Eine geforderte Polizeireform der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag sorgt bei der Gewerkschaft der Polizei Unterfranken (GdP) für Entrüstung. Die Grünen unter der Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze wollen mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog gegen rechtsextremistische Tendenzen innerhalb der Sicherheitsbehörden vorgehen. Die GdP sieht darin eine Unterstellung.
Zwar genieße die Polizei großen Rückhalt in der Bevölkerung, räumen die Grünen in ihrem Positionspapier ein. Trotzdem sähe laut Studien rund ein Drittel der Bürger ein großes Rassismusproblem bei der Polizei. "Wir sind uns sicher, dass diese Zahl nicht nur uns bedrückt, sondern auch viele Polizisten", heißt es dazu im Papier der Grünen.
Dem stellt sich die GdP entschieden entgegen: "Mich ärgert die Unterstellung, die man uns macht", sagt GdP-Vorsitzender Christian Schulz. In der unterfränkischen Polizei ginge man offen mit bestehenden Problemen um. "Wir haben keinen Platz für schwarze Schafe und unser Rechtssystem funktioniert."
Laut eines Lageberichts des Bundesverfassungsschutz gab es in den vergangen drei Jahren 31 Verfahren wegen rechtsextremistischer Verstöße innerhalb bayerischer Sicherheitsbehörden. Die Grünen gehen davon aus, dass dieser Bericht nur die "Spitze des Eisbergs" darstelle und fordern nun demokratiestärkende Maßnahmen. Welche die wichtigsten sind und was die Beteiligten dazu sagen:
1. Studie soll strukturellem Rassimus in der Polizei beleuchten
- Standpunkt der Grünen: Eine Studie soll die Perspektive der Polizei und die der Betroffenen beim Thema Rassismus beleuchten. Daraufhin sollen Lösungsvorschläge erarbeitet werden. "Diese Studie würde die Debatte über Rassismus in der Polizei versachlichen", so der Forderungskatalog.
- Standpunkt der GdP: Eine solche Studie ginge am Problem vorbei. In der Polizei gebe es lediglich rassistische Einzelfälle "Wir müssen nicht feststellen, was schon bekannt ist", so GdP-Mann Schulz. Eine Studie würde die Polizei unnötig in den Fokus heben. "Das ist das Gegenteil von Vertrauen."
2. Unabhängigen Hinweisstelle soll extremistische Tendenzen aufdecken
- Standpunkt der Grünen: Aus Furcht vor Konsequenzen würden Polizeibeamte antidemokratisches Fehlverhalten von Kollegen häufig nicht melden. Ein unabhängiger Polizeibeauftragter des Bayerischen Landtags könne solche Hinweise entgegennehmen und Aufklärung einleiten.
- Standpunkt der GdP: "Wir brauchen keine unabhängige Meldestelle", sagt Christian Schulz. Polizisten hätten stets die Möglichkeit, Verstöße bei Vorgesetzten oder beim Personalrat zu melden. So oder so würden Hinweise letztlich beim Landeskriminalamt landen
3. Regelmäßigere Supervision soll belasteten Polizisten helfen
- Standpunkt der Grünen: Polizeiarbeit kann belastend sein. Diese Belastungen können dazu führen, dass Polizisten Ziele und Werte ihrer Arbeit aus dem Auge verlieren. Aus diesem Grund sollten sie mindestens vierteljährlich die Möglichkeit eines reflektierenden Gespräch mit Vorgesetzten haben.
- Standpunkt der GdP: Gespräche nach belastenden Situation wie schweren Verkehrsunfällen oder Waffengebrauch gebe es bereits. "Diese werden in Unterfranken derzeit ausgebaut", so Schulz. Dies sei etwa wegen des Würzburger Kinderpornografie-Falls nötig. "Es gibt hier jedoch Luft nach oben, wir begrüßen diese Forderung ausdrücklich!"
4. Demokratiefördernde Fortbildungen sollen Radikalisierung entgegenwirken
- Standpunkt der Grünen: Zwar gebe es in der Polizeiausbildung demokratiefördernde Lehrmodule. Danach würden diese jedoch nicht regelmäßig verpflichtend angeboten. Es "muss ein stärkerer Fokus auf die Vermittlung der Grundwerte der freiheitlich demokratischen Grundordnung gelegt werden", so die Forderung.
