"Wir rechnen damit pünktlich am 11. Dezember den Heidingsfelder Rathausplatz fertigzustellen", sagt Robert Saukel vom zuständigen Baustellenmanagement. Am Montagmittag kamen Vereinsvertreter, Stadträte und der Oberbürgermeister zur Baumpflanzung am Heidingsfelder Rathaus. Eine Ulme soll künftig Schatten spenden.
"Ich freue mich, dass Heidingsfeld einen echten und lebendigen Ortskern bekommt", meinte Oberbürgermeister Christian Schuchardt vor zwanzig versammelten Interessierten. "Wir haben lange darauf hingearbeitet und wollten die Bevölkerung am Planungs- und Abstimmungsprozess beteiligen", so Schuchardt.
Nächstes Jahr soll Fasching auf dem Platz gefeiert werden
Bei kühlen Temperaturen legte der Oberbürgermeister selbst Hand an und schüttete symbolisch die Baumgrube zu. Der Baum wurde mit speziellem Substrat verfüllt, um ihm "zu einem guten Start zu verhelfen", heißt es in einer städtischen Presseinformation. Stadtrat Kurt Schubert (CSU) aus Heidingsfeld kippte eine ganze Flasche echten Heidingsfelder Silvaner hinterher. "Wenn das bisher noch keine Tradition ist, wird das eine", so Schubert.
Passend zum Beginn der närrischen Zeit kamen Mitglieder der Gilde Giemaul zur feierlichen Baumpflanzung. "Wir freuen uns, dass der Platz bald fertiggestellt ist, dann können wir im kommenden Jahr auf dem Rathausplatz das Narrenwecken feiern", sagt Christian Reusch, erster Gesellschaftspräsident des Heidingsfelder Faschingsclubs.
"Seit den 1980er Jahren gibt es Ideen zur Umgestaltung des Heidingsfelder Rathausplatzes", sagt Schubert. Er meint, durch "mehr Miteinander zwischen den Heidingsfelder Stadträten" habe sich "zum Glück die Situation neu ergeben". Zuvor hätten CSU und SPD sich gegenseitig zu oft blockiert.
Kritik an parkenden Autos
Doch es gibt auch Kritik nach der Umgestaltung des Platzes. "Überall parken Autos, in viele anliegenden Geschäfte gehen Kunden nur kurz", berichtet ein Geschäftsinhaber. So werde der Platz nicht lebendig. Durch parkende Autos könne der Geschäftsinhaber selbst nicht mehr richtig ein- und ausparken. Kürzlich sei sogar das Schild eines Handyladens umgefahren worden.
Offiziell ist das Parken nur in markierten Flächen erlaubt. Wenn die Klosterstraße eröffnet wird, befürchtet der Geschäftsinhaber, dass sich die Situation weiter verschlechtert. Außerdem ist noch unklar, ob der Baum den wachsenden klimatischen Herausforderungen gewachsen ist. Speziell für die versiegelte Fläche hatten die Architekten eine resistente Ulmenart ausgewählt.
Warum haben die und auch die Hausbesitzer z.B. nicht längst für einen zweiten Durchgang vom Seegarten zur Wenzelstraße gesorgt? Da hätte wohl (zu viel) Ladenraum geopfert werden müssen.