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WÜRZBURG
"Pegida" will wieder demonstrieren
In der Würzburger Innenstadt standen sich am Montagabend Pegida-Demonstranten und -Gegner gegenüber.
Foto: Thomas Obermeier | In der Würzburger Innenstadt standen sich am Montagabend Pegida-Demonstranten und -Gegner gegenüber.
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:37 Uhr
Drei Demonstrationen sind für den Montagabend, 8. Dezember, angemeldet. Unter anderem will das Bündnis „Pegida“ („Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlands“) wieder demonstrieren, Motto: „Stoppt den Missbrauch des Asylrechts“.

OB Christian Schuchardt erklärt dazu, die Stadt sei offen für Menschen, die auf der Flucht sind und unter Verfolgung leiden. Demonstrationen, die "zu polarisieren versuchen, sind in Würzburg nicht willkommen". Würzburg profitiere "seit Jahrhunderten von vielen Kulturen und Menschen, die von weither zu uns kommen".

Die „Pegida“ wollten um 19 Uhr am Vierröhrenbrunnen starten – daraus wird allerdings nichts. Denn ab 18.30 Uhr lagert da eine Gruppierung mit dem Namen „Friedenswache Würzburg“. Und um 17.30 Uhr starten am Hauptbahnhof die Montagsspaziergänger.

Am Sonntagnachmittag veröffentlichte "Pegida" die Nachricht, am Montag, 8. Dezember, um 19 Uhr auf dem Residenzplatz, Höhe Hofstraße, starten zu wollen. Ziel sei der Paradeplatz, "eventuell bis zur Main-Post".

Würzburgs Ordnungsreferent Wolfgang Kleiner teilt mit, die Stadt könne die Demonstration "nicht einfach verbieten". Eine Blockade "oder auch nur eine Störung" seien "nicht zulässig und sogar strafbar".

Vor „Pegida“ sind die Montagsspaziergänger dran. Die sind zum 157. Mal unterwegs, diesmal in Kooperation mit dem Weltladen. Ihr Motto: „Für Frieden und Solidarität mit Flüchtlingen“. Die Spaziergänger rufen zum vierten Mal zu Sach- und Geldspenden für Flüchtlinge und Asylsuchende auf. Die Spenden können während des Spaziergangs abgegeben werden oder im Weltladen in der Plattnerstraße 14.

Der Montagsspaziergang startet um 17.30 Uhr am Hauptbahnhof. Bei der Auftaktkundgebung wird der katholische Studentenpfarrer und Friedenspreisträger Burkard Hose sprechen. Hose hat wegen seiner Teilnahme an der Blockade von „Pegida“ einige Hass-Briefe bekommen.

Der Spaziergang endet am Dominikanerplatz. Ursprünglich sollte er, wie immer, zum Vierröhrenbrunnen führen, aber da ist bereits die „Friedenswache Würzburg“ zugange. Diese Gruppierung bietet eine mit Verschwörungstheorien versetzte Melange aus rechten und linken Positionen an.

Sie ist aus den Berliner Montagsmahnwachen entstanden, zu deren Wortführern der Journalist Ken Jebsen und der Verleger Jürgen Elsässer gehören. Jebsen verlor seinen Moderatoren-Job beim ARD-Sender Radio Berlin-Brandenburg wegen antisemitischer Aussagen. Elsässer schreibt in seinem Blog zum jüngsten „Pegida“-Aufmarsch in Dresden, die „Patriotischen Europäer“ sollten „weitermachen wie bisher. Politisch stimmt alles.“

Die „Friedenswache“ kündigt ein Konzert des HipHop-Duos „Die Bandbreite“ am Vierröhrenbrunnen an. Im Song "Die Mafia“ singt das Duo beispielsweise, nicht die RAF, sondern eine „Geheimarmee der Nato“ habe den Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen und den Treuhand-Chef Detlev Rohwedder ermordet.

Zweck sei gewesen, unterstützt vom Mossad, Politiker, Industrielle und Staatsdiener aus dem Weg zu räumen, die US-amerikanischen Interessen im Wege standen.

Auf dem linken Internetportal indymedia.org kursiert ein Aufruf, den „Bandbreite“-Auftritt zu verhindern.

