zurück
Würzburg
Radverkehr in der Zellerau: Fallen Auto-Stellplätze weg?
Warum der Radverkehrsbeirat noch keine Empfehlung zur Verbesserung der Radachse 3 in der Weißenburgstraße abgegeben hat.
Zur Verbesserung der Radachse 3 in der Weißenburgstraße wurden drei Varianten vorgestellt. In Variante 1 würden – nach dem Vorbild der Frankfurter Straße (im Bild) – die Pkw-Stellplätze komplett erhalten bleiben, aber ein Stück weit auf den Gehweg versetzt werden.
Foto: Patrick Wötzel | Zur Verbesserung der Radachse 3 in der Weißenburgstraße wurden drei Varianten vorgestellt. In Variante 1 würden – nach dem Vorbild der Frankfurter Straße (im Bild) – die Pkw-Stellplätze komplett erhalten bleiben, ...
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.02.2024 04:38 Uhr

Wie viele Stellplätze sollen in einem Teilbereich der Weißenburgstraße zu Gunsten des Rad- und Fußgängerverkehrs wegfallen? Mit dieser Frage sollte sich der Radverkehrsbeirat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigen und eine Empfehlung aussprechen – dazu kam es aber nicht: Weil die Verwaltung den Mitgliedern ihre Präsentation vor der Sitzung nicht zur Verfügung gestellt hatte, wurden Diskussion und Entscheidung vertagt.

Konkret geht es um einen Teilbereich der Haupt-Radachse 3: Für die Weißenburgstraße zwischen dem Kreisverkehr am Friedrich-König-Gymnasium und der Einmündung Moscheeweg gibt es erste Überlegungen zur Verbesserung der Rad-Infrastruktur. Derzeit kann dort auf beiden Fahrbahnseiten geparkt werden, und Radfahrende haben die Wahl, entweder die Straße oder den Gehweg zu benutzen.

Verkehrsplaner stellte drei Varianten vor

Ein Verkehrsplaner aus dem Tiefbauamt stellte drei mögliche Varianten zur Verbesserung der Situation für den Radverkehr vor. In Variante 1 würden – nach dem Vorbild der Frankfurter Straße – die Pkw-Stellplätze komplett erhalten bleiben, aber ein Stück weit auf den Gehweg versetzt werden. Dadurch wäre auf der Fahrbahn Platz für beidseitige Schutzstreifen mit 50 Zentimeter Sicherheitsabstand zu den parkenden Autos.

In Variante 2 würden rund 50 Stellplätze auf einer Straßenseite wegfallen, um Platz für zwei Meter breite Radwege zu schaffen. Die dritte Variante, die den einstimmigen Grundsatzbeschluss des Stadtrats zum Ausbau der Rad-Infrastruktur umsetzen würde, sieht zwei 2,30 Meter breite Radwege samt Sicherheits-Trennstreifen vor – das wäre aber nur durch den Wegfall sämtlicher 86 Kfz-Stellplätze zu bewerkstelligen.

In allen drei Fällen bleiben in der Mitte insgesamt 6,50 Meter Platz für den motorisierten Individualverkehr, die für einen reibungslosen Begegnungsverkehr der Buslinien in der Weißenburgstraße erforderlich sind.

Schutzstreifen-Variante hat wohl auch in der Weißenburgstraße keine Chance

Welche Variante der Beirat zur Weiterverfolgung empfehlen wird, ist offen. Auf Antrag von Stadtrat Konstantin Mack (Grüne) wurde die Entscheidung mit Mehrheit vertagt, weil das Baureferat den Beiratsmitgliedern die Planungsskizzen nicht im Vorfeld der Sitzung zur Verfügung gestellt hatte. "Nur mit einem Screenshot von Google Maps hat man keine Möglichkeit, sich vorzubereiten", kritisierte Mack.

