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Würzburg
Reinhard Peter antwortet auf den Samstagsbrief zum Residenzlauf: "Kinder von früher laufen heute als Erwachsene"
Der Organisationsleiter der Großveranstaltung in Würzburg setzt auf Gemeinschaft und Gemeinsinn – und ist dankbar für eine großartige ehrenamtliche Unterstützung.
Ein Fest der Bewegung und Begegnung war einmal mehr der Würzburger Residenzlauf. Er ist Unterfrankens größte, teilnehmerstärkste Sportveranstaltung.
Foto: Silvia Gralla | Ein Fest der Bewegung und Begegnung war einmal mehr der Würzburger Residenzlauf. Er ist Unterfrankens größte, teilnehmerstärkste Sportveranstaltung.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 13.04.2025 02:32 Uhr

Mit fast 9000 Teilnehmenden jeden Alters hat der Würzburger Residenzlauf am vergangenen Sonntag einen neuen Rekord gemeldet. Nicht nur deshalb hat unser Autor dem Organisationsleiter Reinhard Peter in einem "Samstagsbrief" gratuliert – vor allem hob er den integrativen Charakter der Veranstaltung heraus, die nur durch ein großes ehrenamtliches Engagement zu schultern ist. Nun hat Reinhard Peter geantwortet:

Dank an frühere Verantwortliche beim Residenzlauf

"Sehr geehrter Herr Jungbauer, absolut überrascht war ich über den "Samstagsbrief" der Main-Post. Sehr berührt und gleichzeitig etwas erschrocken, dass ich das Gesicht dieses Erfolgs sein soll. Ich will meine Antwort zunächst dazu nutzen, diese Wertschätzung und den Dank allen weiterzuleiten, die ebenso verantwortlich sind, dass sich der Residenzlauf so entwickelt hat.

In Erinnerung an den verstorbenen Alfred Langenbrunner danke ich Peter Müller-Reichart als immer noch aktiven "Gründungsvater"“ sowie Hermann Biedermann und Freddy Schlund, die über zwei Jahrzehnte auch Verantwortung trugen. Natürlich ebenso Jens Röder vom Fachbereich Sport mit seinem unglaublich engagierten Team. Und insbesondere allen Helferinnen und Helfern, voran der TG Würzburg, der LG Würzburg und der Bayerischen Sport-Jugend.

Über 200 ehrenamtliche Kräfte aus weiteren Vereinen, der "Blaulicht-Familie" oder auch unserem privaten Umfeld wirken an so einem Wochenende mit und unverändert spüren wir alle in diesen Zeiten noch Spaß am Ehrenamt, der sich auf Teilnehmende und Besucher überträgt. Dass wir das finanziell ausgewogen und trotz Inflation seit Jahren mit gleichen Preisen planen können, ist in starkem Maße unseren Sponsoren zu verdanken. Alle haben Teil an der Erfolgsgeschichte des Residenzlaufs.

Organisationsleiter Reinhard Peter, hier bei einer Pressekonferenz Ende Januar, setzt beim Residenzlauf vor allem auf den Breitensport.
Foto: Patty Varasano | Organisationsleiter Reinhard Peter, hier bei einer Pressekonferenz Ende Januar, setzt beim Residenzlauf vor allem auf den Breitensport.

Wir haben einen fantastischen Teilnehmerrekord mit 8972 erreicht, rund 750 mehr als die bisherige Bestmarke. Aber es kommt nicht auf den Rekord an, sondern auf eine im wahrsten Sinne "ehrliche" und nachhaltige Entwicklung unseres Laufs. Ich glaube, darin steckt neben dem aktuellen Lauf-Boom unser Erfolgsrezept: Dass inzwischen aus 35 Auflagen und 21 Jahren Schul- und Kindergartenläufe für viele Menschen der Region der Residenzlauf seit Jahrzehnten Berührungspunkte hat.

Teilnehmerzahlen nicht künstlich hochtreiben

Nicht wenige, die in den 2000er Jahren als Kinder oder Jugendliche teilgenommen haben, laufen heute noch und lassen inzwischen ihre Kinder ebenfalls an den Start gehen. Tatsächlich glaube ich, dass das Ende dieser Entwicklung als bedeutendste Breitensportveranstaltung Unterfrankens noch nicht erreicht ist – wir aber nichts unternehmen werden, diese künstlich hochzutreiben. Echter Erfolg wächst von innen heraus!

Genau aus diesem Grund sind die Entwicklungen so eingetreten, die Sie in Ihrem Brief beschrieben haben: die Kindergarten- und Schulläufe florieren, weil zunehmend auch Eltern(beiräte) die Initiative übernehmen – zum „Gemein-wohl“ müssen wir eben „gemein-sam“ beitragen. Unsere regionalen Spitzenathleten zeigen Flagge, weil wir in Zeiten von unzähligen Sportangeboten im Fernsehen ihnen hier eine kleine Bühne bieten können.

Die strahlenden Gesichter bei unserem Inklusionslauf beweisen, wie wir gemeinsam unsere Menschlichkeit weiter entwickeln können. Und die weiter wachsenden Startfelder über 5 und 10 Kilometer sind Ausdruck der Freude, mit vielen Gleichgesinnten eine Idee mit Leben zu erfüllen, als Firmen in Zeiten von Remote-Work Teamkitt zu erzeugen – und Gemeinsamkeit in einer Welt zunehmender Spaltung zu erleben.

So gesehen weicht mein Schreck, den ich eingangs beschrieben habe, wieder etwas: Für so eine Entwicklung stehe ich gerne mit meinem Gesicht und meinem Namen.
Ihr Reinhard Peter

 
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