Die CO2-Steuer wird das Fliegen, das Autofahren und das Heizen mit Gas und Öl teurer machen. Richtig so? Oder bezahlt der Bürger nur Regierungsfehler? Zwei Meinungen aus der Redaktion. Eine Umfrage finden Sie am Ende des Artikels.
PRO: Klimaschutz muss den Bürger Geld kosten? Richtig so! Denn Klimaschutz funktioniert vor allem über den Geldbeutel.
Fliegen, Autofahren und Heizen mit Öl und Gas müssen teurer werden. Nur so können wir dem Klimawandel halbwegs begegnen. Die Einführung einer CO2-Steuer ist der richtige Weg: Wer die Umwelt mehr belastet, muss auch mehr dafür bezahlen. Gleichzeitig spart derjenige, der die Umwelt schont, der sein Auto auch mal stehen lässt, der weniger als bisher in die Ferien fliegt, der seine Heizung zeitnah modernisiert. Die Befürworter einer CO2-Steuer wollen keine Verbote, sondern sie schaffen Anreize, das eigene Verhalten zu verändern. So funktioniert gute Steuerpolitik.
Der CO2-Preis benachteilige die Menschen auf dem flachen Land, sagen manche Kritiker. Beschäftigte, die mit dem Auto zum Arbeitsplatz pendeln müssen, seien die Gelackmeierten, heißt es dann. Aber ist das wirklich so? Sind es nicht in Wirklichkeit die Normalverdiener, die "kleinen Leute" abseits der Ballungsräume, die schon heute sehr viel sparsamer mit Energie umgehen, die eher Mittelklasse als SUV fahren, die darauf achten, nicht zum Fenster raus zu heizen. Und die das Wochenende lieber im Garten oder der Natur verbringen statt zum Shoppen nach Paris oder Rom zu jetten. Gut möglich also, dass unter der Klimasteuer im Durchschnitt eher gut verdienende Städter "leiden" als die Landbevölkerung.
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Soziale Schieflagen beim CO2-Preis abzufedern, dabei hilft im Modell, wie es die Grünen favorisieren, das sogenannte Energiegeld. Alle Einnahmen aus der Steuer werden gleichmäßig an die Bevölkerung zurückverteilt: Jeder Bürger, vom Kleinkind bis zum Senior, bekommt ein sogenanntes Energiegeld – die Modellrechnungen gehen von 100 Euro pro Kopf und Jahr aus – überwiesen.
Keine Frage: Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Wir alle werden dafür bezahlen müssen. So oder so. Die gerechteste Lösung ist die CO2-Steuer.
KONTRA: Klimaziele erreicht man nicht, indem man den Bürgern eine neue Steuer aufbrummt. Schon jetzt zahlen die Deutschen 59 Milliarden umweltbezogene Steuern.
Dass Deutschland das Klimaziel 2030 erreicht und es bis dahin schafft, seinen CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um 55 Prozent zu senken, ist wichtig. Ob die vorgeschlagene CO2-Steuer von SPD-Umweltministerin Svenja Schulze dafür aber das passende Instrument ist, darf bezweifelt werden. Dem Polit-Skeptiker drängt sich nämlich erstens der Verdacht auf, dass die neue Steuer dazu dienen soll, Einnahmeverluste aufzufangen, die sich aus der wahlkampftaktisch notwendigen Abschaffung des Soli ergeben. Zweitens kommen Koalitionsverdrossene, die schwarzroten Politikern nicht nur hehre Klimaziele, sondern auch Kalkül zutrauen, nicht umhin, den zeitlichen Zusammenhang zwischen großen Stimmenzuwächsen bei den Grünen und dem Propagieren der CO2-Steuer zu bemerken.
Nichts ist dagegen zu sagen, dass die Schwarzroten ihre Sorge ums Klima jetzt zur Schau stellen. Ärgerlich dabei ist aber, dass beide Regierungsparteien jahrelang Zeit hatten, durch geeignete Maßnahmen CO2-Emissionen zu drücken – und dass sie die Möglichkeiten zu wenig genutzt haben: Die Regierenden haben zugelassen, dass auch 2019 noch deutscher Strom zu einem Viertel aus Kohlekraftwerken kommt, dem Klimakiller schlechthin. Sie haben es jahrelang versäumt, die Autoindustrie zur Nachrüstung von Dieselfahrzeugen zu zwingen. Haben weder klimafreundliche Ökolandwirtschaft noch klimaregulierende Aufforstung noch den Ausbau des bezahlbaren öffentlichen Personennahverkehrs in dem Maß gefördert wie nötig.
Klimaziele erreicht man doch nicht, indem man den Bürgern, die ja schon jährlich 59 Milliarden umweltbezogene Steuern zahlen, eine weitere Steuer aufbrummt. Wer Pendler, Studenten, Familien blechen lässt, verringert den CO2-Ausstoß um keine einzige Tonne. Stattdessen sollten die Schwarzroten nacharbeiten, was sie jahrelang versäumt haben.
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um die CO2 Wende zu schaffen, müssen wir ernsthaft wieder über Atomkraft nachdenken.
Die CO2-Steuer, die mir im Jahr 100€ kostet, bekomme ich am Jahresende wieder erstattet?
Geht es noch! Was bringt das?
Um CO2 einzusparen muss an vielen Stellschrauben gedreht werden.
* Photovoltaik und Solarthermie auf jeden Neubau
* Altbauten energetisch sanieren
* Arbeitsplätze aufs Land verlagern
* Windräder auch in den Großstädten (Englischer Garten, Frankenwarte, Reichtagsgelände usw.)