Der Stadtrat hatte sich im Dezember dem Vorschlag des Baureferats angeschlossen, lediglich die Lagepläne vor der Sitzung zu versenden. Die Präsentationen zu den einzelnen Projekten werden erst in der Sitzung des Radverkehrsbeirats gezeigt und erläutert und den Mitgliedern nach der Sitzung zusammen mit dem Protokoll zur Verfügung gestellt.

Welche Variante vom Beirat abgelehnt wird, dürfte bereits feststehen: Nachdem die aktuelle Situation mit den Schutzstreifen zwischen fahrenden und parkenden Autos in der Frankfurter Straße in der Sitzung scharf kritisiert wurde, sollte auch die für die Weißenburgstraße vorgeschlagene Schutzstreifen-Variante keine Chance haben.

Hinweis: In einer früheren Version des Beitrags wurde fälschlicherweise behauptet, der Stadtrat habe im Dezember beschlossen, den Beiratsmitgliedern sämtliche Präsentationen vor der Sitzung zukommen zu lassen. Wir haben den Fehler korrigiert.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Patrick Wötzel
Diskussionen
Kritik
Radverkehr
Radwege
Stadträte und Gemeinderäte
Tiefbauämter
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • dieter.hanakam@Kanzlei-hanakam.de
    So langsam wird das grotesk. Eine Minderheit versucht durch lautestes Plärren ihre Interessen bzw Ideologie durchzusetzen zu Lasten von Anwohnern bzw. anderer Verkehrsteilnehmer.
    Die Vorgehensweise der Rad- oder Pseudo-Öko-fraktion kämpft gegen das "pöhse" Automobil mit einer Art und Weise, die an die Hexenverfolgung erinnern kann.
    Anstatt Ideen für ein gemeinsames Miteinander und vor allem sämtlicher Verkehrsformen oder -teilnehmer mit den unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln zu arbeiten, wird einseitige Polemik betrieben.
    So wird´s nix liebe Radfahrer. Denkt auch mal an Mitbürger, die für ihren Arbeitsweg, für die Versorgung der Familie oder auch aus Altersgründen auf ein Auto angewiesen sind. Die brauchen nun auch mal einen Abstellplatz dafür.
    Oder ist das die neue Rücksichtslosigkeit einer bestimmten Interessengruppe?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Elmuh
    Das ist ein wenig wie bei Trump...der stellt sich auch immer noch als Mehrheit dar....oder auf diese Situation in Würzburg bezogen: die Mehrheit der von den Bürgern Würzburgs gewählten Parteien im Stadtrat ist für eine Verkehrswende! Nicht mehr 90 % Platz für die Autos, selbst wenn sie nur irgendwo rumstehen, sondern mehr für andere Verkehrsteilnehmer - Fußgänger oder Radfahrer! Also bitte nicht soviel PLärren, sondern akzeptieren, mittelalter weißer Mann
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • letsgo101
    @Elmuh "die Mehrheit der von den Bürgern Würzburgs gewählten Parteien im Stadtrat ist für eine Verkehrswende" dann stellen Sie einmal die Zahlen in die Öffentlichkeit. Ich bin gespannt ob die Stadtratsmitglieder das auch so sehen. Wenn Sie dafür plädieren das Radfahrer und auch Fussgänger mehr Platz benötigen dann ist diese Strategie nicht umsetzbar. Die Radfahrer, zumindest in der Frankfurterstrasse, benutzen seit dem Fahrradstreifen immer mehr den Gehweg. Also wo bleibt das Recht der Fussgänger? Oder wird das Recht der Radfahrer über das der Fussgänger gestellt ? So wie es ja schon in der Fußgängerzone der Fall ist. Wenn Sie einmal nachdenken würden dann würden Sie erkennen das nicht 90% der Verkehrsfläche den PKW`s gewidmet sind bzw waren. Also bleiben Sie bei der Wahrheit und lassen Sie die Übertreibungen !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reiahm23312310
    Variante X
    ALLE Kaufhäuser, Ärtze und Lockale raus aus Würzburg hin zur grünen Wiese
    (wie zB Wertheim Village.)dann braucht Würzburg keine Autos mehr in der Innenstadt
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • terrain