- Standpunkt der GdP: "Wir haben im Bereich Demokratie und Toleranz eine gute Ausbildung", sagt Vorsitzender Schulz. Zudem gebe es auch nach der Ausbildung wichtige Module zum Thema Kommunikation mit Bürgern. "Das ist sicherlich ausreichend."
5. Häufigere Rotation innerhalb Polizeiteams
- Standpunkt der Grünen: Ein intimes Vertrauensverhältnis innerhalb Polizeiteams sei zwar wichtig. Dies dürfe aber nicht zu einem falsch verstandenen Korpsgeist führen, der demokratiefeindliche Einstellungen toleriere. Dem soll eine regelmäßige Rotation alle fünf bis acht Jahre entgegenwirken.
- Standpunkt der GdP: Dies sei gar nicht durchführbar, sagt Christian Schulz. Allein in Unterfranken gebe es 30 verschiedene Dienststellen, ein regelmäßiger Wechsel verursache zu viel Unruhe. Auch könne sich etwa ein erfahrener Brandermittler nicht plötzlich neues Expertenwissen aneignen.
Der Wechsel von Kollegen muss nicht immer negativ sein. Durch verschiedene Erfahrungen könnten auch bessere Lösungen gefunden werden.
Allerdings ist dies aufgrund der notwendigen Qualifikation in den meisten Fällen gar nicht möglich.
(Ein Ausnahme wären hier sicherlich Sportfunktionäre, die durch Skandale regelmäßig darauf aufmerksam machen dass hier eine stärkere Kontrolle notwendig ist.)
Hier würde aber schon ein besser ausgebauter Schutz der Wistleblower helfen.
Zum einen wird von Personen in der Öffentlichkeit gegen Demokratie gehetzt ohne dass effektiv dagegen vorgegangen wird. Möglicherweise müssten hier Gesetze angepasst werden.
Zum anderen diskreditieren Politiker selbst durch Käuflichkeit in Form von Parteispenden und Jobangeboten die Demokratie. Wenn Menschen sehen dass die Demokratie nicht richtig funktioniert ist es schwer ihnen den Wert der Demokratie zu vermitteln.
Trotzdem sind einige Prinzipien richtig, da ähnliche Problem überall in unserer Gesellschaft auftreten.
Wistleblower müssten allgemein mehr geschützt werden.
Allerdings passiert z.Zt. genau das Gegenteil.
Wenn jeder von uns täglich sein Leben und seine Gesundheit riskieren würde, hätten wir auch nicht immer gute Laune , wenn du oft immer die gleichen Täter mit ausländischer Herkunft festnehmen musst, weil die Konsequenzen viel zu lasch sind.
Solange schlechte Laune keinen Einfluss auf den Umgang mit den Tätern hat ist doch alles in Ordnung. Wer sich nicht daran hält muss dann mit den Konsequenzen leben, müssen alle anderen Menschen aber auch.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157440/umfrage/auswanderung-aus-deutschland/
Ob er "die Würzbuger" vertritt? Na ja........
Wenn man den Maßnahmenkatalog der GRÜNEN liest kommt jeder Intellektueller schnell zu dem Schluss, dass die GRÜNEN Rassisten sind.
Sie fragen warum, lesen Sie doch einfach mal den Maßnahmenkatalog.
Die GRÜNEN verfolgen die Minderheit der Polizisten!
Ich frage mich allen Ernstes, woher die GRÜNEN ihre Ausbildung haben, ich meine doch die Gleiche wie alle anderen Schüler auch oder gibt es schon Schulen für GRÜNE und Polizisten?
Also die einzigen Rassisten in unserem Land sind die, die andere pauschal an den Pranger stellen!
Und, wie denkt ihr darüber?
Wenn selbst ein Innenminister wie Herbert Reul (CDU) Untersuchungen zu Ursachen für Extremismus bei Polizei haben möchte dann sollte man zumindest mal darüber nachdenken.
https://www.sueddeutsche.de/politik/reul-polizei-rechtsextremismus-1.5057281
Auch der Punkt "Wir brauchen eine unabhängige Meldestelle" sollte wirklich mal überlegt werden. Wie heißt es so schön "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".
Wie gut die Aufarbeitung von Kindesmissbrauch in der Kirche (nicht) funktioniert hat, hat jeder wohl noch in Erinnerung. Fälle wurden Jahrzehntelang durch die Kirche unter der Decke gehalten.
PS: Kindesmissbrauch ist schlimm, aber deswegen muss man Rassismus nicht verharmlosen.