
Mit Sprechchören, Trillerpfeifen und einigen ausgestreckten Mittelfingern gegen rechtsextreme Wahlkämpfer: Bis zu 300 Menschen haben am Samstag am Würzburger Barbarossaplatz gegen eine Kundgebung der rechtsextremen Kleinpartei "Der III. Weg" demonstriert.
Pietätlose Inszenierung der Messerattacke
An der Veranstaltung nahmen knapp 20 Vertreter der Neonazi-Partei teil, die mit einer äußerst geschmack- und pietätlosen Inszenierung der Messerattacke vom 25. Juni um Stimmen für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag werben wollte. Dazu hatten die Rechtsextremen drei Puppen auf den Boden gelegt, über die mit Kunstblut beschmierte Planen gelegt waren. Dahinter waren Bilder der drei Kanzlerkandidaten platziert, dazu ein Schild mit dem Satz "Schön bunt hier".
Ihren Lkw mit Rednerpult hatten sie an der Einmündung zur Oberthürstraße hinter Doppelreihen von Absperrgittern abgestellt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, auch die Würzburger Staatsanwaltschaft beobachtete die Veranstaltung.

Schon der Aufbau wurde von ersten "Nazis raus"-Sprechchören begleitet. In den ersten Reihen direkt am Gitter standen Mitglieder der Antifa zusammen mit einigen "Omas gegen Rechts". Auf ihren Bannern und Plakaten waren unter anderem Sätze wie "Nazis aus der Stadt jagen" oder „Aufstehen gegen Rassismus“. Mehr als eine Stunde lang wurden danach sämtliche Reden der Neonazis von lautstarken Sprechchören und Trillerpfeifen der Gegendemonstrierenden weitgehend übertönt, so dass die zahlreichen Passantinnen und Passanten zwischen Juliuspromenade, Kaiserstraße und Theaterstraße kaum etwas davon mitbekamen.
Polizei zeigte sich mit Einsatzverlauf zufrieden
Nach dem offiziellen Ende der Kundgebung meldete der "III. Weg" dann noch eine "Spontanversammlung gegen Behördenwillkür" bei der Polizei und der Stadt an, die unter Auflagen auch genehmigt wurde. Anstelle eines Zuges durch die Innenstadt zum Rathaus und zur Polizeiinspektion in der Augustinerstraße zogen die Neonazis, erneut komplett abgeschirmt von der Polizei, über die Klinikstraße Richtung Hauptbahnhof. Vor dem Posthochhaus am Busbahnhof fand dann erneut eine Kundgebung statt, die wieder von Gegendemonstranten gestört wurde.
Bis auf verbale Auseinandersetzungen blieb es auch dort friedlich. Die Polizei zeigte sich in einer Pressemitteilung anschließend "zufrieden mit dem Einsatzverlauf". Eine ebenfalls für Samstagnachmittag geplante und angemeldete Demonstration des linken "Bündnisses für Solidarität mit Afghan:Innen" wurde von Veranstalter Jürgen Hofmann kurzfristig abgesagt, weil daran auch afghanische Frauen und Kinder teilnehmen sollten und der Weg der Demonstration am Barbarossaplatz vorbeigeführt hätte. Sie soll in einigen Wochen nachgeholt werden.
Hinweise auf Fakten sind keine Verharmlosung. Durch Verallgemeinerungen nehmen Sie sich selbst die Möglichkeit ernst genommen zu werden.
Der lautstarke Protest war absolut berechtigt. Was mich indes bekümmert ist die Tatsache, dass die "Omas gegen Rechts" Seit an Seit mit der Antifa demonstrieren, die feige unter dem Schutz der Anonymität agiert. Diese Vereinigung ist alles andere als ein Kind von Traurigkeit, wie die jüngsten Ereignisse in Leipzig zeigen, als die Antifa Morddrohungen gegen den Polizeichef ausstieß. Nicht zu vergessen das widerliche Flugblatt "Trutzburg Würzburg" (hier nachzulesen, wenn man sich das antun will: http://nokrauts.org/wp-content/uploads/2016/03/Trutzburg-W%C3%BCrzburg.pdf), das die Antifa Halle am Abend des 16. März 2016 während der Gedenkfeier verteilte.
Mit solchen Leuten darf es keine Solidarisierung geben.
(PS: Ist Sie gar nicht. Aber Verallgmeinerungen erleichtern das denken.)
Warum ist diese "Organisation" nicht auf Grund des Potzdamer Abkommens verboten?
Und warum wurde diese "Organisation" zur Bundestagswahl zugelassen?
Es waren erschütterte Zeugen und Ersthelfer des Attentats vor Ort. Auch die Verkäufer:innen im Woolworth dürften mehr als schockiert gewesen sein. Danke, Stadt Würzburg, für nichts.
Meinen Respekt wieder an die "Oma`s gegen Rechts"
Hut ab!!!
In Goslar konnten die "dumm, dümmer, Rechtsextremisten" heute nämlich unbehelligt durch die Stadt ziehen und ihren braunen Dünnschiss durch die Gegend posaunen.
Sie sitzen auch diesem Irrtum auf, dass Nationalsozialismus auf Grund des Namens was mit Sozialismus zu tun hat.
Dem ist und war niemals so.
Die Nazis und auch die Abwärts für Deutschland haben zwei Flügel, der eine kümmert sich um reiche Deutsche und der andere um das Deutsche Reich.
Von Sozialismus ist da nichts zu finden. Auch in der aktuellen Politik der AfD nicht. Nach deren Steuersenkungsplänen sollen große Einkommen um mindestens 20.000 € jährlich entlastet werden, Einkommen unter 30.000 € gar nicht.
Und jetzt erklären Sie mir bitte wo da der soziale Ansatz in der Politik der Abwärts für Deutschland ist!
Sie sind nicht der erste, der diese Nebelkerze zu zünden versucht …
Der BR hat das schon vor einiger Zeit schön kurz und prägnant entlarvt:
https://www.br.de/nachricht/faktencheck/waren-die-nazis-links-100.html
Auf der einen Seite lamentieren Sie hier, dass es für "Wehret den Anfängen" doch ein paar Jahre zu spät ist und auf der anderen Seite fragen Sie auch noch, warum man Nationalsozialisten als rechtsextrem bezeichnet
Geht's eigentlich noch!?