Riskanter Einsatz im Gewerbegebiet Heuchelhof: Vier Mitarbeiter einer Spedition im Würzburger Stadtteil Rottenbauer kamen am Dienstagmorgen in Kontakt mit einem kleinen, etwa 40 mal 40 Zentimeter großen, Päckchen. Das Paket war beschädigt, Flüssigkeit trat aus, berichtet Christoph Hartmann, Sprecher der Würzburger Berufsfeuerwehr. Gekennzeichnet war die Sendung als radioaktiver Gefahrstoff.
Der Gefahrgutzug der Würzburger Berufsfeuerwehr rückte an, Feuerwehren aus der Umgebung wurden alarmiert. Insgesamt waren 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr und mehrere Mitarbeiter von Polizei und Rettungsdienst im Einsatz. Auch die Autobahnpolizei mit ihrem Gefahrgutkontrolltrupp war vor Ort, um die Feuerwehr bei der umfangreichen Stoffrecherche zu unterstützen, so Hartmann.
Das Päckchen sollte an das stillgelegte Atomkraftwerk in Grafenrheinfeld geliefert werden
Nach Informationen dieser Redaktion sollte das Päckchen an das Atomkraftwerk in Grafenrheinfeld (KKG) geliefert werden. Evamaria König, am AKW-Standort Grafenrheinfeld zuständig für die Kommunikation, bestätigt am Nachmittag, dass zwei Strahlenschutzexperten die Sendung schließlich am Würzburger Heuchelhof in Empfang genommen und zur weiteren Klärung in den Kontrollbereich der Anlage nach Grafenrheinfeld gebracht haben.
Im Paket hat sich eine "aufbereitete wässrige Probe aus dem Kontrollbereich des KKG befunden", so König. Ein Dienstleister aus Finnland habe sie zurückgeschickt. Das Unternehmen habe das Landesamt für Umwelt über den Vorfall informiert. Mehr teilt sie nicht mit. Die Frage, warum radioaktives Material per Spedition verschickt werde und welche Sicherheitsstandards Preussen Elektra für solche Sendungen vorhält, beantwortet sie nicht.
Die Strahlendosis, die am beschädigten Paket und in der Speditionshallen gemessen wurde, beurteilt die Feuerwehr als unkritisch. "Es bestand keine Gefahr für die Bevölkerung und für die Speditionsarbeiter." Auch den vier Mitarbeitern, die in Kontakt mit dem radioaktiven Paket kamen, gehe es gut.
Bis zum Eintreffen der Strahlenschutz-Experten des KKG wurde das Päckchen in einem Spezialbehälter der Spedition gelagert. Die Kontamination wurde beseitigt, teilt KKG-Sprecherin König mit.