpool im Zimmer, prächtige Aussicht auf den Pazifik, fünf Restaurants zur Auswahl. Und wie war der Außenpool? Andreas Jutzi lacht. "Das war nicht nur ein Pool, das war eine Pool-Landschaft." Ein All-Inclusive-Armband gewährleistete für die beiden VIP-Gäste den kostenfreien Genuss sämtlicher Mahlzeiten und Getränke, und das waren nicht wenige.

Ein eigener Tisch für die VIP-Gäste

Andreas und Marion Jutzi an der Strandpromenade von Puerto Vallarta.
Foto: Andreas Jutzi | Andreas und Marion Jutzi an der Strandpromenade von Puerto Vallarta.

"Egal, wo man sich niederließ: Ständig wurde man gefragt, was man trinken möchte", sagt Andreas Jutzi. "Da fällt es einem ein bisschen schwer, nüchtern zu bleiben." Und noch schwerer fällt es, wenn nette Gesellschaft da ist. Verschiedene Rammstein-Fans aus Deutschland und der Schweiz waren in dem Hotel untergebracht, und alle verstanden sich auf Anhieb. "Die Chemie unter uns passte", erzählt Jutzi. "Was haben wir gelacht!"

Der Höhepunkt der Reise kam am 31. Dezember: das Rammstein-Silvesterkonzert am Strand. Ein Shuttle brachte die Metal-Fans zu dem Open-Air-Gelände, wo für die VIP-Gäste ein Tisch in einem abgegrenzten Bereich reserviert war. Jutzis genossen die Gesellschaft, die Stimmung und die Vorband "3Teeth". "Und als so gegen 22.30 Uhr Rammstein auf die Bühne kamen, gab es natürlich kein Halten mehr", erzählt der Ochsenfurter. "Die Mexikaner, die können feiern!"

Auf Metal folgte mexikanische Partymusik

5000 Fans kamen zu dem Konzert. Eine beinahe intime Veranstaltung, füllt die Band doch üblicherweise ganze Stadien. "Es war kuschelig", findet Marion Jutzi. Und ein unglaubliches Erlebnis für das Ehepaar aus Ochsenfurt, das seine Lieblingsband noch nie zuvor live erlebt hatte. "Rammstein waren ein volles Brett. Gigantisch, was die abgeliefert haben", erinnert sich Andreas Jutzi.

Kurz vor Mitternacht wurde herunter gezählt, und dann wurde nicht nur auf der Bühne, sondern vielerorts in der Stadt ein bombastisches Feuerwerk gezündet. "Halb Vallarta hat gebrannt", sagt Andreas Jutzi begeistert. Dann erlebten die beiden noch eine Dreiviertelstunde traditionelle mexikanische Partymusik, vorgetragen von einer Band in Tracht und Sombreros, und anschließend die After-Show-Party.

Besonders faszinierend fanden Jutzis die originellen Fahrzeuge.
Foto: Andreas Jutzi | Besonders faszinierend fanden Jutzis die originellen Fahrzeuge.

Klar, dass am nächsten Tag außer Erholung am Pool und am Meer keine weiteren Punkte auf der Tagesordnung standen. Am 2. Januar durften die Ochsenfurter das Rammstein-Konzert gleich noch einmal hören. Ist das nicht ein wenig fade? Die Frage löst bei Jutzis einen veritablen Lachkrampf aus. "Beim zweiten Mal kann man sich dann auf die Details konzentrieren", sagt Andreas Jutzi.

Auf eigene Faust durch Puerto Vallarta

Der "offizielle" Teil der Reise war danach beendet. Das Ehepaar zog in ein selbst bezahltes anderes Hotel und genoss noch einige Tage lang das Flair der mexikanischen Stadt. Die beiden erinnern sich an ein Postamt im 50er-Jahre-Stil, wo der Mitarbeiter fleißig stempelnd inmitten eines Riesen-Haufens von Briefen saß. An das von einem deutschen Metal-Fan geführte Taco-Restaurant, an vom Strand aus zu beobachtende Wale, an Kunstwerke und Skulpturen in den Straßen, an Uralt-Automobile ohne Katalysator, dafür mit Ohren und Plüsch-Kotflügeln.

Das nächste Konzert ist schon gebucht

Unauslöschlich hat sich den Ochsenfurtern der öffentliche Personennahverkehr Puerto Vallartas ins Gedächtnis eingebrannt: preisgünstig, aber den Fahrgast bis an die Grenze der körperlichen Leistungsfähigkeit fordernd. "Bei uns würde jeder Busfahrer sofort entlassen, der so fährt", ist Andreas Jutzi überzeugt. Vollgas, Vollbremsung, Vollgas, Vollbremsung - Jutzis haben auch das überstanden.

Die Brandung am Pazifik in Puerto Vallarta.
Foto: Andreas Jutzi | Die Brandung am Pazifik in Puerto Vallarta.

Eines ist sicher: Nach so viel Rammstein auf einen Sitz muss die Dosierung langsam heruntergefahren werden, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Marion und Andreas Jutzi haben sich deshalb schon wieder Rammstein-Karten besorgt. Im August geht es zum Konzert nach Riga.

 
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