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OCHSENFURT
Protest gegen AfD-Wähler: Rentner reagiert gelassen auf Kommentare
Der Bericht über die Protestaktion gegen die Ochsenfurter AfD-Wähler hat viele Reaktionen ausgelöst. Jürgen Schuhmann glaubt, dass der kommende Montag spannend wird.
Ein Rentner schämt sich für die AfD-Wähler in seiner Stadt       -  Seit dem Montag nach der Bundestagswahl 2017 kommt Jürgen Schuhmann (Mitte) jeden Montag um 17 Uhr zum Rathausplatz und protestiert mit einem Schild gegen die AfD-Wähler aus Ochsenfurt. Links Unterstützer Leander Sukov mit Hund Fiete, rechts Peter Honecker.
Foto: Claudia Schuhmann | Seit dem Montag nach der Bundestagswahl 2017 kommt Jürgen Schuhmann (Mitte) jeden Montag um 17 Uhr zum Rathausplatz und protestiert mit einem Schild gegen die AfD-Wähler aus Ochsenfurt.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:28 Uhr

Jürgen Schuhmann hat bekommen, was er wollte. Nachdem diese Redaktion über seinen allwöchentlich stattfindenden Protest vor dem Ochsenfurter Rathaus berichtet hatte, sind sowohl bei mainpost.de als auch bei Facebook zahlreiche Nutzerkommentare zu der Aktion eingegangen. Schuhmann steht seit dem Bekanntwerden der Ergebnisse der Bundestagswahl immer montags von 17 bis 18 Uhr vor dem Rathaus und hält ein Schild hoch, auf dem er kundtut, dass er sich für die 694 Ochsenfurter AfD-Wähler schämt.

Dabei legt er es durchaus darauf an, Reaktionen hervorzurufen. Auch und gerade von denjenigen, die für sein Handeln vermutlich nur wenig Sympathie aufbringen: den AfD-Wählern. Während er bei seinen bisher drei Mahnwachen vor dem Rathaus ausschließlich Zustimmung erfuhr, habe sich am Dienstagvormittag tatsächlich ein Anhänger der AfD telefonisch mit ihm in Verbindung gesetzt, sagte Schuhmann auf Nachfrage der Redaktion.

Ein Anruf von einem AfD-Wähler

Zwar kein Ochsenfurter, aber ein Mann aus dem Landkreis Würzburg, wie Schuhmann erklärt. Der Anrufer habe klarstellen wollen, dass AfD-Wähler keine Nazis seien und AfD-Fraktionschef Alexander Gauland ein distinguierter älterer Herr. Er könne nicht verstehen, dass die Partei als Wolf im Schafspelz dargestellt und Schuhmanns Aktion medial so aufgeblasen werde, habe der Mann gesagt.

„Ich hatte mir ja gewünscht, dass AfD-Wähler das Gespräch mit mir suchen“, sagt Schuhmann. Der Anrufer aber habe an einer konstruktiven Diskussion offenbar kein Interesse gehabt, sondern gleich „losgeballert“. „Ich habe dann auch aufgelegt“, sagt Schuhmann. Trotzdem steht nach wie vor sein Gesprächsangebot, wenn er und sein Schild am kommenden Montag wieder vor dem Rathaus Stellung beziehen werden. Der 71-Jährige rechnet dann, bedingt durch die Berichterstattung, mit deutlich mehr Andrang. Den meisten Zulauf hatte er am Montag vor einer Woche erhalten, als ungefähr 15 Menschen mit ihm auf dem Marktplatz standen.

Die Stadt muss nichts unternehmen

Bekannt wurde sein Vorhaben durch die Ankündigung auf Schuhmanns Facebook-Seite, die dann geteilt wurde. Zur Teilnahme aufgerufen hat Schuhmann aber nie. „Ich stehe da mit meinem Schild, und wer sich bemüßigt fühlt, sich dazu zu stellen, kann das tun.“ Eine Versammlung ist das nicht, weshalb auch der Ochsenfurter Verwaltungsleiter Wolfgang Duscher gelassen reagiert. „Im Moment ist es so, dass da ein Mann auf dem Marktplatz steht“, so Duscher. Die Aktion habe damit noch lange keine Dimension erreicht, wegen der die Stadt handeln müsse.

Duscher will allerdings die Kommentare im Internet im Auge behalten. Sollte er dort Hinweise auf eine geplante Zusammenkunft einer größeren Gruppierung finden, müsse die Lage möglicherweise neu bewertet werden, unter Umständen auch in Zusammenarbeit mit der Polizei. Jürgen Schuhmann indessen rechnet am kommenden Montag mit Unterstützern anstatt mit Gegnern und glaubt nicht, dass infolge seiner Aktion auf dem Marktplatz Konflikte zu erwarten sein werden.

