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WÜRZBURG/BAMBERG
Razzia in Bamberg traf Wügida-Redner
Razzia gegen rechte Szene in Bamberg       -  Ein Wohnhaus in Bamberg (Bayern), aufgenommen am 21.10.2015. Die Polizei führte mit Unterstützung von Spezialeinheiten in verschiedenen Wohnungen im Stadtgebiet Bamberg Razzien bei mutmaßlichen Rechtsextremisten durch.
Foto: Christian Herse (dpa) | Ein Wohnhaus in Bamberg (Bayern), aufgenommen am 21.10.2015. Die Polizei führte mit Unterstützung von Spezialeinheiten in verschiedenen Wohnungen im Stadtgebiet Bamberg Razzien bei mutmaßlichen Rechtsextremisten durch.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:44 Uhr

Der Schlag gegen die rechtsextreme Szene in Ober- und Mittelfranken könnte sich auch auf den Würzburger Pegida-Ableger auswirken. Recherchen der Redaktion ergaben, dass zu den insgesamt 13 am Mittwoch Festgenommenen zwei Männer gehören, die als Ordner oder Redner bei Wügida in Erscheinung getreten sind.

Am Donnerstag hatte die Polizei bekannt gegeben, dass sich die Großrazzia unter anderem gegen einen Anmelder des Nürnberger Pegida-Ablegers Nügida gerichtet habe. Nach Informationen der Redaktion handelt es sich dabei um den Nürnberger „Die Rechte“-Chef Dan E., der am 12. Oktober bei Wügida sprach.
 


Bei dem zweiten Mann handelt es sich um Andreas G., ebenfalls Funktionär bei der Neonazi-Partei „Die Rechte“. Er war regelmäßig als Ordner bei Wügida eingeteilt und wurde nun festgenommen. G. hatte auf Facebook mehrmals seine Teilnahme bei Wügida „mit Anhang“ angekündigt. Die Organisatoren der Bewegung drückten indes nicht nur im Internet ihr Wohlwollen darüber aus: Mehrmals konnte beobachtet werden, wie G. und seine Begleiter per Handschlag begrüßt wurden.

Während Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2015 Nügida bereits als „rechtsextremistisch geprägt“ bezeichnete, bewertete das Landesamt für Verfassungsschutz Wügida bislang als „weitgehend von der bürgerlichen Szene getragen“. Auf Anfrage teilte die Behörde nun allerdings mit, man behalte sich eine Neubewertung vor und habe die „zunehmenden Aktivitäten von Rechtsextremisten bei Pegida Franken in Würzburg genau im Blick“. Bei der bislang letzten Wügida-Demonstration am 12. Oktober seien „rund 15 Prozent der etwa 100 Kundgebungsteilnehmer der rechtsextremistischen Szene zuzurechnen“ gewesen, so die Verfassungsschützer weiter.

Eine neue Kundgebung hat die Bewegung noch nicht offiziell angemeldet, teilte die Stadt Würzburg am Freitag mit. Inoffiziell war allerdings von einem Aufmarsch im November die Rede. Unterdessen wurde die für 31. Oktober von Rechtsextremisten geplante Anti-Asyl-Demonstration in Bamberg abgesagt.

 
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