
Einen närrischen Cocktail aus eigenen und auswärtigen Akteuren präsentierten die Sitzungspräsidenten Sebastian "Sebbo" Gerhard und René Nötscher unter der Regentschaft von Prinz Matthias I., Prinzessin Doris I. sowie des Kinderprinzenpaares Prinz Linus I. und Prinzessin Marisa I. bei der ersten von zwei weiteren Sitzungen des Faschingsclub Thüngersheim (FcT) am Samstagabend in der Raiffeisen-Sporthalle. Und schon der FcT-Leitspruch "Normal ist anders", lässt auf den eigenwilligen Humor bei den FcT-Veranstaltungen schließen.

Nach der langen Vorbereitung konnten die FcT-Garden bei zackigem Marsch und ideenreichen Schautänzen endlich ihr Können auf der Bühne präsentieren. Für Begeisterungsstürme im Publikum sorgten dabei insbesondere das FcT-Tanzpaar mit Ina Keller und Leon Höfling. Die kleinen Wirbelwinde entzückten ebenso wie das Tanzmariechen-Duo Marisa Saccavino und Lara Füller.
Intensive Nachwuchsförderung beim FCT
Auch die beiden Beiträge der Nachwuchs-Büttenredner Erik Schlothauer und Fabian Nötscher standen für die intensive Nachwuchsförderung beim FcT. Als ehemaliger Kinder-Prinz hatte Erik Schlothauer aufmerksam Augen und Ohren offen gehalten, um die Erlebnisse in eine Bütt zu packen. Hingegen keinen leichten Stand hatte Fabian Nötscher als „Anfänger-Elferrat“, der sich erst einmal mit niederen Tätigkeiten für höhere Aufgaben bewähren sollte.

In Anbetracht des erfolgreichen Tanz- und Büttenredner-Nachwuchses äußerte sich auch der beim FcT beheimatete Vizepräsident des Fastnacht-Verbands Franken, Michael Ank - und schwärmte vor ausverkauftem Haus von "Qualitätsfasching und Brauchtumspflege beim FcT".

39 Gilden und Gesellschaften im Landkreis Würzburg bemühen sich in der fünften Jahreszeit darum, Humor und Frohsinn zu verbreiten. Dass sich die Veranstalter dabei bisweilen auswärtiger Unterstützung bedienen ist durchaus üblich. Bei der Pflege des närrischen Brauchtums lässt sich gerne auch der Faschingsclub Thüngersheim durch externe Akteure helfen.
Ein unrühmlicher Auftritt
Unrühmliche Bestätigung fand die Parole "Normal ist anders" allerdings beim Auftritt von Elmar Nun (Retzstadt), der in der Rolle eines Nachtwächters an die Auftaktveranstaltung zum Tourismusverein ZweiUferLand (ZUL) im April 2018 erinnerte. "Da sollten sich alle beteiligten Gemeinden präsentieren und haben dann komplett über Leinach hergezogen", erinnerte sich Nun zu Beginn seines Auftritts in "Thüngersche".
Damals war ein Besuch in Leinach mit einem Zoo-Besuch verglichen worden. Die Äußerungen bei der ZUL-Auftaktveranstaltung gegenüber Leinach seien zwar nicht schön gewesen, so Nun: "Aber die Leinacher hätten sich danach auch nicht zum Affen machen müssen." Nun reimte: "Wer so nen Spaß halt nicht verträächt, zu dem man nur noch Rindviech säecht."

Wie FcT-Sitzungspräsident Sebastian Gerhard bestätigte, stehe Nun für solches Vokabular. Auch bei einer Sitzung im Vorjahr in Veitshöchheim habe Nun vergleichbar in Richtung Thüngersheim ausgeteilt. FVF-Vizepräsident Michael Ank distanzierte sich jedoch von Nuns Auftritt: "Dass im Fasching über Nachbarortschaften hergezogen wird, ist auch üblich und meiner Meinung nach noch in Ordnung, solange es im Rahmen bleibt. Wenn die Nachbarbewohner als Affen oder Rindviecher bezeichnet werden, wird da eine Grenze schnell überschritten, das muss nicht sein und ich möchte das überhaupt nicht gut heißen. Die Sache mit dem ZweiUferLand hingegen fand ich persönlich total daneben. Man sollte und darf da keine Gräben mehr aufreißen über die glücklicherweise inzwischen Gras gewachsen ist." Wie Sitzungspräsident Sebastian Gerhard auf Nachfrage bestätigte, sei Elmar Nun auch bei der zweiten großen Prunksitzung, am 8. Februar, im Programm vorgesehen.


