Es wird konkret zwischen dem Hauptbahnhof und dem neuen Studentenwohnheim an der Grombühlbrücke: Architekt Jens Bennfeld von den Gerber Architekten aus Dortmund hat in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) die aktualisierte Planung für ein großes Hotel und ein neues Parkhaus mit mindestens 830 Stellplätzen am Glacis vorgestellt. Dafür muss das marode Quellenbach-Parkhaus weichen, die Pleichach wird ein Stück weit freigelegt.
Hotel als kompakter Baukörper
Dass es Sinn macht, das Quellenbach-Parkhaus abzureißen statt das neue Hotel dahinter auf einen hohen Sockel zu platzieren, war schon bei der ersten Vorlage der Pläne für das geplante „Quellenbachquartier“ der Würzburger Bader-Gruppe in einer KoSA-Sitzung vor zwei Jahren so gut wie beschlossene Sache.
Der damalige Entwurf mit einem Hotel auf einem zweigeschossigen Podest kam bei den auswärtigen Experten der Kommission nicht besonders gut an und ist vom Tisch: Das Hotel soll jetzt ein einheitlicher kompakter Baukörper werden, der laut Bennfeld „möglichst weit von der Pleichach-Freilegung weggeschoben“ wurde – dadurch entsteht zwischen dem Bach und dem Hotel ein neuer Platz. Sechs Geschosse über einem hohen, arkadenartigen Foyer bieten Raum für 216 Hotelzimmer.
Das neue Parkhaus östlich davon soll das Quellenbach-Parkhaus ersetzen und auf bis zu fünf Splitlevel-Ebenen (Nutzung auf verschiedenen Ebenen) Stellplätze für 830 bis 910 Fahrzeuge bieten – je nachdem, ob auch auf dem Dach geparkt werden kann oder nicht. „Es ist länger, aber dafür niedriger geworden“, so Bennfeld. Die Hotelgäste sollen ihre Pkw auf einer oder zwei Parkebenen zwischen Hotel und den Gleisanlagen der Bahn abstellen – das sind entweder 47 oder 94 zusätzliche Stellplätze.
„Wir halten den Umgang mit der neuen Situation durch die Entfernung des Quellenbach-Parkhauses für einen deutlichen Vorteil“, sagte der Architekt. Der Stadtrat hat bereits vor einem Jahr die Aufstellung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet Quellenbachquartier“ beschlossen. Die Experten der KoSA begrüßten die neuen Pläne einstimmig als klare Verbesserung. „Städtebaulich hat das Ganze dadurch gewonnen, dass das Hotel nicht mehr auf einer Bastion steht“, betonte Ferdinand Stracke aus München.
Pleichach fließt in einem Trog
Intensiven Diskussionsbedarf gab es allerdings über die Art und Weise, mit der die Pleichach zwischen Ringpark und Hotel an die Oberfläche geholt werden soll. Vorgesehen ist ein vier Meter tiefer Trog, der mit Pflanzen und Steinen möglichst naturnah gestaltet werden soll. „Unsere Landschaftsarchitekten haben den Anspruch, das so ansprechend wie möglich zu gestalten“, versprach Bennfeld. Zum Schutz der Bahnhofsquellen muss der Trog so versiegelt sein, dass das Pleichach-Wasser nicht in den Untergrund eindringen kann.
Vor allem die Tiefe des neuen Bachbetts war für einige KoSA-Mitglieder problematisch: „In so einem Abgrund kann man kein Bächlein in der Wiese machen. Man müsste den Bach nach oben holen“, sagte Christian Thalgott aus München. Rebecca Chestnutt aus Berlin sprach von einer „großen Kanalrinne für einen kleinen Bach“. Landschaftsarchitektin Doris Grabner aus Freising empfahl eine Studie zu den Möglichkeiten der Pleichach-Gestaltung: „Diese Stelle wird immer prominenter, es ist allerhöchste Eisenbahn.“
Stadtheimatpfleger Hans Steidle und Grünen-Stadträtin Karin Miethaner-Vent empfahlen dagegen einfach eine Treppenanlage, um den Bachlauf besser erlebbar zu machen. Willi Dürrnagel (CSU) und Jürgen Weber (Würzburger Liste) erinnerten außerdem daran, dass nach aktueller Beschlusslage des Stadtrats die Straßenbahn den Bahnhof künftig auf der nördlichen Seite des Ringparks eingleisig anfahren soll. „Dieses Problem schieben wir vor uns her. Der Stadtrat muss beim Bebauungsplan Farbe bekennen“, so Weber.
Eine konkrete Fassadengestaltung von Hotel und Parkhaus ist den aktuellen Entwürfen noch nicht zu entnehmen. „Das Hotel wird eine monolithische steinerne Erscheinung“, erläuterte Architekt Jens Bennfeld. Auch das Parkhaus ist als geschlossenes Gebäude geplant, das optisch zusammen mit den Wohnblöcken des Studentenwohnheims ein Ensemble bilden soll.
Der weitere Plan ist eine gute Sache, wenn das wirklich umgestzt wird und nicht nur Wortkosmetik der Planer bleibt - eine Freilegung des Bachlaufs ist schon lange überfällig, andere Städte haben uns gezeigt, wie das geht und daß der Mehrwert für alle sehr gut ankommt. Leider nur, wenn die Estenfelder nicht länger den Bach versauen und ihr Klopapier nach WÜ schicken.
Übrigens, Herr Architekt, ein Monlith ist sowieso schon ein Stein...