* Wasserstofftechnik
* für jeden energieverbrauchenden Betrieb als Speicher
* für jeden LKW
* Schwerlastverkehr muss auf die Schienen
* Sendeschluss von 01:00 Uhr bis 05:00 Uhr für alle Unterhaltungselektronik (wäre das Internet ein Land, käme es nach China und den USA an dritter Stelle was den Stromverbrauch angeht)
* Atomkraft muss wieder in die Überlegung
* Tempolimit 100 auf allen Autobahnen, 80 auf den Landstraßen und 30 in allen Kommunen
Gruß
Deutsche Bürger – Die Melkkuh der Bundesregierung.
Ökosteuer
Als Ökosteuer werden im allgemeinen Sprachgebrauch Steuern bezeichnet, die umweltschädliches Verhalten in den Bereichen Energie und Verkehr verteuern. Hinter der Ökosteuer steht das „Gesetz zum Einstieg in die ökologische Steuerreform“, das die Bundesregierung 1999 beschlossen hat. Wesentliche Elemente sind die Einführung der Stromsteuer als Verbrauchssteuer, die Aufstockung der Mineralölsteuer (heute: Energiesteuer) sowie die Senkung der Rentenversicherungsbeiträge.
Ziele
Ziel der Ökosteuer ist es, den Faktor Energie durch eine steuerliche Verteuerung von Kraft- und Heizstoffen und Strom zu belasten und dadurch Anreize zum Energiesparen zu setzen. Unternehmen etwa sollen dazu bewegt werden, ihre Kosten durch Einsatz des technischen Fortschritts zu senken. Zudem soll das Steuermehraufkommen eine Senkung des Beitragssatzes in der Rentenversicherung ermöglichen (ZWECKENTFREMDUNG)
Wer bitte, weiß das nicht?
Andere Frage:
Wer weiß, was eine Steigerung um 43 Prozent ist?
Bei einer Mieterhöhung von 980€ auf 1.400€ oder bei Gewichtszunahme von 91kg auf 130kg fällt das Achselzucken schwer – und wer nach einem 120er Schild mit 170km/h geblitzt wird, fährt ein Weilchen mit dem Bus.
Die Steigerung des natürlichen CO2-Gehaltes der Luft von etwa 280ppm, also 280 von 1.000.000 Molekülen, um 43% auf derzeit über 400ppm haben wir durch rücksichtsloses Verbrennen fossiler Ressourcen (Kohle, Erdöl, Erdgas) erreicht.
Als Treibhausgas ist CO2 in dieser Menge die Hautursache für die Klimaerhitzung, an deren Beginn wir derzeit sind. Dauerhaft mehr als 350ppm CO2 bewirkt eine Aufheizung der Atmosphäre, die in wenigen Jahren so dynamisch wird, dass wir sie nicht mehr stoppen können.
Damit zerstören wir in wenigen Jahrzehnten die Lebensgrundlage unserer Zivilisation.
Aber, …
„Wir sind doch nicht blöd!“
Oder?
Als Handwerker, Normalverdiener und Mann Anfang 40, also depperte Melkkuh der Nation, bin ich logischerweise gegen eine weitere Abgabe.
Die Dame beklagt zB die Dieselnachrüstungen:
Hier gings aber um Feinstaub, Diesel macht weniger CO2 als Otto.
Zu dem Herrn: "Die auf dem Land leben bereits sparsamer": und dafür bestrafen wir Sie jetzt einer Zusatzabgabe. - wo ist da die Logik???
Bin mal gespannt was passiert wenn ich Montag früh in der Firma anrufe und sage: "Ich spar heute mal CO2, sehen uns dann Mittwoch."
SUV: bei den Fahrzeugen der Oberklasse ist es halt der Cheyenne statt der 911er. Da ist keiner sparsamer.
Kfz der VW-Gruppe haben Motoren aus dem Baukastensystem. In Passat, Superb,A4/6 steckt das selbe wie im Tiguan. Der Verbrauch ist etwa gleich. Bei anderen Herstellern siehts in der Masse nicht anders aus.
In der Ausgestaltung von Frau Schulze ist die CO2-Steuer außerdem ein Bürokratiemonster. Oder sind die vielen zusätzlich Amtsstuben samt Beamten CO2-neutral...?
Wer von Ihnen wusste das?
Schnell mal die Atomkraftwerke abschalten - die Abbaukosten -
den Bürger mit aufs Auge drücken - die Kohlemeiler hochfahren -
um den Strom beizubringen aber Achtung jetzt co2 oder den ATOM-Strom von den Nachbarn kaufen.
Ist das die soziale, marktorientierte Politik des 21. Jahrhunderts.
Man gewinnt langsam den Eindruck hier dreht mehr als Einer am Rad.
Das was als Entlastung kommen soll hat sich uber kurz oder lang eh erledigt.
Co2 Steuer.... Nächstes Jahr dann eine Schwerkraftsteuer und in drei Jahren die Luft Steuer.... Immer weiter so....
Man könnte sich natürlich auch mal überlegen, warum z. B. Mercedes heute schon wieder seine Ziele reduzieren musste..
Wo bleibt da die CO2-Steuer?
Ja wir brauchen eine Klimasteuer, sonst ändert sich nichts.
Hoffentlich sieht das auch die Union und der magentagelbblaue Posterboyfanclub endlich ein.
Schauen wir halt nochmal 10 Jahre zu, ohne was zu machen. Dann werden viele merken, dass wieder der "Kleine" der Gelackmeierte ist. Denn Gutverdiener haben genug Geld um mit den Klimaänderungen fertig zu werden...