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WÜRZBURG
Radler-Gasse zwischen Schoppen auf der Alten Mainbrücke?
So sieht es aus, das neue Schild an der Alten Mainbrücke  das Radfahrer dazu animieren soll, abzusteigen und ihr Rad über die Brücke zu schieben,
Foto: Thomas Obermeier | So sieht es aus, das neue Schild an der Alten Mainbrücke das Radfahrer dazu animieren soll, abzusteigen und ihr Rad über die Brücke zu schieben,
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:45 Uhr

„Zu viel Leut, da schieb ich heut“: Oberbürgermeister Christian Schuchardt hat zwei Schilder mit dieser Anregung an beiden Seiten der Alten Mainbrücke anbringen lassen. Denn mit steigenden Temperaturen drängt es Einheimische wie Gäste auf die Alte Mainbrücke, und da wir es mitunter eng. Doch der Appell an die Radfahrer, in solchen Situationen abzusteigen, ist nicht überall auf Zustimmung gestoßen.

Konflikt verstärkend

Ganz im Gegenteil: Die Verkehrsverbände ADFC, VCD, AG Radverkehr (Agenda 21) und der Bund Naturschutz lehnen das neue, nur an Radfahrende gerichtete Schild „Zu viel Leut‘, da schieb ich heut‘!“ auf der Alten Mainbrücke ab, wie es in einer Mitteilung heißt. Sie wollen einen fairen Umgang unter allen Brückennutzern erreichen und nicht einseitig eine Nutzergruppe an den Pranger gestellt sehen.

„Dieses Schild löst den Konflikt nicht, sondern trägt eher noch dazu bei, dass sich die Konflikte verstärken“, sagt Thilo Wagenhöfer, Vorstandsmitglied im Kreisverband Würzburg des ADFC. „Der einseitige Appell an Radfahrende ermutigt in der Brückenmitte Stehende, das Absteigen zu erzwingen – sie brauchen ja nur auf das Schild zu verweisen.“

„Schiebende Radfahrer brauchen doppelt soviel Platz wie langsam fahrende“, argumentiert Hans-Jürgen Beck, aktiv in den Radverkehrsorganisationen und Vorstandsmitglied beim Bund Naturschutz. „Wieso wäre damit eine Verbesserung der Situation erreicht?“

Es wäre viel logischer, wenn alle Brückennutzer um Rücksicht gebeten werden und nicht nur die Radfahrenden, ergänzt Bas Bergervoet, Sprecher der AG Radverkehr der Lokalen Agenda 21. „Auch Radfahrende und Mitglieder der Radverkehrsorganisationen trinken gerne einmal einen Wein auf der Brücke. Rücksichtnahme muss von allen Seiten kommen.“

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Entgegen der ursprünglichen Beteuerungen der Stadt, mit Kontingentierung der ausgegebenen Gläser oder patrouillierenden Sicherheitsdiensten auf der Brücke für Ordnung zu sorgen, zeige sich in der Realität, dass diese Maßnahmen nicht greifen. Nicht etwa, weil sie nicht wirkungsvoll wären, sondern weil sie kaum durchgeführt und nicht kontrolliert würden.

Der Vorstoß zweier Stadträte im Sommerloch 2016, die Alte Mainbrücke vollständig für den Radverkehr sperren zu lassen, wurde vom Ferienausschuss des Stadtrates eindeutig und klar abgelehnt. „Wieder einmal wird verdeutlicht, wie weit Würzburg noch von Fahrradfreundlichkeit entfernt ist“, kommentiert Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz. „Soll man nun dankbar dafür sein, dass nicht gleich ein Verbot ausgesprochen wurde, sondern erst einmal ein freundlicher Appell?“

„Nicht nur für Radfahrende, sondern auch für Fußgänger, insbesondere Eltern mit Kinderwägen, Rollstuhlfahrer und Passanten mit großen Einkaufstaschen ist bei schönem Wetter kaum ein Durchkommen“, ergänzt Christian Loos, Vorsitzender des VCD, Kreisverband Mainfranken-Rhön. „Warum nicht einfach eine Gasse in der Mitte der Brücke frei lassen und langsam fahren?“

Ein Appell an alle

Diese Idee greift ein Entwurf auf, den Jochen Kleinhenz, Grafiker und Mitarbeiter bei der AG Radverkehr, gestaltet hat. „So oder so ähnlich könnte ein Schild aussehen, das die Situation für alle aufzeigt und alle anspricht“, appelliert er an die Vernunft der Stadtverantwortlichen. Der Entwurf sei Oberbürgermeister Schuchardt bereits vorgelegt worden.

Sokönnten sich die Radverkehrsorganisationen und der Bund Naturschutz ein Schild an der Alten Mainbrücke vorstellen.
Foto: Gestaltung und Fotomontage: Jochen Kleinhenz | Sokönnten sich die Radverkehrsorganisationen und der Bund Naturschutz ein Schild an der Alten Mainbrücke vorstellen.
 
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  • Ein Durchgang sollte von denen, die sich auf der Brücke vergnügen, schon frei gehalten werden. Man muss sich nicht genau dort hinstellen, wo man den Schoppen holt. Aber dass Radfahrer sich fahrend durch Fußgänger quetschen, auch z. B. am Weihnachtsmarkt, bei den Musikveranstaltungen zum Stadtfest u. dergleichen, ist auch nicht einzusehen. Ich radle selbst gern, aber da muss man halt mal schieben. Der Fußgänger zieht immer den Kürzeren, v. a. auch, wenn Radler, gegen alle Verbote, auf den Gehsteigen fahren, durch die Parks auf Fußwegen und durch die Fußgängerzonen. Sie klingeln und maulen leider in der Mehrzahl, obwohl sie im Unrecht sind. Das ist in Nürnberg, Fürth und Würzburg leider gleich.
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  • jochen.schoen79@web.de
    Meine Mittagspause ist geredet. Ich habe mich selten so köstlich amüsiert. Die Kommentare sind echt klasse. Mein Vorschlag für Würzburg: Bürgerentscheid. grinsen Ein solch schwerwiegende Sache muss vom Volk entschieden werden (Ironie aus.)
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  • ...es wurde ja schon entschieden, nämlich, dass einseitig auf die Brückengenießer Rücksicht genommen werden soll - auf sonst niemand - das ist einfach Schade!
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  • ursulafischer
    Ja, rhoenwasser, ich kann Ihnen nur zustimmen. Man lacht über uns! Es ist nur hoffen, dass niemand, der plant, Würzburg, zu besuchen, diese Diskussion verfolgt. Lächerlich bis peinlich. Und die Ausdrucksweise in einem Kommentar (... Sauferei auf öffentlichem Grund ..., ... wie blöd man durch das Nervengift (!) wird ...) ist ja wohl übel. Schon mal darüber nachgedacht, dass die ganze Region nicht unwesentlich vom Frankenwein profitiert?!
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  • Wie ist das eigentlich? Zahlen die Wirte eigentlich für die Nutzung des öffentlichen Raumes?
    (Ich meine nicht die paar qm für das Fahrrad und die paar Tische.)

    Und wie viele Gläser außerhalb der Gaststätten waren nochmal erlaubt?
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  • mswue
    Der eine Wirt darf, der andere darf nichts. Nicht jeder ist gleich in dieser Stadt.
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    Wir sollten froh darüber sein, dass die Stadt diesen tollen Treffpunkt hat.
    Die Brücke lockt sicher mehr Touristen an, als zB die geplante Wein-Terror-Aussichtsplattform am Stein - und die kostet Geld. Die Brücke nicht.
    Natürlich wird es manchmal eng, wie an allen besuchten Plätzen und Festen.
    Mich nervt es auch, wenn auf der Brücke nichts vorwärts geht. Aber das sind ein paar Meter, dann ist doch wieder gut.
    Und es sind wenige der Brückenbesucher und Radfahrer, um die die Diskussion geht - die etwas gegedankenlos im Weg stehen oder es ungeduldig eilig haben.
    Die touristischen Radfahrer haben auch kein Interesse, schnell über die Brücke zu kommen. Die bleiben auch stehen, genießen Atmosphere und Wein.
    Einen Verbesserungsvorschlag an die Weinwirte hätte ich -
    die Warteschlangen sollten entlang der Geschäfte und nicht quer über die Fahrbahn stehen. Staus bilden sich an diesen beiden Ausschankstellen, wenn die Wartenden in die Strasse hinein stehen. Das könnten die Wirte besser lösen.
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  • flyarcus@gmx.de
    Möglicherweise sollte man das Problem bei der Wurzel packen und die Sauferei auf öffentlichem Grund Einhalt gebieten....wie blöd man durch das Nervengift wird, kann man hier in den Kommentaren lesen, oder Anhand vom Verhalten der "Schöbbler"!
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    ... nicht so verbissen sehen. Besser Leben genießen und anderen das Leben genießen lassen.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Das Leben geniessen ...

