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Würzburg
Rassistische Gesänge bei Song "L'amour Toujours" bei Techno-Event in Würzburg: Posthalle distanziert sich klar
Bei einem Techno-Event in Würzburg ertönten menschenverachtende Gesänge. Die Posthalle reagiert mit scharfer Verurteilung und distanziert sich von den Vorfällen.
Beim letzten 'Power of Techno'-Event in Würzburg wurden rassistische und menschenfeindliche Gesänge von einzelnen Personen im Publikum angestimmt. 
Foto: Silvia Gralla | Beim letzten "Power of Techno"-Event in Würzburg wurden rassistische und menschenfeindliche Gesänge von einzelnen Personen im Publikum angestimmt. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 12.10.2024 02:38 Uhr

Seit dem Vorfall auf Sylt Ende Mai dieses Jahres haben sich in ganz Deutschland zahlreiche ähnliche Fälle ereignet: Menschen skandieren rassistische Parolen zur Melodie des Partyhits "L'Amour Toujours" von Gigi D'Agostino. Auslöser der breiten Empörung war ein Video aus einer Bar auf Sylt, das jugendliche Partygäste zeigte, die den 90er-Jahre-Song mit Parolen wie "Deutschland den Deutschen" und "Ausländer raus" verunglimpften.

Nun gab es auch in Würzburg einen ähnlichen Vorfall. Die Posthalle teilte auf ihren sozialen Kanälen mit, dass während einer "Power of Techno"-Veranstaltung rassistische und menschenverachtende Gesänge einzelner Personen ertönten.

Kein Platz für Hass, Gewalt, Diskriminierung in der Würzburger Posthalle

Während des Sets des letzten DJs des Abends wurde "L'Amour Toujours" für etwa 20 Sekunden angespielt. Das Team der Posthalle bekam den Vorfall selbst nicht mit, wie Posthallen-Chef Jojo Schulz auf Nachfrage erklärte."Daher konnten wir nicht entsprechend reagieren. Bei Kenntnis hätten wir sofortige Maßnahmen ergriffen und diese Personen aus der Halle verwiesen." Erst durch die Nachricht eines Partygastes an den Veranstalter "Power of Techno" wurde die Posthalle nachträglich auf die rassistischen Äußerungen aufmerksam. Laut Schulz handelte es sich bei dem DJ um einen Spanier, der die brisante Bedeutung des Songs in Deutschland nicht kannte.

Er und das gesamte Posthallen-Team distanzieren sich klar von solchen Aussagen und verurteilen derartige Vorfälle aufs Schärfste. "Jegliche Art von Hass, Gewalt, Diskriminierung und jede Form von Menschenfeindlichkeit haben bei uns keinen Platz", betonen sie in einem Statement. Die Posthalle versteht sich als "Zuhause für vielfältige, kulturelle Veranstaltungen", bei denen alle Personen unabhängig ihres Alters, Geschlechts, ihrer Identität, Hautfarbe, Religion und Herkunft herzlich willkommen seien.

Der Veranstalter der Techno-Reihe war für diese Redaktion nicht zu erreichen.

Der Song ist harmlos, die Gesänge sind es nicht

Schulz ist sich der Tatsache bewusst, dass solche Vorfälle nicht nur deutschlandweit, sondern auch in Würzburg passieren können. "Man kann sich davor kaum schützen", sagt er. Zwar könne man Bands oder DJs im Vorfeld bitten, den Song nicht zu spielen, aber das sei kaum praktikabel. "Wo zieht man denn da die Grenze? Zieht man in Würzburg die Grenze bei "Layla"? Was ist mit anderen volkstümlichen Liedern?", fragt er rhetorisch. Für Schulz steht fest: "Das Lied 'L'Amour Toujours' ist harmlos. Das Problem ist, was daraus gemacht wurde."

