Als Ernst H. an Weihnachten 2010 bei seinen Nachbarn in Reichenberg (Lkr. Würzburg) vor der Tür steht, ist er so gut gelaunt, wie selten zu vor. Was die junge Familie nicht ahnt: Der Rentner hat soeben seine Ehefrau umgebracht. In der Weihnachtsfolge des Kriminalpodcasts der Main-Post geht es um einen brutalen Mord, aber auch um die tragische Geschichte eines Mannes, der als Kind sexuell missbraucht wurde und sein Leben lang unter den Folgen der Misshandlungen litt.
Bis zum Beginn der zweiten Staffel "Mordsgespräche" Anfang 2022 bedarf es noch etwas Vorbereitung. Um aber die Weihnachtszeit für alle True-Crime-Interessierte zu überbrücken, gibt es eine Folge der neuen Staffel schon vorab. Die Moderatoren Corbinian Wildmeister und Silke Albrecht sprechen im Podcast mit Reporter Franz Barthel, der vor zehn Jahren über den Gerichtsprozess in Würzburg berichtet hat. Zudem kommt der Würzburger Psychotherapeut Erich Bodenbender zu Wort und erklärt, wie ein Trauma entsteht und wie es sich äußert.
Worum genau geht es in dieser Folge?
Vor genau zehn Jahren stand Ernst H. in Würzburg vor Gericht. Er hatte an Weihnachten 2010 seine Frau auf brutalste Weise getötet. Später wird er aussagen, dass die 33 Ehe-Jahre die Hölle für ihn waren. Trotzdem kommt das Gericht zu dem Schluss, dass Rache als Motiv ausscheidet. Vielmehr musste die 77-jährige Margot H. "auf fürchterliche Weise sterben, weil es über Jahre nicht gelungen ist, tiefgreifende seelische Wunden zu heilen". So formulierte es der vorsitzende Richter Lothar Schmitt am Ende der Verhandlung.
Im Podcast beleuchten Moderatoren und Reporter gemeinsam die Tat und die Lebensgeschichte des Täters. Es wird deutlich, das Ernst H.s schwerer Lebensweg und schlussendlich auch die Tat, die ihn zum Mörder machte, ihren Ursprung 70 Jahre zuvor hat - in einem Kinderheim in Niedersachsen.