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Ochsenfurt/Würzburg
Prozess um versuchten Mord in Ochsenfurt: 39-Jähriger soll mit Brechstange auf Onkel und Tante eingeschlagen haben
Weil er an ein Erbe wollte, soll ein Mann ins Haus seiner Verwandten eingebrochen sein. Als er erwischt wurde, griff er brutal an. Ab diesem Montag steht er vor Gericht.
Kurz nach dem Raubüberfall im Ochsenfurter Stadtteil Hohestadt (Lkr. Würzburg) wurde der mutmaßliche Täter an der Staatsstraße nach Tückelhausen festgenommen. Hier sitzt er am Bordstein zwischen den Polizistinnen und Polizisten und wartet auf seinen Abtransport.
Foto: Gerhard Meißner | Kurz nach dem Raubüberfall im Ochsenfurter Stadtteil Hohestadt (Lkr. Würzburg) wurde der mutmaßliche Täter an der Staatsstraße nach Tückelhausen festgenommen.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:19 Uhr

Mit brutaler Gewalt soll ein 39-Jähriger versucht haben, an ein Erbe zu gelangen, von dem er glaubte, dass es ihm zustehe. In Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) griff er seinen Onkel und seine Tante an. Zuvor soll er auch auf seine Steuerberaterin losgegangen sein. Ab diesem Montag steht der Mann in Würzburg vor Gericht.

Ende September 2021 soll der 39-Jährige am frühen Morgen in Ochsenfurt ins Haus seines Onkels eingestiegen sein. Laut Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach soll er Urkunden gesucht haben, mit denen sich nach seiner Überzeugung sein Anspruch an ein Erbe belegen lassen sollte. Aber er war beim Einbruch so laut, dass die Bewohner wach wurden. Auf Onkel und Tante soll der Mann dann mit der Brechstange eingeschlagen und beide schwer verletzt haben.

Staatsanwaltschaft hat "Antrag zum Sicherungsverfahren" erhoben

Danach flüchtete er zunächst mit einem Auto, kam aber von der Fahrbahn ab und setzte seine Flucht zu Fuß fort. Wenige Stunden nach dem brutalen Angriff wurde er – nicht weit vom Tatort entfernt - im Ochsenfurter Stadtteil Hohestadt gestellt. Seine schwer verletzten Verwandten kamen ins Krankenhaus.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte: Er habe nicht Anklage, sondern "Antrag zum Sicherungsverfahren" erhoben. Denn nach Einschätzung eines Gutachters sei der Beschuldigte zur Tatzeit nicht schuldfähig gewesen. Dies bestätigt auch Verteidiger Norman Jacob junior. Warum der Sachverständige zu der Einschätzung kam, muss ab Montag im Prozess vor dem Landgericht Würzburg geklärt werden. Der Beschuldigte selbst soll dem Gutachter gegenüber allerdings keine Angaben gemacht haben.

Vor dem Einbruch soll er seine Steuerberaterin angegriffen haben

Vor Gericht soll sich der 39-Jährige nun laut Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und schweren Raubes verantworten. Überraschenderweise umfasst die Antragsschrift aber noch ein weiteres Delikt. Einen Angriff auf die Steuerberaterin des 39-Jährigen.

Bereits vor dem Einbruch bei Verwandten soll der Beschuldigte die Frau aus Kitzingen mit Tritten und Schlägen dazu gezwungen haben, seine Steuererklärung über drei Jahre zu erstellen. Die Frau wurde – wie sie selbst auf Anfrage erklärte - dabei so schwer verletzt, dass sie später eine Gehirnblutung erlitt und fast gestorben wäre. Warum die Polizei nicht schon danach den 39-Jährigen festnahm, muss nun vor Gericht geklärt werden.

Der Prozess beginnt an Montag, 1. August, um 8.30 Uhr am Landgericht Würzburg.

 
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