
Sie wollen keine Blumen oder Komplimente, sondern echte Gleichberechtigung und das Ende einer von männlichen Interessen geprägten Gesellschaft: Mindestens tausend meist junge Menschen sind am Internationalen Weltfrauentag in Würzburg auf die Straße gegangen. Zum "Queerfeministischen Kampftag" hatte ein Bündnis mehrerer Organisationen und Personen aufgerufen.
Seit mehr als hundert Jahren wird jedes Jahr am 8. März der Internationale Frauentag gefeiert, in Würzburg findet an diesem Datum seit 2019 ein "queerfeministischer Kampftag" statt. Schon vor Beginn der Demonstration durch die Innenstadt hatten sich am Samstagnachmittag in der Eichhornstraße am Platz mit dem QR-Code mehrere hundert Menschen versammelt, um sich die ersten Redebeiträge anzuhören.
Demoschild: Selbstbestimmung über den eigenen Körper und Gewaltfreiheit
Ihre Forderungen waren vorher mit bunter Kreide auf den Asphalt gezeichnet worden: "Mehr Rechte für uns bedeutet nicht weniger für euch", war da unter anderem zu lesen. Schöner als Blumen am Weltfrauentag wären unter anderem gleiches Gehalt, Selbstbestimmung über den eigenen Körper und Gewaltfreiheit, hatte eine Demonstrantin auf ihr buntes Demoschild geschrieben.

Gewalt gegen Frauen in Deutschland thematisierte vor dem Beginn der Demonstration auch eine Sprecherin der Gruppe "stoppt.femizide.würzburg". Femizide, also die gezielte Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts, seien keine Einzelfälle, sondern die "ultimative Folge eines Systems, das Frauen herabsetzt, entrechtet und Gewalt gegen sie zulässt oder sogar fördert", sagte sie und forderte unter anderem mehr Frauenhäuser und eine konsequente Verfolgung und Bestrafung der Täter.

Bei einer Abschlusskundgebung gab es zwei weitere Redebeiträge
Am anschließenden Demozug, der mit lauten Sprechchören wie "Nieder mit dem Patriarchat, gegen Sexismus jeder Art" durch die Innenstadt und anschließend an der Residenz vorbei wieder zurück zum QR-Code-Platz führte, nahmen nach Einschätzung der Polizei mindestens tausend Menschen teil, in der überwiegenden Mehrzahl junge Frauen. Bei einer Abschlusskundgebung gab es zwei weitere Redebeiträge.

