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Würzburg
Rasende Autos in Würzburger Fahrradstraße: Achtjähriger reicht's
Eigentlich sollen Fahrradstraßen den Radverkehr in Würzburg sicherer machen. Eine Drittklässlerin hat aber andere Erfahrungen gemacht. Und klopfte bei der Polizei an.
Die junge Schülerin Marlene S. duldet es nicht länger, dass in der ersten Fahrradstraße Würzburgs keiner Rücksicht auf sie nimmt. Mit einem Brief an die Polizei landete sie einen Hit in den sozialen Medien.
Foto: Thomas Obermeier | Die junge Schülerin Marlene S. duldet es nicht länger, dass in der ersten Fahrradstraße Würzburgs keiner Rücksicht auf sie nimmt. Mit einem Brief an die Polizei landete sie einen Hit in den sozialen Medien.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 12.02.2024 13:13 Uhr

Marlene S. fährt gerne Fahrrad. Besonders gerne zieht es sie zum Radeln in den Wald. Weniger Spaß hat sie in der Innenstadt von Würzburg. Denn was die Achtjährige in der Büttnerstraße erlebt, macht sie wütend. Die Straße, die parallel zum Oberen Mainkai verläuft, erlangte im vergangenen Sommer prominente Schlagzeilen. Sie wurde Würzburgs erste Fahrradstraße. Mit der Umwidmung wollte die Stadt die Sicherheit von Radfahrern und Passanten erhöhen. Seitdem sind noch mehr Fahrradstraßen in Würzburg hinzu gekommen, so zum Beispiel in der Münzstraße, die nur ein paar Pedaltritte weiter entfernt ist.

Fahrradfahrer sollen Vorrang haben

In diesen Straßen dürfen Radfahrer nebeneinander fahren, auch wenn sie andere Verkehrsteilnehmer dadurch behindern. Wollen Autofahrer überholen, müssen sie einen Abstand von mindestens anderthalb Metern zum Radfahrer einhalten. Marlene spürt davon aber wenig. Denn so richtig sicher fühlt sich die Schülerin aus Heidingsfeld nicht. "Mich ärgert, dass die Autos mich nicht wahrnehmen", sagt sie, während sie mit ihrem Rad und ihrer Familie in der Büttnerstraße steht.

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Doch das junge Mädchen entschied sich, die Situation nicht einfach hinzunehmen. Ihre Aktion, die dann folgte, ist mittlerweile ein Hit in den sozialen Medien geworden. Und das schaffte sie mit einem Brief an die Polizei. In diesem schrieb sie, dass sie sogar einmal fast schon in der Büttnerstraße überfahren worden sei. "Können Sie dagegen was tun?", fragt Marlene direkt. Und gibt den Beamten gleich noch den Hinweis, dass es sich um die Straße "gleich hinter euch" handele.

Marlene S. beschwert sich über die Autos in Würzburgs erster Fahrradstraße.
Foto: Uli S. | Marlene S. beschwert sich über die Autos in Würzburgs erster Fahrradstraße.

Polizei suchte im Netz nach junger Schreiberin

Der Brief hat die Polizei auch erreicht. "Wir freuen uns sehr über das Engagement der kleinen Marlene, etwas für die Verkehrssicherheit zu tun", schrieb die Polizei Unterfranken auf Facebook. Den Brief stellten Beamte ins Netz, weil sie die Verfasserin gerne kennen lernen wollten, ihren kompletten Namen aber nicht kannten. Über 800 Mal wurde der Aufruf geteilt - und der Kontakt klappte.

Kürzlich besuchte die junge Schülerin auf Einladung der Polizei die Dienststelle mit ihrer Familie. Dort war die Fahrradstraße natürlich auch Thema. Wie die Beamten ebenfalls in den sozialen Medien mitteilten, haben sie Marlene versprochen, ein besonderes Auge auf die Straße zu haben. Die Achtjährige wünscht sich jetzt, dass sie sich nicht mehr über die Büttnerstraße ärgern muss. Und sie hat auch einen Vorschlag: "Vielleicht sollten da gar keine Autos mehr fahren dürfen."

