Bereits acht Interessenten seien es, die in den vergangenen zwei Jahren bei der Stadt Würzburg wegen der Frankenhalle und ihrer künftigen Nutzung angeklopft hätten, berichtete Stadtkämmerer Robert Scheller am Dienstagnachmittag im Umwelt- und Planungsausschuss. „Bis 2016 herrschte nie wirklich Nachfrage, erst im Lauf des Jahres 2017 wurden es mehr, die sich dafür interessierten und das Gelände nun entwickeln möchten“, so Scheller.
Wie bereits berichtet, plant die Stadt nun mittels eines Investorenangebotsverfahrens, die seit 1999 fast ungenutzte Halle an den Mann zu bringen. Gutachter hatten einen Preis von 1,95 Millionen Euro dafür errechnet.
Insgesamt handele es sich um 6145 Quadratmeter innerstädtisches Gelände, die für die Gesellschaft derzeit nicht nutzbar seien, so der Stadtkämmerer. Die Interessen der potenziellen Investoren reichen laut Scheller von Wohnen über Gewerbe und Gastronomie bis hin zur Lebensmittelversorgung oder Kinderbetreuung.
Einstimmig für die Vergabe
Nach kurzer Diskussion votierten die Ausschussmitglieder einstimmig für die Vergabe per Investorenangebot. Scheller hatte zuvor noch einmal kurz das zweistufige Verfahren erläutert: „Wir bieten es an, die Investoren reichen ihre Vorschläge ein. Wenn uns kein Angebot gefällt, sind wir zu nichts gezwungen.“
Heinrich Jüstel (SPD) betonte in der Diskussion, das Verfahren sei nicht nur sinnvoll, sondern notwendig. „Die Halle steht 20 Jahre ungenutzt herum“, so Jüstel. „Zusammen mit dem Kulturspeicher, dem Kino, dem Zauberberg und dem Boot wäre eine entwickelte Frankenhalle ideal.“
Auch das Kopfgebäude erhalten
Wolfgang Roth (CSU) freute sich, dass es nun ernsthafte Interessenten für die Halle gebe, habe man sie doch in den Vorjahren auf Immobilienmessen für einen symbolischen Euro erfolglos angeboten. „Ich gehe davon aus, dass nur Gebote angenommen werden, die über dem Mindestpreis liegen“, so Roth weiter. „Es wäre auch schön, wenn auch das Kopfgebäude erhalten werden könne“, wünschte er sich.
Patrick Friedl (Grüne) möchte, dass die hölzerne Bestuhlung möglichst ganz erhalten bleiben könne. „Die Holzkonstruktion und die Bestuhlung machen den Charme des Gebäudes aus“, begründete Friedl diesen Wunsch. Auch solle die Begrünung anders aussehen als derzeit. „Wir sollten Wert darauf legen, dass in den Konzepten Flächen entsiegelt werden“, mahnte er.
Nach dem Umwelt- und Planungsausschuss ist die Vergabe der Halle mittels Investorenangebotsverfahren nun Thema im Hauptausschuss, endgültig entscheiden wird der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 1. März.