    ... mit Hilfe der Droge Alkohol ...

    Das ich nicht lache!

    traurig traurig traurig
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  • Naja, manche genießen das Leben mit Alkohol, ander mit "sozialen" Netzwerken.
    (Ich zähle die Kommentarfunktion der MP mal dazu. zwinkern )
    Beides wird von vielen "in Maßen" genossen, während manche anscheinden süchtig sind. (Trinken z.B. nicht in Maßen sondern aus Maßkrügen. Man beachte die Mehrzahl. zwinkern )
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  • jochen.schoen79@web.de
    Super Kommentar. Danke. grinsen Das haben Sie unser Catweazlechen mit den eigenen Waffen geschlagen zwinkern
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Mir war noch gar nicht bewusst, dass Kommentare schreiben besoffen macht, im Gegensatz zu Alkohol.

    Und auch dürfte Kommentare schreiben sich auch nicht allgemein auf die Gesundheit auswirken, wie z. B. Leberschäden etc.

    Von daher lache ich jetzt mal ganz laut über Ihren Kommentar!
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  • Gut so, Lachen ist gesund!

    Aber mal ernsthaft: Alkohol Trinken in Maßen (nicht "Maßkrügen", wie schonmal geschrieben) macht auch nicht besoffen oder führt zu Leberschäden. Ich kann mir aber vorstellen, daß "soziale Netzwerke" bei manchen Zeitgenossen zu Bluthochdruck oder Herzinfarkt führen können.
    (ganz allgemein, ich meine jetzt wirklich niemanden speziell!)
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Na dann passen sie mal auf, dass es Sie nicht erwischt ...
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  • Oha, mir fallen gerade meine verbuchselten Wechstaben auf. Nein, ich habe keinen Allohol o.Ä. intus. zwinkern
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  • Ludwig.Schrapp@gmx.de
    Die Säuferbrücke für die Schoppenfetzer und die Seufzerbrücker für die Radfahrer
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  • Herbipolis
    Das Problem liegt wirklich bei der Stadt und nicht an den Radfahrern oder Schoppentrinkern. Die alte Mainbrücke ist de facto Fußgängerzone zur evtl. gemeinsamen Benutzung mit Radfahrern - falls dies der Verkehr zulässt. Im Sommer ist dies regelmäßig kaum mit befahren des Rades möglich. Die Stadt muss einfach schauen, dass die ausreichend zur Verfügung stehenden anderen Brücken auch für Radfahrer zur Verfügung stehen, wie der Kneipsteg meinaufwärts oder die bisher völlig halbgare Lösung der Löwenbrücke, mit dem sinnlosen Tempo0 30. Für Radfahrer ist diese Brücke auf der Straße -egal ob 30 oder nicht - lebensgefährlich, ich fahre dort nie auf der Straße. Tatsächlich gut gelöst ist nur die Friedensbrücke mit eigenem Radweg sowie die deutsche Einheut, die aber beider zu sehr mainabwärts liegen.
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  • schlassenracht
    Das Posting verstößt gegen unsere AGB und wurde daher gesperrt.
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  • martin-neuner@outlook.de
    Liebe Leute,
    ich bin Autofahrer und habe das gleiche Recht wie jeder Fahrradfahrer, ich möchte auch mit 30 über die alte Mainbrücke fahren.
    Wenn ich andere gefährde halte ich an. Fahrradfahrer dürfen anscheinend immer fahren egal wieviel Persoen im Weg stehen. Ich wusste nicht, dass die alte Mainbrücke ein Naturdenkmal ist, oder wollte da jemand in die Presse (BUND).
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