
Die Würzburger Kreisgruppe der Gewerkschaft der Polizei ist gegen ein mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge. Wie berichtet will die Deutsche Umwelthilfe eine Klage auf Einhaltung beim Verwaltungsgericht Würzburg einreichen, um dieses auf dem Stadtring Nord zu erzwingen. Da dort die gemessenen Stickoxidwerte über dem Grenzwert liegen. Die Polizei sieht allerdings zwei Probleme.
Zum einen würde es in Ausweichrouten zu massiven Überlastungen kommen, so dass die Polizei dort verkehrsregelnd und -lenkend eingreifen müsste. "Dies bindet bei der ohnehin angespannten Personalsituation zusätzliche Kräfte", heißt es in einer Pressemitteilung.
Nur sporadische Kontrollen möglich
Das andere Problem sei die Durchsetzung. Da eine automatisierte technische Überwachung derzeit nicht möglich sei und Polizeistreifen zuerst für die Verfolgung von Straftaten und der Unterbindung von Sicherheitsstörungen zuständig sind, könnten Kontrollen auf dem Stadtring wohl nur sporadisch erfolgen. Sprecher Christian Schulz: "Ein Diesel-Fahrverbot würde sich zum zahnlosen Tiger entwickeln.“
Paradox wäre außerdem, dass Polizisten wohl mit einem Euro-4-Diesel-Streifenwagen in die Verbotszone einfahren müssten, um eine Kontrollstelle zu errichten. „Dies wäre den zu beanstandenden Verkehrsteilnehmer schwer zu vermitteln. Es ist menschlich nachvollziehbar, dass sich hierbei vor Ort hitzige Diskussionen entwickeln würden.“ Der Kreisgruppenvorsitzende befürchtet Einschnitte in das vertrauensvolle Verhältnis zwischen den Bürgern und der Würzburger Polizei.
Den Murks hinterlässt man nicht den Bürgern und Verbrauchern
Auch die Kreishandwerkerschaft wehrt sich gegen ein Dieselfahrverbot. "Die Handwerkerschaft hatte im Vertrauen auf normengerechte Produkte und seriöse Geschäftspraktiken in die Automobilindustrie erhebliche Investitionen getätigt und kann unmöglich als Sündenbock für verfehlte Politik und grob mangelhafte technische Ausführungen herhalten", schreibt Kreishandwerksmeister Josef Hofman. "Im Handwerk ist man gewohnt, für seine Fehler einzustehen und diese zu beheben - den Murks hinterlässt man nicht den Bürgern und Verbrauchern." Ein Fahrverbot würde zu einem Umverteilungsverkehr mit negativen Folgen führen.
Ha! Gut zu wissen! Dann kann man ja in Zukunft auch land- und forstwirschaftliche Schleichwege als Abkürzung oder bei Stau ohne Angst mit dem Auto benutzen!
Wäre doch paradox, wenn einen die Polizei mit einem Kraftfahrzeug auf einem für Kraftfahrzeuge gesperrtem Weg verfolgen würde, oder??
Ist das jetzt Ikea-Sprech oder kennen Sie die Dame? den Herrn? näher? Ich find das gar nicht am Thema vorbei sondern eine völlig richtige Argumentation, auch wenn ich von Dieselfahrverboten wenig halte - ein Verbot des Verkaufs von Diesel-Neuwagen, die nicht den Vorgaben entsprechen, wäre wesentlich fairer.
Gratis zum Kommentar gibts noch einen Sack Kommas und ein 100g Hirn.
Wenn ich dort nicht mehr fahren darf muss ich mitten durch die Stadt um an der Talavera zu parken.
Und für alle Schlaumeier, zu meinen Arbeitszeiten fährt kein öffentlicher Nahverkehr in meinem Wohnort.
Es wird wohl jeder, egal ob Befürworter oder Gegnder solcher Fahrverbote, einsehen, dass Einsatzkräfte wie Polizei, Feuerwehr oder Notarzt überall hin fahren dürfen, egal mit welcher Antriebsart.
Dass die Überwachung solcher Verbote erst mal nachrangig überweacht wird, ist doch genauso wie die Geschwindigkeitsüberwachungen oder Fahrscheinkontrollen im Bus: Passiert auch nur ab und zu, das Risiko erwischt zu werden, muss jeder für sich einschätzen. Kommt auf die Höhe der Strafe an. Wie hoch wäre denn die eigentlich?
PS: Die Würzburger Polizei hat doch einen BMW i3, das wäre doch die Gelegenheit, für Verfolgungsjagden taugt der ja leider nur begrenzt.
Ob so ein räumlich sehr begrenztes Fahrverbot was bringen würde? Signalwirkung hätte es allemal. Vermutlich ähnlich wie mit den 30er Schildern, durch die jetzt wenigstens niemand mehr mit 70 dort durchbrettert.