
Die Kehle ist ausgetrocknet, der Magen knurrt ungeduldig. Stunde um Stunde vergeht. Der Körper giert nach Nahrung und Flüssigkeit. Doch erst, wenn die Sonne am Horizont versinkt, dürfen Muslime und Musliminnen wieder essen und trinken. So verläuft ein Tag im Ramadan, dem neunten Monat des islamischen Kalenders.
Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang - für gläubige Muslime ist dies einen Monat lang Pflicht. Der Verzicht im Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islam, neben dem Glaubensbekenntnis, den täglichen Gebeten, der Almosensteuer und der Pilgerfahrt nach Mekka. Dieses Jahr fällt der Beginn des Ramadans auf den 1. März, Ende ist am 30. März – ein voller Monat also, der Disziplin, Verzicht und Einkehr verlangt.
Wie genau sind die Regeln und was muss man zum Ramadan wissen? Fragen rund um den Fastenmonat erläutert Ahmet Baştürk, Sprecher der Würzburger Moscheegemeinden und des Integrations-, Kultur- und Bildungsvereins Würzburg/Unterfranken.
Wer muss während des Ramadan fasten und wer nicht?
Ahmet Baştürk erklärt: Im Ramadan fasten Muslime auf der ganzen Welt – doch nicht alle. Die Pflicht zum Fasten gilt für alle gesunden Erwachsenen, die dazu in der Lage sind. Kinder sind ausgenommen, ebenso Menschen, die krank sind oder eine gesundheitliche Schwäche haben. Wer auf Reisen ist, darf das Fasten verschieben und an einem anderen Tag nachholen. Auch Schwangere und stillende Mütter sind befreit. Ältere Menschen, die körperlich nicht mehr in der Lage sind zu fasten, sind ebenfalls entschuldigt. Frauen während der Menstruation pausieren, holen die verpassten Tage aber später nach.
Welche Regeln gelten während des Ramadan?
Während des Ramadan, erklärt der Würzburger Sprecher, gelten klare Regeln, die den Alltag der Musliminnen und Muslime prägen und von ihnen eine besondere Disziplin verlangen. Von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang wird gefastet - das heißt: kein Essen, kein Trinken, kein Rauchen, kein Geschlechtsverkehr.
Doch Fasten ist mehr als nur der Verzicht auf Nahrung, erklärt Ahmet Baştürk. Wer fastet, soll nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Geist reinigen. Lügen, Fluchen, Streiten - all das widerspricht dem Geist des Ramadan.
Was wird gewünscht, wenn der Ramadan beginnt?
Der Ramadan soll ein gesegneter, friedvoller Monat sein. Formulierungen aus dem Arabischen wie "Ramadan Mubarak" oder "Ramadan Kareem" drücken den Wunsch aus, dass diese Zeit spirituell erfüllend und von Gottes Segen begleitet sein möge. Geduld, Kraft und Gemeinschaft stehen im Mittelpunkt. Schlicht, herzlich und auf das Wesentliche konzentriert, sagt Ahmet Baştürk zu den geltenden Werten.
Wie feiern Muslime in Deutschland das Fastenbrechen?
Muslime in Deutschland feiern das tägliche Fastenbrechen im Ramadan mit dem "Iftar". Nach Sonnenuntergang versammeln sich Familien, Freunde und Nachbarn zum gemeinsamen Mahl. Traditionell beginnt das Fastenbrechen mit einer Dattel und einem Schluck Wasser. Danach folgt ein reichhaltiges Essen, oft mit regionalen Spezialitäten.

In vielen Moscheen werden auch öffentliche "Iftars" veranstaltet, zu denen nicht nur Muslime, sondern auch Andersgläubige eingeladen sind. Diese Zusammenkünfte sollen den interreligiösen Dialog und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Beim abendlichen Iftar herrsche eine festliche und dankbare Atmosphäre, erklärt der Sprecher der Würzburger Moscheengemeinden.
Warum findet Ramadan jedes Jahr an anderen Terminen statt?
Der Ramadan "wandert" durch den gregorianischen Kalender. Denn er folgt dem islamischen Mondkalender, der rund elf Tage kürzer ist als das Sonnenjahr. So verschiebt sich die Fastenzeit jedes Jahr um etwa elf Tage nach vorne. In einem Zyklus von 33 Jahren durchläuft der Ramadan alle Jahreszeiten. Mal fällt er in den Sommer mit langen, mal in den Winter mit kürzeren Fastentagen. Der genaue Beginn hängt von der Sichtung der neuen Mondsichel ab. Diese Dynamik mache den Ramadan zu einer besonderen Herausforderung für Muslime auf der ganzen Welt, erklärt Baştürk.
Wie wirkt sich Ramadan auf den Arbeitsalltag aus?
Muslime in Deutschland haben das Recht, während des Ramadans zu fasten. Das ist durch Artikel vier des Grundgesetzes geschützt. Arbeitgeber können das Fasten nicht verbieten, müssen aber auch die volle Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter verlangen. Um Konflikte zu vermeiden, sollten Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam nach Lösungen suchen, sagt Ahmet Baştürk. Möglich seien zum Beispiel alternative leichtere Tätigkeiten, flexible Arbeitszeiten oder Urlaub. Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht und müssen die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter gewährleisten. In Ausnahmefällen kann eine unbezahlte Freistellung in Betracht gezogen werden.
Bon mal gespannt ob die Medien darüber auch soviel berichten.
https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/panorama/umfrage-fastenzeit-wird-immer-beliebter-art-11722369
Auf dass sie toleranter und respektvoller ggü Mitbürgern und deren Traditionen werden.
Fazit also: sinnloser Kommentar, weil engstirnig und intolerant.