 
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  • Marion Berger
    Was wurde denn gesungen ?
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  • Thomas Lindenberg
    Vermutlich genau das, was damals auf Sylt gesungen wurde und was am Ende des allerersten Abschnitts im Text von Sophia Scheder unter "Parolen wie..." erwähnt wird:
    "2.Parole – 2.Parole – 1.Parole – 2.Parole"
    passt rhythmisch perfekt auf die (elektronisch-)instrumentale Einleitung des dazu missbrauchten Songs.
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  • Erich Spiegel
    Bitte bleiben Sie beim Thema.
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  • Rudolf Thomas
    Mir erscheint es unmöglich, jede verbotene Parole, die irgendwo gegrölt wird, zu verfolgen und zu sanktionieren. Auch halte ich eine Berichterstattung darüber für müßig und wenig informativ, weil konkrete Hinweise auf den Personenkreis fehlen. Die Gesinnung dieser Leute ist tiefer verankert und weit verbreitet. Im Grunde schlummerte das Gedankengut auch direkt nach 1945 im Untergrund weiter. Jetzt fühlen sich die Erben der NS-Gesinnung so stark, um es mit unserem gut gemeinten demokratischen System aufzunehmen. Wenn wir nicht wachsam sind, dann werden bald ganz andere Parolen auf unseren Straßen und Plätzen erschallen.
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  • Katharina Kirsch
    Ein Trauerspiel. Auch wenn der Liederschreiber es nicht so gemeint hat: streicht doch einfach dieses Lied von eurer Playlist liebe DJs. Es wird immer ein paar Idioten geben, die entweder wirklich Nazis sind oder tatsächlich einfach zu blöd, sich etwas dabei zu denken, das mitzugrölen.
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  • Heinrich Diele
    Es geht um die Haltung, nicht nur um Worte... Paul Schüpfer. Natürlich ist hier Rassismus verankert.
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  • Paul Schüpfer
    Es ging schon mal um Haltung in Deutschland....
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  • Harry Amend
    Da sieht man mal wieder das viele deutsche Grundsätzlich ein Problem mit ausländischen Mitmenschen haben und das auch noch lustig finden. Im Urlaub die halbe Welt jetten und anschließend erzählen wie toll und freundlich die Menschen dort sind, hier aber "Deutschland den deutschen grölen". Über Deutschland schütteln viele mittlerweile nur noch den Kopf, aber kein Wunder bei den laschen Gesetzen, da dürfen selbst widerlichste Parolen unter dem Denkmantel "Demo" gegrölt werden und was passiert? Recht wenig außer das sich die Medien- und Politikvertreter entsetzt zeigen passiert nichts.
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  • Paul Schüpfer
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  • Manfred Englert
    Ich stimme Ihnen grundsätzlich zu, Herr Amend. Jedoch weshalb jemand den Kopf über D schüttelt liegt bestimmt nicht an diesen dümlichen Songs. Nein, die schütteln nicht nur den Kopf, die lachen uns auch aus! Und an was oder wem das liegt, das müssten Sie sich eigentlich denken können.
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  • Helmut Hofmann
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  • Paul Schüpfer
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  • Hans Kaiser
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  • Paul Schüpfer
    Was genau war jetzt rassistisch und menschenverachtender Gesang? In 20 Sekunden kann doch nicht viel passiert sein. Springt man jetzt über jedes Stöckchen?
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  • Anton Müller
    Steht doch im Artikel! Oder finden Sie "Deutschland den Deutschen" und "Ausländer raus" in Ordnung? Ab welcher Länge des Grölens wäre ihrer Meinung nach ein Fehlverhalten gegeben?
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  • Paul Schüpfer
    Es steht NICHT im Artikel, dass diese Parolen in der PoHa gesungen wurden. Da steht ähnlich. Also, was war es genau?
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  • Florian Bötsch
    20 Sekunden reichen genau für
    "Ausländer raus, Ausländer raus - Deutschland den Deutschen - Ausländer raus, Ausländer raus, Ausländer raus - Deutschland den Deutschen - Ausländer raus, Ausländer raus, Ausländer raus - Deutschland den Deutschen".
    Ihre nationalistische Techno-Party können Sie auf dem Grab ihrer deutschen Vorfahren abhalten. Dort dürfen ihre Gedanken dann zur ewigen Ruhe kommen.
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  • Paul Schüpfer
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  • Thomas Lindenberg
    20 Sekunden reichen für die am Ende des ersten Abschnitts erwähnten Parolen locker aus, zumal diese rhythmisch genau auf die "elektronischen Fanfaren" gleich zu Beginn des "Songs" passen...
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