Konflikte werden in Internet-Foren ausgetragen

Die werden derzeit vielmehr schriftlich in verschiedenen Internet-Foren ausgetragen. Dort finden sich sowohl zahlreiche Kommentare von AfD-Sympathisanten, als auch von Unterstützern Schuhmanns. „Als ob die AfD eine Bedrohung für die Demokratie wäre!“, schreibt ein Nutzer auf mainpost.de. „Und der Vergleich mit dem Dritten Reich entbehrt jeder Grundlage.“ Ein anderer kommentiert so: „Ohne die AfD und Pegida wären wir schon lange überrollt worden von Flüchtlingen.“

Ein Kommentator der Facebook-Seite der Main-Post hält Aktionen wie die von Jürgen Schuhmann für Hetze gegen die AfD und für einen Versuch, den Menschen vorzuschreiben, was sie zu wählen hätten. Das wiederum geht einem anderen gegen den Strich, der schreibt: „Immer wieder schön, wenn friedlicher Protest beziehungsweise die Äußerung der persönlichen Meinung als Hetze betitelt wird.“ „Hat der Mann sonst nichts zu tun?“ fragt sich ein weiterer Kommentator.

Jürgen Schuhmann protestiert weiter

Ebenfalls auf Facebook schreibt ein Nutzer, dass durch solche Aktionen die AfD doch gerade wieder in die Medien käme. „Respekt, ein aufrichtiger Demokrat“, lautet ein anderer Kommentar, und ein weiterer spricht Jürgen Schuhmann seine „größte Hochachtung“ aus. Jürgen Schuhmann jedenfalls will seine Botschaft weiterhin aussenden – jeden Montag bis Weihnachten.

 
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Erst ein riesen Tam-Tam mit seiner Anti-AFD-Aktion gemacht und jetzt stellt er sein neues Buch vor.

    Zufälle gibt es...
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  • Was paßt denn den Zensoren schon wieder nicht, weil sie meine Beiträge nicht veröffentlichen?
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  • Haben Herr Schuhmann
    und Frau Schuhmann irgendetwas miteinander zu tun?
    Ist dieses „Ereignis“ in Ochsenfurt so mitteilungswert für das Verbreitungsgebiet der Main Post, in der Hoffnung, bald auch überregional für Aufsehen zu sorgen, zu welchen Konditionen?
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  • eboehrer@gmx.de
    an daylight0815:
    Also ehrlich, ich habe schon erwartet, dass da noch was kommt. Ich möchte doch schließlich informiert sein, wie die Umgebung darauf regiert.
    Jeder darf seine Meinung veröffentlichen, ein Rentner und auch daylight0815.
    Und danke an Frau Schuhmann.
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  • Kann es sein,
    dass es sich hier um einen Wichtigtuer handelt?
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  • uwe.luz@t-online.de
    Wieder reden alle nur über die AfD – und immer noch sitzen 16 ehemalige Stasi-Funktionäre für die Linke im Thüringer Landtag.
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  • Plecherbub
    Ohje, dafür oder dagegen, Gutmensch oder Nazi, gibt es denn nichts mehr dazwischen? Der Mensch tut mit einem Plakat seine Meinung kund, sein gutes Recht. Andere finden diese Meinung kacke, auch ihr gutes Recht. Müssen die jetzt automatisch Mitläufer und Sympathisanten der AFD sein? Ich denke nicht, selbst habe ich zum Teil Verständnis für den guten Mann, verstehe aber auch zum Teil die andere Seite. Meine Meinung in dieser Sache ist gespalten. Und was jetzt? Was oder wer bin ich?
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Es gibt leider nichts mehr dazwischen, denn vom linksgrünen merkeltreuen Establishment in Polititk und Medien wird leider alles was nicht deren Multi-kulti-Ideologie entspricht sofort in die rechte Ecke gestellt.
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  • Lebenhan1965
    @ HF2017

    Andersrum wird ein Schuh daraus:

    Alles was sich nicht den fremdenfeindlichen Parolen der AfD und Pegida anschließt wird von dieser Seite sofort als linksrotgrünes Establishment gebrandmarkt.

    Differenzierungen gibt es da keine mehr.

    Dass auch Hr. Gauland oder Fr. Steinbach über Jahrzehnte in diesem politischen Establishment gut gelebt und von der Überversorgung noch profitiert wird schlicht und einfach vergessen.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Mal an alle Lemminge dieser "Arischen Fanatiker Deutschlands" gerichtet:

    Was regen sie eigentlich so künstlich auf?