Am vergangenen Montag blockierten rund 250 Gegendemonstranten einen „Pegida“-Schweigemarsch gegen die Einwanderung von Ausländern. Am kommenden Montag sind erneut mehrere Hundert Bürger zu erwarten, die gegen „Pegida“ protestieren.
 
 
 
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  • H. H.
    dass sich hier möglicherweise Leute, die tatsächlich "nur" eine gewisse Angst vor was-auch-immer haben, für die falsche Sache instrumentalisieren lassen.

    Was mich angeht, kann ich nur sagen, diverse Aspekte stoßen auch mir sauer auf; allerdings sind "wir" mMn durchaus für so manche Entwicklung mitverantwortlich und können uns hier nicht so einfach herausmogeln nach dem Motto "die Vorteile von billigem Öl bzw. Ressourcen mögen wir wohl, aber die negativen Folgen mag bitte jemand anders tragen - am besten die Leute aus den betreffenden Ländern allein".

    Davon abgesehen kommt es mir so vor, als wäre das hier nur ein schwacher Vorgeschmack von dem, was noch passiert, wenn "wir" es weiter erfolgreich ignorieren, dass ungehemmte Verbrennung fossiler Energieträger den ungehemmten Klimawandel befördern und somit zu jeder Menge "Klimaflüchtlingen" führen wird.
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    Warum zeigt denn Herr Hose nicht diese Hass-Briefe? Liegen diese Herrn Jung vor?
    Dies ist ein altes Stilmittel, um Mitleid zu erregen. Ich glaube das so lange nicht, wie Herr Hose die Briefe veröffentlicht. Und einen Beleg wird er nicht erbringen. (lm Übrigen ist es schon unglaublich, wie ein Linkspopulist wie Herr Hose sich wieder mal als Heiliger aufspielt.)
    Zusätzlich hat Herr Jung mittlerweile schon sehr oft bewiesen, dass er unsauber arbeitet (siehe letzten Bericht zu diesem Thema). Dies ist aus Gründen der politischen Manipulation geschehen.
    Außerdem sollte der Redaktion bekannt sein, dass es sich bei indymedia.org um eine, vom Verfassungsschutz beobachtete, linksextreme Seite hanelt, welche Aufrufe zu Straftaten wie Kirchenschändungen und Körperverletzungen, Bekennerschreiben von Straftaten und Brandbriefe gegen alles was nicht links ist veröffentlicht. Auf solche Quelle zu verweisen ist mehr als fragwürdig und unterstreicht die, wiederrum fragwürdige Arbeit von Herrn Jung.
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    Habe den eigene Text von Herrn Jung übersehen. Bitte dies zu entschuldigen.

    Die Quellenangabe von Herrn Jung halte ich aber immer noch für höchst problematisch. Hier muss die Redaktionsleitung umgehend einschreiten.
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  • W. J.
    Sehr geehrter Herr Julius-Walter

    die Mails liegen der Redaktion vor, samt Datum und kompletten Absenderadressen.

    Wolfgang Jung
    Reporter
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  • G. K.
    ... mit dunkler Soße wird mir richtig schlecht. Wie heißt das so schön bei Brecht: der Schoß ist fruchtbar noch aus dem DIES kroch. Mit sachlicher Auseinandersetzung haben ihre Kommentare meist nicht viel zu tun.
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    ... wettert er wieder gegen die Presse!
    Ich gerate gerne in Dauerschleife: Presse muss nicht neutral sein! Lesen Sie halt was anderes!
    Herr Jung bringt wenigstens Quellen, anders als Sie!
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  • B. E.
    ich empfehle jedem, der den kritischen Blick auf den Islam reflexhaft als islamophob bezeichnet 1. den Koran (auch nur ein Buch) zu lesen (z. B. in Übersetzung Max Hennings oder, m. E. besser, Muahammad Asads - 2. sich eine Stunde Zeit zu nehmen und einige aktuelle Fatwas bei http://www.islaminstitut.de/Fatawa-Gutachten.10.0.html zu lesen (mir wurde überzeugend dargelegt, dass die Übersetzungen so weit wie mögich den Originalen folgen - 3. das dann an Einblick gewonnene mit dem Verhalten des Anteils eher integrationsferner Muslime abzugleichen.
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  • M. D.
    ....was sich unkompliziert von jedem feststellen lässt, der sich mit dem Thema und den Veröffentlichungen beschäftigt!
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  • R. G.
    Ein Oberbürgermeister ist Hoheitsträger und Chef der Ordnungsbehörde. Er hat als solcher, ebenso wie die ihm unterstehende Verwaltung, die Pflicht zur Neutralität. Nennt ein Oberbürgermeister zulässige Demonstrationen nicht willkommen, dann verletzt er nicht nur diese Neutralität, sondern liefert zudem den Beweis, dass er und seine Verwaltung nicht gewillt sind, das verfassungsmäßig garantierte Demonstrationsrecht neutral zu gewährleisten.
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  • A. F.
    dann hat der OB eine moralische Pflicht, dem entgegen zu wirken.