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Die Linke meldet sich nach Brief der Schülerin

Mit den Beobachtungen ist Marlene nicht alleine. Sebastian Roth, Franktionsvorsitzender der Linken im Würzburger Stadtrat, hat ähnliche Beobachtungen gemacht, wie er in einer Pressemitteilung schreibt. "Autofahrerinnen und Autofahrer benutzen die Straße genauso stark wie vorher und halten sich nicht an die vorgeschriebenen Abstände und Geschwindigkeiten", heißt es. Die Folge: Es komme zu Situationen, in denen sich gerade junge und unsichere Verkehrsteilnehmer unwohl fühlen. Die Linke fordert die Verwaltung auf, darüber nachzudenken, das „Autoverkehr Frei“-Schild zurückzunehmen.

Fahrradstraßen in Würzburg

Bis jetzt sind Fahrradstraßen schon in der Büttnerstraße, Peter- und Münzstraße, Burkarderstraße und Bauernpfad eingerichtet. Geplant ist es, in der Heinestraße und Kapuzinerstraße den Fahrrädern Vorrang einzuräumen. In der Prüfung befindet sich derzeit die Semmelstraße.
Quelle: lke
 
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  • H. B.
    Wenn sich das Mädchen schon über die Autofahrer in der Büttnerstraße - zu Recht -aufregt -, dann sollte sie auch mal sehen, was in der Parallelstr. Oberer Mainkai abläuft. Da fahren die Radfahrer nämlich trotz Fahrradstraße nach wie vor rücksichtslos auf dem Gehsteig. Und dabei klingeln sie auch noch Fußgänger an, die "unverschämterweise" nicht von selbst Platz machen. Vielleicht sollte sich die Kleine mal darüber bei der Polizei aufregen.
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  • J. H.
    Heute bin ich Autofahrer, morgen ist man mit dem Fahrrad unterwegs. Der gleiche Mensch, aber an jedem Tag mit Sicherheit mit zwei völlig unterschiedlichen Wahrnehmungen. Die Abstandsregel ist zwar richtig , aber in der Realität nicht immer umsetzbar ohne das es zu Verkehrsstörungen kommt. Das dann Autos einige Zentimeter weniger Abstand halten ist akzeptabel, wenn der Fahrradfahrer dadurch nicht gefährdet wird.
    Was manche Fahrradfahrer nämlich so in der Fußgängerzone in Sachen Geschwindigkeit treiben hat mit Schrittgeschwindigkeit aber überhaupt nichts gemein sondern eher mit Radrennen. Deswegen sollten auch Fahrräder Nummernschilder bekommen, wer ein Auto besitzt sollte dieses auch in kleinerer Form auch für sein Bike verwenden dürfen.
    Wer kein Bike Besitz bekommt dann sein ein eigenes. Damit könnte bei groben Fehlverhalten man alle Verkehrsteilnehmer zur Verantwortung ziehen die nicht zu Fuß unterwegs sind.
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  • R. G.
    Ein Gesamtkonzept für Würzburg, das wär's doch. Völlig neu und richtig durchdacht. Dieses Konzept müsste allerdings schon 20km vor WÜ beginnen und auch einmal so Fakten wie Regen und Schnee, die zum Glück dank Klimawandel sehr selten geworden sind (Satire Ende) berücksichtigt.
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  • I. F.
    Dieses Gesamtkonzept...

    ...wird schon mindestens seit Eröffnung der Straba L5 zum Heuchelhof gefordert!
    Scheint so, als ob's nochmal 30 Jahre braucht um dann festzustellen: "Das geht hier so nicht" traurig

    Mfg und ... bleiben sie alle gesund!
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  • R. G.
    30 Jahre ist der übliche Planungshorizont in Würzburg. Zumindest hat es von der ersten Planung bis zur Fertigstellung der Greinbergbrücke in Würzburg auch so lange gedauert.
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  • H. H.
    Mit der Fahrradstraße

    ist es genau so wie mit der Fußgängerzone:

    Fahrradfahrer-pass-bloß-auf-Straße und Fußgänger-pass-bloß-auf-Zone, weil nämlich irgendwie alle möglichen anderen Verkehrsteilnehmer die eigentlich als etwas anderes deklarierten Bereiche "mitbenutzen" dürfen.