    Sie wissen aber schon, dass das ersterns so nicht stimmt und sich zweitens die Rechtslage verändert hat?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Objektiv13
    In dem genannten Bereich der Weißenburgstr. werden die Parkplätze beidseitig der Straße dringend benötigt. Es kann nicht sein, dass diese einfach ersatzlos wegfallen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • kleinhenz_philipp@web.de
    Anwohnerparken im unteren Moscheeweg und in der Mainaustraße ausschildern, fertig. Entweder Stellplatz mieten oder ein paar hundert Meter laufen.
    Das Anspruchsdenken, den halben oder ganzen Tag sein Auto kostenlos auf öffentlichem Grund abstellen zu können, nervt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dieter.hanakam@Kanzlei-hanakam.de
    ...und Fahrradspuren, Fahrradabstellhäuser u.a. kostenlos ist natürlich kein Anspruchsdenken? Ach so ist ja die Verkehrswende, hab ich fast vergessen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Doedi.wue
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • tommy33
    Autos kostenlos auf öffentlichen Grund? Achso ja, wofür sind denn eigentlich die Nummernschilder und die Kfz Steuer?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Warum erarbeitet die Verwaltung diese "Schutz"streifen-Planung eigentlich überhaupt noch ? Es liegt doch seit dem Radentscheid ein Grundsatzbeschluss vor: keine gefährlichen Schutzstreifen mehr, sondern echte 2,3m breite Radwege. Auch wurde damals beschlossen dass dieser Sicherheitsgewinn für Radfahrer ggf. durch den Wegfall von Parkplätzen erfolgt. Warum macht man überhaupt zusätzlich noch eine "Was-wäre-wenn-wir-keinen-Grundsatzbeschlus-gehabt-hätten-Planung" ?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Weder Variante 1, noch Variante 2 der vorgestellten Alternativen haben auch nur ansatzweise die sinnvollen Empfehlungen der EFA und ERA (Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen [https://de.wikipedia.org/wiki/Empfehlungen_f%C3%BCr_Fu%C3%9Fg%C3%A4ngerverkehrsanlagen] bzw. EFA-technisches Regelwerk [https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbauvorschrift] / Empfehlungen für Radverkehrsanlagen [https://de.wikipedia.org/wiki/Empfehlungen_f%C3%BCr_Radverkehrsanlagen]) zugunsten dieser beiden Mobilitätsformen ausgeschöpft. Ganz böse Zunge würden nun formulieren: Hauptsache man kann öffentlichen Grund mit Blechkisten vollstellen ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • terrain
    Die Weißenburgstraße war schon einmal Teil der Tempo-30-Zone. Also, auf der gesamten Länge Tempo-30 und der Fahrradverkehr kann "mitschwimmen". Damit wäre auch die unsinnige, zeitweise Beschränkung am FKG obsolet. Warum so umständlich, wenn es auch einfacher geht?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Die Tempo-30-Zone mußte aufgehoben werden, da bei der baulichen Breite der Weißenburger Straße die Anordnung rechtswidrig war. Es hatte halt einer darauf geklagt und Recht bekommen ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • letsgo101
    Ah jetzt kommt schon eine gewisse Einsicht zu Tage : "Nachdem die aktuelle Situation mit den Schutzstreifen zwischen fahrenden und parkenden Autos in der Frankfurter Straße in der Sitzung scharf kritisiert wurde, sollte auch die für die Weißenburgstraße vorgeschlagene Schutzstreifen-Variante keine Chance haben". Da stellt sich ja jetzt die Frage warum wird die Fehlkonstruktion in der Frankfurterstrasse nicht zurückgenommen/zurückgebaut ? Die Radwegplanung Weißenburgstrasse ist ja auch nur Stückwerk (für einige 100 Meter), also nicht für die ganze Strassenlänge. Für dieses kurze Stück soll den Anwohnern also ihr Auto-Stellplatz genommen werden. Über so viel Unsinn sollte doch einmal ordentlich nachgedacht werden !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten