Die Pläne für die Bebauung der Fläche östlich des Hauptbahnhofs am und hinter dem Quellenbach-Parkhaus werden konkreter: Der Umwelt- und Planungsausschuss hat in der Sitzung einstimmig einer Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstellung eines Bebauungsplans „Gewerbegebiet Quellenbachquartier“ zugestimmt.
Dahinter verbirgt sich die Absicht der Stadt, das Quellenbach-Parkhaus abzureißen und den darunter verlaufenden Quellenbach zugänglich und erlebbar zu machen. Der Investor Bader Wohnbau GmbH soll auf den brach liegenden Bahnflächen dahinter ein Parkhaus in seinen geplanten Hotel- und Gewerbekomplex zwischen dem Bahnhof und dem in der Entstehung befindlichen Studentenwohnheim integrieren.
Im neuen Parkhaus sind mehr Stellplätze vorgesehen als bisher im hervorragend ausgelasteten Quellenbach-Parkhaus, das wegen seiner schlechten Bausubstanz abgerissen werden soll.
Durch die Umsetzung der vom Ausschuss genehmigten Pläne, die am Donnerstag noch vom Stadtrat abgesegnet werden müssen, ließe sich laut Stadtbaurat Christian Baumgart auch ein Stück Ringpark zurück gewinnen – und zwar unabhängig davon, ob von dort irgendwann einmal die Straßenbahn den Hauptbahnhof anfahren wird oder nicht. „Das gesamte Konstrukt rückt ein ganzes Stück vom Ringpark weg“, betonte Baumgart.
Durch den Abriss des Parkhauses soll der Quellenbach sichtbar werden und das Gesamtensemble gestalterisch aufwerten. Eine echte Renaturierung des Baches komme wegen des unverhältnismäßig hohen finanziellen Aufwands nicht in Betracht, sagte Baumgart. Der ursprüngliche Plan sei daher gewesen, den tief liegenden Quellenbach abzudecken und „Wasser an der Oberfläche auf andere Art erlebbar zu machen“.
Pflanzen und Granitblöcke
Jetzt haben die Planer im Rahmen einer Machbarkeitsstudie eine Möglichkeit gefunden, den Quellenbach mit geringerem Aufwand zu befreien: Als Gestaltungselemente im Bachlauf sind Pflanzen und an verschiedenen Stellen in loser Folge eingebrachte Granitblöcke vorgesehen, die gleichzeitig Aufstauungen verhindern sollen. Direkt an den beiden Seiten der Bacheinfassung soll es begehbare Flächen mit möglichst transparenten Geländern geben. „So entsteht zumindest der Eindruck einer Renaturierung. Das ist auch keine wilde Spinnerei, sondern eine deutliche städtebauliche Aufwertung, die durchgeführt und finanziert werden kann“, so Baumgart.
Auch diese Variante werde bei den Kosten „locker den Bereich einer Million Euro“ erreichen. Kämmerer Robert Scheller sei es aber gelungen, diesen Betrag im Rahmen der Verhandlungen über das Quellenbach-Parkhaus beim Investor zu platzieren. Scheller will im Hauptausschuss in nicht öffentlicher Sitzung über die Details der Verhandlungen informieren. Sollte das Projekt Wirklichkeit werden, wäre das gesamte Areal östlich des Hauptbahnhofs bis zur Grombühlbrücke neu gestaltet. „Und hinter der Brücke wird uns bekanntlich demnächst das Thema einer neuen multifunktionalen Veranstaltungshalle erreichen“, so Baumgart.