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Würzburg
Podcast "Freilich Würzburg": Wie spricht man Würzburgerisch?
In der neuen Folge des Podcasts besucht Moderatorin Johanna Juni das Unterfränkische Dialektinstitut. Dort übt sie das fränkische R zu rollen und lernt einige ausgefallene Worte kennen.
Dr. Monika Fritz-Scheuplein vom Unterfränkischen Dialektinstitut kennt viele Besonderheiten der Mundart in der Region. Im Podcast 'Freilich Würzburg' berichtet sie von ihrer besonderen Arbeit mit der Sprache.
Foto: Fabian Gebert | Dr. Monika Fritz-Scheuplein vom Unterfränkischen Dialektinstitut kennt viele Besonderheiten der Mundart in der Region. Im Podcast "Freilich Würzburg" berichtet sie von ihrer besonderen Arbeit mit der Sprache.
Lukas Will
Lukas Will
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:54 Uhr

Wussten Sie, was im Unterfränkischen das Wort "Vokativus" bedeutet? Oder wann die Würzburger "lidschäftig" sagen? Podcast-Moderatorin Johanna Juni kommt zwar ursprünglich aus Würzburg, hat aber von all diesen Begriffen noch nie etwas gehört. Damit steht sie nicht allein da, allmählich verschwinden die Dialekte aus dem Sprachgebrauch. Doch geht so auch ein Stück Heimat verloren. In der neuen Folge von "Freilich Würzburg" spricht Johanna Juni mit Monika Fritz-Scheuplein vom Unterfränkischen Dialektinstitut über ausgefallene Vokabeln und den Wandel von Sprache.

Monika Fritz-Scheuplein ist wissenschaftliche Leiterin des Instituts am Hubland. Ihre Aufgabe ist es, den unterfränkischen Dialekt zu dokumentieren und zu bewahren. So bietet die Einrichtung viele Medien und Aktionen an, beispielsweise einen Dialektatlas, eine Suchdatenbank oder eine Hotline für Fragen. "'Lidschäftig' sagt man, wenn es einem nicht so gut geht", erklärt die Sprachwissenschaftlerin. Das Wort lasse sich für Menschen verwenden, aber auch für Gegenstände. Also könne man auch zu einem wackelnden Tisch sagen, dieser sei lidschäftig. Als "Vokativus" hingegen bezeichne man jemanden, der gewieft oder gewitzt ist.

Eine Besonderheit der Region ist, dass nahezu jeder Ort seine eigenen Begriffe hat. Der Dialekt ist in Unterfranken besonders vielfältig, erklärt Fritz-Scheuplein im Podcast. Ursache dafür sei, dass hier zwei große Sprachräume aufeinandertreffen: der mitteldeutsche und der oberdeutsche Sprachraum - getrennt durch die bekannte Appel-Apfel-Linie. In Aschaffenburg, das zum mitteldeutschen Raum zählt, sagt man Appel. Östlich des Spessart hingegen heißt es Apfel. Ein weiterer Grund für die zahlreichen Dialektvariationen: Die Region war früher viel stärker geteilt als sie es heute ist - vor allem aufgrund der eingeschränkten Mobilität der Menschen damals, aber auch aufgrund anderer Regierungsgebiete.

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Nicht nur eigene Vokabeln gibt es in nahezu jedem Ort in Unterfranken, sondern auch die Orte selbst haben Spitznamen bei ihren Einwohnern. "Die Bad Kissingen sind beispielsweise die Rakoczy-Brunzer, die Gerbrunner sind die Sandhaser oder die Schweinfurter die Schnüdel", so Fritz-Scheuplein. Wo die Namen herkommen und welche Besonderheiten es noch im Fränkischen gibt, erfahren die Hörer im Podcast. 

Die neue Folge direkt hier anhören:

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