    Wer da annimmt, dass das funktioniert und alle aufeinander Rücksicht nehmen, kann mMn nicht von dieser Welt sein.

    Entweder man macht einen harten Schnitt/ kontrolliert und sanktioniert das entsprechend, oder man kann sich die Mogelpackung gleich sparen.
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  • H. S.
    Mal ne saublöde Frage: ich fahre mit meinem Auto auf einer Landstraße ohne Mittelstreifen....Radfahrer vor mir, obwohl ein Radweg parallel verläuft.... Ich kann NICHT überholen, ohne den unsinnigen Abstand von 2Meter zu unterschreiten. Was soll, darf, muss ich tun?
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • U. S.
    @Mementomori, genau so sieht der Alltag aus.

    Radfahrer sollten verpflichtet werden den Radweg zu benutzen wenn einer vorhanden ist. Autofahrer müssen auch auf der Strasse bleiben und können nicht mal eben auf den Gehweg ausweichen weil der ihnen besser gefällt.

    Ausserdem ist es allerhöchste Zeit, dass Fahrräder gut lesbare Nummernschilder bekommen. Anonym radelt es sich gut verboten, läuft man Gefahr angezeigt zu werden sieht die Sache ganz anders aus! Heutzutage hat jeder ein Smartphone mit Kamera, ein Klick und man hat sogar das Beweisfoto.
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  • E. V.
    Sie fahren so lange hinter dem Radfahrer ger, bis Sie sicher überholen können, ganz einfach. Machen Sie bei LKW und Traktoren ja auch...Ist das mittlerweile so unvorstellbar? Sind Radfahrer nur Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse? Und woher wollen Sie wissen, dass der Radfahrer genau dahin will, wohin der Radweg führt? Vielleicht will er demnächst abbiegen, so dass er auf die Straße muss. Über das Selbstverständnis mancher Autofahrer kann man manchmal nur noch erschrecken...
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  • H. S.
    Hallo?? Das Überholen ist absolut ungefährlich, vor der bescheuerten Regelung konnte jeder einfach vorbeifahren, hier ist nie etwas passiert, ich könnte auch mit 30 km/h überholen...darf aber nicht!!!!!!! Ich rede von einer Straße die ist etwa 4 km lang, neben der Straße der Radweg, also wo soll der Radfahrer schon hinwollen?
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    Wenn das überholen zu gefährlich ist, dann müssen Sie bis zu einer geeigneten Stelle hinterher fahren.

    Eigentlich relativ einfach.
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  • K. D.
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  • K. D.
    Zu was doch Kinder von Eltern mißbraucht werden!!
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  • P. W.
    Das heißt, Sie trauen einer Achtjährigen nicht zu, von selbst auf so eine Idee zu kommen? Woher nehmen sie Ihre Sicherheit, dass die Eltern dahinter stecken?
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  • K. D.
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  • W. K.
    Ein vielleicht nicht repräsentatives Erlebnis mit unserer Tochter aus der 3ten Klasse:

    Sie kommt von der Schule heim und zeigt stolz ihr Bild vor, das zeigt wie schlecht die Fastfood-Fleischpflanzl aus den einschlägigen Ketten für die Umwelt, ..... sind.

    Die nächste Frage war, gehen wir jetzt zum freundlichen Fastfood-Fleischpflanzlhändler!

    Sie hat also gemalt, was ihr Lehrer haben wollte, damit der Erwachsene zufrieden war. Was sie wirkich wollte, war was ganz anderes.
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  • N. R.
    Vielleicht haben Sie ja ausreichend Geduld mit Ihrer Tochter, dann können die Erkenntnisse aus dem Unterricht reifen und später zu entsprechendem verantwortungsvollen Handeln führen. Ich erinnere mich, ich habe in der 3. Klasse auch was gelernt über die Filmtricks im Fernsehen, das reifte bei mir auch erst später zu einer nachhaltigen Erkenntnis von kritischem Fernsehen. Den Colt Seavers habe ich damals trotz der Schule unbedingt sehen wollen und habe geglaubt, was ich da sehe!
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  • P. K.
    Wie kommen sie bitte darauf?
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