
Es waren zwei schöne Konzerte an einem warmen Sommerabend: Die "Strabande" und Andreas Kümmert haben am Freitag das Ersatzprogramm "Pflastertöne" des Stramu, des beliebten Würzburger Festivals für Straßenkunst, eröffnet. Ziemlich entspannt und dem kleinen Wirbel im Vorfeld zum Trotz.
Die umstrittenen Instagram-Videos zur Maskenpflicht, mit denen der 34-jährige Sänger aus Gemünden (Lkr. Main-Spessart) nach der Berichterstattung dieser Redaktion am Freitag nämlich auch bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, waren für das Publikum offensichtlich kein Thema. Nur ein Zuschauer, so die Veranstalter, hatte wegen Kümmerts Äußerungen seine Karte zurückgegeben. Und auch sonst blieben nur wenige der 150 Plätze im Rathaus-Innenhof frei.
Kümmert selbst konzentrierte sich auf bei seinem Solo-Auftritt mit Akustik-Gitarre, den er vor dem letzten Song als "sehr befreiend" bezeichnete, weitestgehend auf die Musik. Auf seiner Facebook-Seite allerdings postete er am Samstag eine "stellungnahme": Er habe "niemals etwas unfreundliches oder gar unverschämtes zu irgendeiner kassiererin gesagt", schreibt er da. Er sei bei einem Einkauf "ziemlich herablassend" behandelt worden und habe dann ein Statement auf Instagram gepostet, "welches eben wutbedingt etwas übers ziel hinausgeschossen ist". Er entschuldige sich für Entgleistungen, so Kümmert. Was die Berichterstattung über seine Videos und den Vorfall betrifft, spricht er von "artikel voller falscher tatsachen".

Und beim Mini-Stramu am Freitagabend? Nur dass er zwischen den Stücken weniger mit den Zuschauern redete als gewohnt, begründete Kümmert mit der Berichterstattung über seine Anti-Masken-Kampagne in den sozialen Netzwerken: "Es wurden heute schon so viele Lügen über mich verbreitet, da spreche ich lieber weniger und mache Musik", meinte der 34-Jährige. Und an anderer Stelle: "Da macht man Dinge, die man gar nicht gemacht hat, und die stehen dann plötzlich auf Pergament."
Dem Publikum schien es egal, die Zuhörer reagierten nicht auf seine Äußerungen. Und Stramu-Organisator Mike Sopp war anschließend erleichtert, dass es beim Musikalischen geblieben war: "Er hat die Bühne nicht für politische Äußerungen oder ähnliches genutzt, und musikalisch war es ein starker Abend", sagte Sopp.
Daran hatten zum Auftakt der "Pflastertöne" die Straßenmusik-Profis der "Strabande" einen ebenso großen Anteil wie Andreas Kümmert. Die Musiker hatten vor einigen Jahren auf der Alten Mainbrücke angefangen. Jetzt spielten sie ein paar hundert Meter weiter vor der Rathauskulisse zum ersten Mal überhaupt auf ein Konzert, für das Eintrittskarten verkauft wurden, wie Gitarrist Erik Stenzel erzählte.
Am Ende gab es für das Trio stehenden Applaus, und die Musiker waren nicht nur mit ihrem Auftritt und der Stimmung zufrieden. "Wir sind froh, dass wir eingeladen wurden und hier spielen durften. Es war schön, und die Gage können wir in der aktuellen Situation natürlich gut gebrauchen", sagte Tim Oberhauser, der mit der Cajon für den nötigen Rhythmus der "Strabande" sorgt. Der Eintritt von 5,50 Euro geht in voller Höhe an die durch die Corona-Pandemie gebeutelten Künstler.
Die "Pflastertöne" werden mit acht weiteren Konzerten an diesem Samstag und Sonntag fortgesetzt, Tickets gibt es noch online bei "wuetix.de" und an der Tageskasse. Zwischen den Konzerten im Rathaus-Innenhof wird es am Wochenende auch spontane Auftritte verschiedener Straßenmusiker in der Fußgängerzone geben - wie beim großen, echten Stramu.
Der Arme wurde herablassend behandelt, jeder wie er es sich verdient.
Alles weitere wurde duch die anderen Kommentare ja wohl schon gesagt
So lange wir über solche Petitessen noch dikutieren scheints uns doch gut zu gehen!? Problematisch kann es aber werden, wenn Entscheidungsträger sich bemüssigt fühlen, auf diesen Nebennebenneben.... bahnzug aufspringen zu müssen. Das ist populistischer Populismus und fast schon Verweigerung der Verantwortung, die sie haben ( Umwelt, Klima und last not least natürlich auch Corona)
Gute Nacht, schlaft gut........
Wie die hinter dieser Einstellung stehende Persönlichkeitsstörung heißt könnte man in Lohr sicher ermitteln. Sollte man auch, weil wer öffentlich droht harmlose Menschen zu bespucken ist kein harmloser Spinner.