Ganz so weit wie Marcellini alias Marcus Geuss mochte Sitzungspräsident Nicholas Wilhelm bei der großen Gala-Prunksitzung des Waldbrunner Carneval Club (WCC) im Haselberghaus (HBH) nicht gehen: Der Bauchredner war aus Coburg "angereist, um Glanz und Glimmer zur Abriss-Party in die Hütte zu zaubern."
Gerücht um HBH-Abriss sorgte für helle Aufregung
Denn das Gerücht des bevorstehenden HBH-Abrisses hatte für helle Aufregung gesorgt in der WCC-Familie. Und so beinhalteten, die Worte des Stargastes – wie in der Fastnacht üblich – durchaus ein Stückchen Wahrheit. Denn aus gutem Grund hatten sich die Elferräte im betagten HBH und wegen des Neubaus der Veranstaltungshalle in unmittelbarer Nachbarschaft mit Bauhelm und Warnweste ausgestattet und sich ganz und gar dem Motto "Baustelle" verschrieben.
Die Gäste der Kister Holzböck hätten freilich wissen müssen, worauf sie sich einlassen bei ihrem Nachbarschaftsbesuch. Oder hatten sie in ihrer närrischen Euphorie die baulichen Umstände einfach ausgeblendet? Jedenfalls traf sie die allgegenwärtigen Beschilderungen und Hinweise auf die Gefahren einer Baustelle scheinbar ebenso unvorbereitet wie die Delegation der Schwanenritter aus Nürnberg.
Nach dem umfänglichen Bording waren die schicken "Stewardessen" der Holzböck mit ihrem abgehobenen Showtanz für "Eine Reise um die Welt" allerdings auf einen längeren Trip als in die Nachbarschaft vorbereitet. Und wenngleich das Männerballett der Nürnberger Schwanenritter mit dem Showtanz "Fiesta Mexicana" dem "Día de los Muertos" (mexikanischen Totenfest) gedachten, leben Totgesagte bekanntlich länger. Bezogen auf das Haselberghaus dürfte dem insofern womöglich noch so manche Faschingssause bevorstehen bis zur Fertigstellung der auf der Bühne bereits visuell präsenten neuen Veranstaltungshalle.
Dass das ehrwürdige Haselberghaus längst noch nicht marode ist, bestätigte sich nicht zuletzt beim Ansturm der Hettschter Gassefetzer. Die schrägen Guggemusiker ließen Sitzungspräsident Nicholas Wilhelm anlässlich seines Geburtstags sogleich die Hauptrolle zukommen und erkoren ihn zum Steckenpferd-Reiter aus. Spätestens jetzt hielt es niemand mehr im vollbesetzten Saal auf den Plätzen. Nachdem so endgültig das Eis gebrochen war, setzten die WCC-Teenies mit ihrem Showtanz "Phönix" und nicht zuletzt das grandiose Männerballett dem Abend die Sahnehäubchen auf. Bis dahin hatten schon die WCC-Küken und die WCC-Minis die Herzen des Publikums erobert. Grazil wirbelten die WCC-Tanzmariechen Bianca Kiesel und Mara Klement über die Bühne.
Froh, endlich wieder mal unter "normale Leut`" zu sein, erinnerte sich Wolfgang Huskitsch an persönliche Erfahrungen mit Diskriminierung und Mobbing. Als echter Pechvogel, von der Wiege bis in die Gegenwart, bedauerte sich Otmar Schraud selbst, aber ohne eine Spur vom Mitleid des Publikums zu bekommen.
Eine ganze Reihe von Auszeichnungen wurde verliehen
Etwas ganz Besonderes deutete sich an, als Sabrina Imasuen-Ziegler, Bezirksvorsitzende des Tanz- und Turnierausschuss im Fastnacht-Verband Franken (FVF) im ehrwürdigen Bau die Bühne betrat. Mit der Verleihung zahlreicher Auszeichnungen des Fastnacht-Verbandes und sogar des Bundes Deutscher Karneval (BDK) hatte deren Anwesenheit freilich besondere Gründe.
Bei stehenden Ovationen des Pubkikums durfte sich "Frau Kasse" Antje Kemmer über die Verleihung des BDK-Verdienstordens in Gold freuen. Die höchste FVF-Auszeichnung konnte Christiane Kleespies mit dem "Till von Franken" in Silber in Empfang nehmen. Der FVF-Verdienstorden, die Vorstufe zum "Till" wurde an Annika Elflein und Sven Dietrich überreicht. Den diesjährigen FVF-Sessionsorden nahmen Selina Wilhelm und Gerhard Fuchs entgegen. Bettina Albert und Andreas Pabst wurden mit der FVF-Ehrennadel in Silber ausgezeichnet.