    Wer ist denn hin gegangen und hat gesagt, dass die "politische Korrektheit auf den Müllhaufen der Geschichte gehört"?

    Richtig, die Tante Weidel von der AfD ...

    Also, so wie man in der Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus ...
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  • daylight0815
    @ Claudia Schuhmann
    Gibt es in Ochsenfurt keine andere Themen? Ist es Zufall, das der Nachname Schuhmann vom Autor und Afd-Schämer gleich sind? Warum azeptiert man einfach das Ergebnis der demokratischen Bundestagswahl nicht einfach? Und Warum ist es ein 2ter Artikel in der Mainpost es wert, einen Rentner seine Meinung zu veröffentlichen? Manchmal frage ich mich, ob die Bildzeitung doch ein bessere Berichterstattung als die Mainpost macht.
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  • claudia.schuhmann@mainpost.de
    Sehr geehrte(r) daylight0815, es handelt sich bei der Namensgleichheit in der Tat um einen Zufall. Herrn Schuhmann habe ich am Montag erst kennengelernt, verwandtschaftliche Beziehungen bestehen nicht. Für einen zweiten Bericht haben wir uns aufgrund des großen Interesses entschieden, den der erste Artikel bei den Lesern hervorgerufen hatte.
    Viele Grüße, Claudia Schuhmann, Main-Post Redaktion Ochsenfurt
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Sehr geehrte Frau Schuhmann,

    lassen Sie ja nicht von irgendwelchen Protestlern einschüchtern, die außer Rumpoltern nichts können, sondern manchen sie auch weiterhin ihre, wie bisher auch, gute Arbeit.

    MfG
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  • reutjo
    wer wählt denn in Ochsenfurt... ? !

    Ich nicht...... !!!
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  • R.Silber
    Was auffällt, wir reden und diskutieren noch miteinander. Die AfD-Befürworter und die Gegner. Und trotz aller Leidenschaft die jeder für sich in Anspruch nimmt, im Großen und Ganzen ist das alles noch oberhalb der Gürtellinie. Wir können diese AfD jetzt nun mal nicht wegdiskutieren und an deren Entstehung sind letztlich die Regierungsparteien schuld. Beinahe 13 % der Menschen in diesem Land haben dieser Partei ihre Stimme gegeben, das ist zu aktzeptieren, ob es gefällt oder nicht. So manche Volkspartei hat keine Skrupel gravierende AfD Wahlkampfthemen zu übernehmen um die verlorenen Wähler zurück zu gewinnen; da muss nur mal die rechte Flanke ein wenig geöffnet werden. So funktioniert Politik, skrupellos und verlogen. Aber wichtig ist und bleibt, dass wir leidenschaftlich miteinander streiten, denn das erlaubt unsere Demokratie. Schlimm wird es erst dann, wenn wir nicht mehr miteinander sprechen.
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  • Erding
    Laut eines Zeitungsberichtes wächst
    auch in der Münchner CSU der Widerstand gegen Parteichef Seehofer. Die Angst, dass jetzt auch bei der nächsten Landtagswahl in Bayern weitere beträchtliche Verluste drohen, wächst immer mehr. Also die Main-Post war es nicht, soviel steht fest. Die haben ja ihren "Ochsenfurter". Und bringt das dem Ochsenfurter schonend bei, wie "sinnlos" seine Aktion ist - eine Lachnummer, gell Herr Catweazle.
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  • Franken48
    Herr Schuhmann Sie müssen umziehen nach Österreich. Nach der Wahl wird es sehr viel mehr Rechte in Österreich geben wie in Ochsenfurt. Die Nachbarn wissen besser wie wir,was man in der heutigen Zeit bei der Flut von Wirtschaftsflüchtlingen wählen muss.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wenn die überhaupt noch Deutsche bei sich aufnehmen, klagen die doch jetzt gegen uns wegen der Pkw-Maut ...
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  • traumfrau
    Das Posting enthält beleidigende Inhalte und wurde daher gesperrt.
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  • eboehrer@gmx.de
    An catweazle6847:
    Lieber catweazle6847 (wenn ich so schreiben darf),
    ich finde es prima, dass Sie "denen" so gut argumentiert antworten. Ich glaube, Leute, die so denken wie Sie und ich, sind in der Überzahl.
    Die Afd (ich weiß, man schreibt es AfD)-Unterstützer wird man nicht mit Argumenten überzeugen können - schade!
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