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Waldbrunn
Emotionale Debatte um Entwurf der neuen Halle
Die Gemeinde Waldbrunn plant den Bau einer repräsentativen Veranstaltungshalle. Bei der Bürgerversammlung zur Vorstellung der Planung zeigte Architekt Johannes Hettiger erstmals auch diese dreidimensionale Darstellung. 
Foto: Entwurf Architekt Johannes Hettiger | Die Gemeinde Waldbrunn plant den Bau einer repräsentativen Veranstaltungshalle. Bei der Bürgerversammlung zur Vorstellung der Planung zeigte Architekt Johannes Hettiger erstmals auch diese dreidimensionale ...
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 24.02.2019 02:12 Uhr

Teilweise emotional geführt wurde die Debatte in der eigens einberufenen Bürgerversammlung im Haselberghaus, bei der Architekt Johannes Hettiger und die beteiligten Fachplaner der Bevölkerung die Entwurfsplanung zum Neubau einer Veranstaltungshalle vorstellten. Alleine, dass der Saal schon bei dieser Versammlung voll war, lieferte einen Grund für den beabsichtigten Neubau.

Die Projektentwicklung läuft schon seit Frühjahr 2015, unterbrochen von einem Bürgerantrag der "Freunde der Waldbrunner Gastronomie" zur Integration einer Gaststätte, bis kurz vor Durchführung eines Bürgerbegehrens im Sommer 2017. Einen Abriss der Abläufe, samt Beteiligung der Ortsvereine und einer öffentlich durchgeführten Planungswerkstatt, zeichnete Bürgermeister Hans Fiederling (UBG) auf, bevor Architekt und Planer den Entwurf samt detaillierter Kostenberechnung erläuterten.

Skeptiker, die sich in der anschließenden Fragerunde zu Wort meldeten, gingen eher auf Details wie Energiebedarf, Flächenversieglung und Folgekosten durch einen Neubau ein. Die Kostenberechnung des Architekten für das Mammutprojekt inklusive Außenanlagen und eines Nahwärmenetzes für die benachbarten gemeindlichen Liegenschaften beläuft sich auf eine Gesamtsumme von rund zehn Millionen Euro. Der Sprecher der "Freunde der Waldbrunner Gastronomie", Erich Schneider, verwies darauf, dass der Neubau der Halle eine freiwillige Leistung der Gemeinde sei. Erich Pabst hingegen forderte "eher in den Breitensport zu investieren als in eine Veranstaltungshalle".

"Lasst es uns einfach tun"

Die überwiegende Zahl der Wortmeldungen galt jedoch "einem Entwurf für einen fantastischen Blickfang." Manuela Kuhn brachte die überwiegende Meinung der Besucher auf den Punkt: "Gar nichts zu machen würde mit sich bringen, dass das Haselberghaus vor sich hin vegetiert. Worüber diskutieren wir hier dann überhaupt? Lasst es uns einfach tun", forderte die Bürgerin.

Bei großem Interesse der Bevölkerung voll besetzt war das Haselberghaus bei der eigens einberufenen Bürgerversammlung, bei der die Entwurfsplanung und Kostenberechnung zum Neubau einer Veranstaltungshalle vorgestellt und teilweise emotional debattiert wurde.
Foto: Herbert Ehehalt | Bei großem Interesse der Bevölkerung voll besetzt war das Haselberghaus bei der eigens einberufenen Bürgerversammlung, bei der die Entwurfsplanung und Kostenberechnung zum Neubau einer Veranstaltungshalle vorgestellt ...

Insbesondere durch die Vorgaben der im Jahr 2008 reformierten Versammlungsstättenverordnung sei das ursprünglich im Jahr 1971 durch die Schützengilde erbaute Haselberghaus in die Jahre gekommen, betonte Bürgermeister Fiederling. Zu den baulichen Defiziten des 1985 durch die Gemeinde übernommenen und baulich erweiterten Gebäudes gehört neben der Gesamtsubstanz insbesondere, dass ein barrierefreier Zugang fehlt. Nach den Vorgaben der Versammlungsstättenverordnung gelte laut Fiederlings Aussage ein Bestuhlungsplan, der allerdings nie eingehalten werde. Laut Fiederling liegt eine Zulassung vor für 261 Sitzplätze bei Theaterbestuhlung, beziehungsweise 208 Plätze bei Tisch-Bestuhlung. Gleichzeitig brachte Fiederling unmissverständlich zum Ausdruck, für Veranstaltungen künftig nicht mehr die Verantwortung übernehmen zu wollen, bei denen die Vorgaben nicht eingehalten wurden. Als Reaktion darauf ging ein missmutiges Raunen durch den Saal. Die Kapazität der geplanten Veranstaltungshalle ist bei Tischbestuhlung ausgelegt auf 309 Sitzplätze.

Finanzieller Grundstock gelegt

Fiederling verwies darauf, dass es einen finanziellen Grundstock für den notwendigen Neubau gebe. Den habe der Gemeinderat durch sparsame Haushaltsführung in den letzten Jahrzehnten und die Erschließung und den Verkauf von Baugrundstücken in den Neubaugebieten "Am Forst" sowie die beiden Erschließungsabschnitte im "Wiesengrund" gelegt. Über das vorhandene Eigenkapital hinaus habe die Verwaltung zur Finanzierung des Hallen-Neubaus verschiedene Fördertöpfe ausgelotet. Wenngleich Fiederling diese nicht konkret aufführte, erwartet er verlässliche Aussagen zu einem Förderantrag voraussichtlich im kommenden März. In Betracht zieht Fiederling auch ein Finanzierungsdarlehen zu lukrativen Konditionen bei einem Zinssatz von 0,05 Prozent.

Gegenüber dem "einzigartigen Alleinstellungsmerkmals durch den Neubau der Veranstaltungshalle" sieht Fiederling "in der Sanierung und Erweiterung des bestehenden Haselberghaus nur eine fragliche Alternative". Einen endgültige Beschluss könnte der Gemeinderat in der Sitzung im März oder April fassen. Eine Entscheidung soll allerdings erst gefällt werden, wenn verbindliche Aussagen zu möglichen Fördermitteln vorliegen.

 
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