Eine Sprecherin der Gruppe "Queers for Palestine" warf dabei weißen Feministinnen Rassismus vor und bezeichnete die sexualisierte Gewalt gegen Frauen beim Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 als "zionistische Propaganda". Sie erhielt dafür von vielen Anwesenden Applaus. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Würzburg hat die Rede in einem Beitrag auf Instagram als "zynische Täter-Opfer-Umkehr" bezeichnet und als "Verbreitung antisemitischer Verschwörungstheorien" scharf kritisiert.
Nach Logik mancher Kommentatoren hier dürfte es solche "Fälle" überhaupt nicht geben, dpa-Meldung vom 11.03.2025:
"Weil sie ihre Tochter über Jahre körperlich misshandelt haben soll, ist eine 59-Jährige in Mittelfranken zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. ...
Die Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagten vorgeworfen, ihre heute 20 Jahre alte Tochter in den Jahren 2017 bis 2022 unter anderem mit Stockschlägen, Faustschlägen ins Gesicht und Schnitten mit einem Skalpell misshandelt zu haben. ...
Als die Tochter im Laufe der Jahre einer Freundin von der erlebten Gewalt erzählte, soll die Mutter ihr gedroht haben, sie umzubringen. "...
Tatsache ist auch, dass diese Behörden an neuralgischer Stelle regelhaft versagen, wenn es darum geht, Konflikte zu befrieden, für Kommunikation und Verständigung zu sorgen - und stattdessen offenbar genau dieses Menschenbild in ihre Tätigkeit einfließen lassen, das sie auch hier propagieren: Frauen sind die Opfer von Männern.
Da schließt sich mancher Kreis und man braucht sich über die nächsten Statistiken nicht zu wundern.
was ist eigentlich das Problem der Menschen, die anderen Menschen das Recht absprechen wollen, sich so identifizieren wie es ihnen richtig erscheint, solange sie damit nicht übergriffig werden (was man füglich allgemein erwarten darf)?
Der Missbrauch solcher Veranstaltungen zur Verbreitung von Fake News für Propagandazwecke geht hingegen gar nicht und sollte entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen. Niemand wird gezwungen, sich in unserem Land aufzuhalten, wo Diskriminierung und Hass keinen Platz haben (dürfen).
Sie deuten also an, dass Personen aufgrund ihrer politischen Äußerungen pauschal abgeschoben werden sollen. Super Kommentar!
was meinen Sie mit "hier" und vorallem mit "hier nichts zu suchen"?
dass das Asylrecht nicht dafür gedacht ist, Konflikte aus den Herkunftsländern, aus denen die betreffenden Personen (möglicherweise eben deswegen) geflüchtet sind, hierher zu tragen, und Personen, die das doch tun, sich die Frage stellen lassen müssen, ob das ihr Ernst ist, denn das StGB (z. B. § 130 - Volksverhetzung) gilt nicht nur für die "Einheimischen".
Politische Auseinandersetzung gerne, aber das Schönreden oder Relativieren von sexualisierter Gewalt insbesondere anlässlich einer solchen Veranstaltung sind mMn unterste Schublade. Noch dazu wenn man berücksichtigt, was Queers im Einflussbereich der Hamas zu vergegenwärtigen haben.
Protest gegen israelische Regierungspolitik ist die eine Sache, aber Menschenrechte in Abrede zu stellen, geht nicht. Insbesondere wenn man sie für sich selber einfordert.
Jedoch frage ich mich, warum Sie den Personen, die bei "Queers for Palestine" aktiv sind, unterstellen, aus Palästina geflüchtet zu sein und in Deutschland politisches Asyl beantragt zu haben. Diese Annahme erscheint mir ziemlich aus der Luft gegriffen oder haben Sie einen persönlichen Bezug zu dieser Gruppe?
Zudem spielt Deuschland seit jeher eine Rolle im Nahostkonflikt und dieser Konflikt ist keineswegs "aus den Herkunftsländern hierher getragen worden"
Außerdem sprechen Sie sich im ersten Absatz Ihres obigen Kommentars doch für die individuelle Freiheit von Menschen ein. Wieso ist es dann ein "importierter" Konflikt, wenn diese Freiheit in anderen Ländern eingeschränkt wird? Sie müssten sich doch dann genauso für die Freiheit von Menschen in Israel und Palästina einsetzen. Oder ist es Ihnen nur wichtig was "hier" passiert?
Sebastian Hansen, Kreisrat Bündnis/Die Grünen
der Internationale Frauentag war seit Beginn an vom Kampf für die Rechte von Frauen geprägt. Warum sollte man dies in "der heutigen Zeit" plötzlich anders ausdrücken?
Queerfeminismus ist eine Strömung innerhalb des Feminismus. Diese Strömung entwickelte sich in den 1980er / 1990er Jahre.
Ein paar Infos dazu können Sie z.B. hier finden
https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/themen/intersektional-und-identitaetskritisch-queerfeminismus-und-die-kritik-der-frauenbewegung
Diese Begrifflichkeit hat hier nichts zu suchen!
das gibt es dann aber wohl ein Missverständnis! Der Internationale Frauentag enstand ja eben genau aus den Kämpfen für Frauenrechte und wurde primär von "DEN LINKEN" geprägt.
Während der rechtsextremen Herrschafft der Nationalsozialisten in Deutschland in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Internationale Frauentag sogar verboten.
Wo für Sie der Bezug zum Rechtsextremismus her kommt erschließt sich mir nicht.
Schön für euch.
Einfach mit traurig das es nicht 's
wichtigeres gibt.
Was genau meinen Sie und wie kommen Sie zu der Annahme, dass es für diese Personen keine wichtigeren Themen gibt?