Schon wieder hat in Unterfranken ein falscher Polizist zugeschlagen: Gleich um 95 000 Euro hat der Betrüger eine alte Frau in Würzburg geprellt. Die Seniorin hatte ihm das Geld in bar ausgehändigt, weil sie offenbar glaubte, der Mann bringe es in Sicherheit. Die Nachricht vom Mittwoch sorgte vielerorts für Kopfschütteln: Wie leichtgläubig muss man sein, einem Unbekannten so eine Menge Geld anzuvertrauen? Wie kann eine alte Frau überhaupt an so viel Bargeld kommen?
Fragen, denen man bei der Polizei nüchtern begegnet. „Leider ist das kein Einzelfall“, sagt Björn Schmitt, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Unterfranken. War es bislang vor allem der „Enkeltrick“, auf den viele Senioren auch in der Region hineinfielen, komme nun das „Phänomen der falschen Polizeibeamten und Staatsbediensteten wie Staatsanwälte“ hinzu. Beim Enkeltrick gibt ein Anrufer den alten Leuten vor, er sei ein naher Verwandter – häufig eben der Enkel – und befinde sich kurzfristig finanziell in der Klemme. Knapp 600 solcher Fälle wurden 2015 in der Polizeistatistik für Unterfranken registriert. Im Jahr darauf sind es 435 gewesen. Hinzugekommen sind erstmals 120 Fälle mit falschen Polizisten. Die Zahlen für 2017 werden aktuell noch ausgewertet. Schmitt berichtet aber von einem „signifikanten Anstieg“.
Zehntausende Euro im Stoffbeutel ans Garagentor gehängt
Erst im Februar machte ein Fall in Burggrumbach (Lkr. Würzburg) Schlagzeilen: Da hängte eine Seniorin gleich zweimal einen Stoffbeutel mit mehreren zehntausend Euro zum Abholen ans Garagentor, nachdem ein Anrufer ihr versichert hatte, ihr Geld sei auf der Bank nicht mehr sicher. Ähnlich dürfte der Fall diese Woche in Würzburg abgelaufen sein. Polizeisprecher Schmitt möchte nicht allzu sehr in die Einzelheiten gehen, um die betrogene Greisin nicht für die breite Öffentlichkeit identifizierbar zu machen. Denn natürlich ist die Scham der Betroffenen groß, wenn sie irgendwann doch einsehen müssen, dass sie tatsächlich Verbrechern aufgesessen sind.
Ganz offensichtlich argumentieren die falschen Polizisten und Staatsanwälte am Telefon so geschickt, dass sie ihre Opfer schnell in Sicherheit wiegen. Die Senioren glauben einfach, der Anrufer meine es gut. Oder sie wollen es glauben. Hinzu kommt häufig, dass im Telefon-Display die „110“ als Anrufer-Nummer erscheint. Das unterstreicht den Eindruck, am Apparat sei ein „echter Polizist“. Schmitt: „So etwas lässt sich ohne großen Aufwand programmieren.“ In Wirklichkeit melden sich Beamte nie unter „110“. Sein Tipp: „Wenn Anrufer Geld wollen, immer misstrauisch sein, Verwandte oder Freunde informieren – und am besten gleich auch die Polizei.“
Einmal von der Echtheit eines Anrufs überzeugt, kratzen die alten Leute alles Geld, das sie zuhause vielleicht im Sparstrumpf oder in der Kaffeedose aufbewahrt haben, zusammen. Viele gehen aber auch zu ihrer Bank und versuchen dort ihr Vermögen abzuheben. Selbstverständlich ist das ihr gutes Recht. Kein Mensch muss auf der Bank oder Sparkasse Rechenschaft darüber ablegen, wofür er das viele Geld braucht. Bei welchem Institut die Würzburger Seniorin im aktuellen Fall ihre Ersparnisse abgehoben hat, sagt die Polizei nicht.
Wer unbedingt Geld abheben möchte, bekommt es auch
Grundsätzlich seien die Möglichkeiten der Mitarbeiter beschränkt, betont Stefan Hebig, Sprecher der Sparkasse Mainfranken Würzburg. Man könne einem „Kundenwunsch auf Auszahlung“ zwar hinterfragen, ihm aber in letzter Konsequenz nicht widersprechen. Selbstverständlich sensibilisiere die Sparkasse ihre Mitarbeiter durch Handzettel und Presseberichte.
Bei Verdachtsfällen seien sie angehalten, die Kunden darauf anzusprechen. Das funktioniere meist auch. „Erfolgreiche Betrugsversuche kommen zum Glück relativ selten vor“, sagt Hebig. Sein Kollege Helmut Heitzer, Sprecher der VR-Bank Würzburg, kann sich an überhaupt keinen Fall erinnern, dass ein Senior trotz der Warnung eines Bank-Mitarbeiters Geld abgehoben und an Betrüger weitergegeben habe. „Unsere Kundenbeziehungen sind eng“, sagt er.
Gratwanderung für Bankangestellte
Dass Bankmitarbeiter Verwandte der älteren Leute informieren, wenn ihnen beim Abhebe-Wunsch etwas verdächtig vorkommt, ist eine Gratwanderung. Geht es die Tochter oder den Sohn wirklich etwas an, wenn der greise Vater oder die Mutter viel Geld vom Konto abhebt? Haben die Kinder eine Vollmacht fürs Konto, gebe es zumindest einen Hinweis, dass ein Vertrauensverhältnis besteht, heißt es.
Gleichwohl halten einige Geldinstitute ihre Mitarbeiter an, schon beim ersten Verdacht, der Kunde könne Opfer eines Betrugs sein, die Polizei einzuschalten. Im Fall der Würzburger Greisin ist das auch passiert. Als die Beamten dann bei der Frau zuhause auftauchten, hatte die das Geld dem falschen Polizisten auf der Straße aber schon übergeben.
die Sie auch kennt. Dazu gehören NICHT Versicherungen,
Glücksspielhotlines und sonstige Tagediebe.
Kann man ja mittlerweeile in jedem Router anlegen.
So ne Blacklist.
Dafür sind dann natürlich die Kinder oder Enkel zuständig.
Und nicht nur immer zum
Scheinchen abholen zum Geburtstag.
Was ich diesen Verbrechern wünsche
ist leider nicht druckreif.
Sich weigern, ihnen ihr Geld auszuzaheln?
Oder wollen Sie ernsthaft das Bankmitarbeiter unmittelbaren Zwang bei einer Seniorin anwenden.
Haben Sie Probleme mit ihrer Bank, oder umgekehrt?
Oder woher kommt dieser unsägliche Groll und die Schnappatmung
Probleme mit dem eigenen Konto...?