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Würzburg
Rainer Adam und sein Erinnerungsstück an 50  Jahre Woodstock
Der Würzburger ist stolz auf seine Festival-Platte mit vielen Unterschriften der Musiker. So kam er an die Autogramme.
Der Würzburger Rainer Adam präsentiert stolz seine Original-Schallplatte vom Woodstock-Festival. Über die Jahre sammelte er zwölf Autogramme von Künstlern, die damals live auf der Bühne standen. 
Foto: Daniel Peter | Der Würzburger Rainer Adam präsentiert stolz seine Original-Schallplatte vom Woodstock-Festival. Über die Jahre sammelte er zwölf Autogramme von Künstlern, die damals live auf der Bühne standen. 
Veit-Luca Roth
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:27 Uhr

Wer an Woodstock denkt, verbindet damit unweigerlich den Höhepunkt der Hippie-Bewegung. Im August 2019 jährte sich das legendäre Musikfestival zum 50. Mal. Obwohl ein Versuch, es anlässlich des Jubiläums neu zu inszenieren, kurzfristig scheiterte, lebt die Musik von damals weiter. Das liegt nicht nur an den zeitlosen Klassikern von Joe Cocker, Jimi Hendrix oder Janis Joplin, sondern auch an Menschen wie dem Würzburger Rainer Adam. Der 69-Jährige gilt als der größte Beatles-Fan der Stadt, aber sammelt auch über die Liverpooler Gruppe hinaus echte Raritäten.

Original Woodstock-Schallplatte inklusive vieler Autogramme

Die Original-Schallplatte mit Signaturen der Künstler
Foto: Daniel Peter | Die Original-Schallplatte mit Signaturen der Künstler

Und zum Woodstock-Jubiläum hat er ein ganz besonderes Erinnerungsstück: eine Originalpressung des dreiteiligen Woodstock-Albums mit Hits von Jimi Hendrix, The Who, Santana und vielen mehr. Das ist aber noch nicht alles, denn was das Vinyl auszeichnet, sind  zwölf Original-Autogramme der damaligen Künstler, die Adam im Laufe der Jahre sammelte. Unterschriften von Santana, Joe Cocker, der vier Mitglieder von Ten Years After, John Entwistle von den Who und einer liebevollen Widmung von Melanie zählen zu seiner Auswahl.

Eine Geschichte kann Adam zu jeder einzelnen erzählen. Doch das Autogramm, das ihm besonders am Herzen liegt, ist jenes von Carlos Santana, der "heutzutage äußerst selten noch Autogramme schreibt". Adam passte den Weltstar Anfang der 1980er Jahre in Würzburg am Maritim-Hotel ab. "Ich habe ihn getroffen, da hat er fleißig geschrieben." Bei einem Wiedersehen tauschte Adam mit dem Gitarristen dann auch ein Foto aus, welches Santana auf der Alten Mainbrücke zeigte. Dass nicht jede Autogrammjagd von Erfolg gekrönt ist, verspürte Adam bei Joe Cocker. "Ich traf ihn in München und bat um ein Autogramm, da gab er aber nur trocken als Antwort 'It's not a good time' (Es ist gerade keine gute Zeit)."

"Die 1960er Jahre waren definitiv die kreativste Zeit."
Rainer Adam, Musikfan und Autogrammjäger

 Adam, der zur Zeit von Woodstock in Bielefeld lebte, erfuhr damals nur aus der Zeitung von dem Großevent und kannte Künstler wie Ten Years After noch gar nicht. "Die hatten durch Woodstock erst ihren Durchbruch. Ich habe mir dann ihre Platte geholt und war sofort Fan." Für Adam entstand der eigentliche Mythos erst mit dem Film und der Platte ein Jahr später. Der Ausfall der Neuauflage störte ihn ebenfalls nicht. "Die jüngeren Künstler haben ja zum Original keinen richtigen Bezug, da hätte ich mir mehr Sorgen gemacht, dass das Revival ins Lächerliche abdriftet."

Am vergangenen Woodstock Jubiläums-Wochenende legte Adam noch mal die Platte auf und schaute sich den Festival-Film an. Mit der jüngeren und jüngsten Musikgeschichte hat er nicht viel am Hut. Sein Fazit: "Die 1960er Jahre waren definitiv die kreativste Zeit." 

Nimmermüder Autogrammjäger

Autogramm sammelt Adam schon länger. Sein erstes ergatterte er 1960 vom damaligen Western-Star Robert Fuller, als der in Würzburg gastierte. Von Neil Diamond und Elton John erhielt der passionierte Musikfan sogar persönliche Widmungen. "Bestes Wishes to Rainer" schrieb Elton John auf das Cover von "Too low for zero". Um Unterschriften seiner Lieblingsband, den Beatles, zu erhaschen, reiste er in den 1970er Jahren nach London und traf innerhalb weniger Stunden Paul McCartney und George Harrison vor deren Privatwohnungen. Ringo Starr schenkte ihm einst sogar seine Brille.

"Heutzutage ist sowas nicht mehr möglich, früher waren die Künstler noch nahbarer", erinnert sich Adam. Auf Autogrammjagd geht er aber weiterhin: Wenn im November Ian Anderson, ehemaliger Frontman von Jethro Tull, in Frankfurt auftritt, wird Rainer Adam dabei sein - mit Platte und Stift im Gepäck. "Denn die Unterschrift von Anderson fehlt mir noch in meiner Sammlung."   

 
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