    Dann sage ich doch eher noch:

    "Deutschland den Ausländern - Dumpfbacken raus!"
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  • N. T.
    dann gehen wir mal ins juristisch grundsätzliches: Der OB einer kreisfreien Stadt in Bayern ist ebenso wie der Landrat in einer Zwitterstellung. Einerseits steht er als Wahlbeamter der Verwaltung vor und hat die Gesetze zu vollziehen, soweit Zustimmung. Andererseits steht er als gewählter Repräsentant dem Stadtrat/Kreisrat vor und hat den Willen der Bürger im kommunalen Bereich zu vollziehen. Als solcher ist es nicht nur legitim, sondern auch vollkommen in Ordnung, diese sog. Demonstration ewiggestriger als nicht erwünscht zu bezeichnen. Als Wahlbeamter hat er jedoch dafür enzutreten, dass diese im Rahmen der Gestze stattfinden kann, auch wenn sie (hoffentlich) nicht von der Mehrheit der Würzburger gewünscht wird. Also: Hut ab vor dem OB !!!!!
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  • M. A.
    wendet sich gegen "Demonstrationen, die "zu polarisieren versuchen,(...)"". Damit also gegen fast jede Art von Demo, da ja ziemlich jede Demo ein kontroverses Thema aufgreift und Pesronen im eigenen Sinne zu mobilisieren sucht, spricht polarisiert. Damit ist also auch eine Gegendemo nicht willkommen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    ... auf PEGIDA bezogen! Informieren sie sich!
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  • M. D.
    ....sind von der Regierung bezahlt, um von den wirklichen Problemen abzulenken.
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  • H. K.
    Hoffentlich kann die Stadt diese braune Demo irgendwie doch noch verbieten! Wir brauchen keine Neo-Nazis in Würzburg, die Stadt soll bunt bleiben! Der "AnFührer" dieser Vereinigung ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Körperverletzung!
    " Der 41-jährige Coswiger Fleischers Sohn entzog sich der deutschen Justiz schon einmal durch Flucht nach Südafrika, versuchte sich von Bratwurst bis Werbung in verschiedenen Jobs, ist dem Rotlichtmilieu verbunden und wechselt häufig den Wohnsitz. Seine zur Schau getragene Menschenfreundlichkeit wird durch Twitter-Aufforderungen konterkariert, grüne "Öko-Terroristen" standrechtlich zu erschießen." (Quelle: mdr.de) Wer sich hiermit identifiziert, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
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  • R. G.
    Pegida ist keine Vereinigung, bei der es einen Vorsitzenden oder ähnliches gibt, sondern ein loses Demonstrationsbündnis, welches überall in Deutschland aktiv wird. Solche Demonstrationsbündnisse oder Netzwerke sind nichts Neues, man kennt sie bislang nur aus anderen politischen Lagern.

    Es ist daher völliger Unsinn, einen einzelnen Aktivisten aus Dresden, der sich - wie zu lesen war - zudem zurückgezogen hat, als “Anführer” darzustellen. Diese Einzelperson ist ohne jede Bedeutung für die Bürgerbewegung Pegida.

    Der Ruf, zulässige Demonstrationen und Meinungsäußerungen zu verbieten, zeigt zudem eine totalitäre Geisteshaltung in bester DDR-Tradition.

    Ceterum censeo: Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können.
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  • J. S.
    Was Pegida vertritt ist keine Meinung, sondern offener Rassismus! Wohin es führt, wenn man solche Menschen toleriert, lehrt uns die Vergangenheit. Gerade im Hinblick auf die momentane Flüchtlingssituation in Würzburg ist es absolut legitim, dass OB Schuchardt seine Ablehnung öffentlich macht und zeigt, dass die Stadt Würzburg bei Rassismus nicht wegschaut.
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