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VEITSHÖCHHEIM
Panzerdivision steht vor dem Kommandowechsel
Rund 300 Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Neujahrsempfang der 10. Panzerdivision in die Balthasar-Neumann-Kaserne nach Veitshöchheim. Musikalisch unterhalten wurden sie vom Blechbläserensemble des Heeresmusikkorps.
Foto: Thomas Fritz | Rund 300 Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Neujahrsempfang der 10. Panzerdivision in die Balthasar-Neumann-Kaserne nach Veitshöchheim.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:52 Uhr

Das Bild trügt. Der Hubschrauber inmitten der beiden Panzer im Eingangsbereich der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim ist nur noch eine Erinnerung an alte Zeiten. Mehr aber auch nicht. Bereits Ende 2012 wurde die Division Luftbewegliche Operationen – eine der größten Einheiten des Heeres – aufgelöst. Seitdem ist in Veitshöchheim die zehnte Panzerdivision mit rund 1000 Soldaten beheimatet. Vor allem für die Auslandseinsätze der Bundeswehr eine wichtige Einheit.

4750 Soldaten wurden 2017 in alle neun Einsatzgebiete mit Heeresbeteiligung entsandt oder dafür in Bereitschaft gehalten, führte Generalmajor Bernd Schütt beim Neujahrsempfang der Panzerdivision aus. Vergangenes Jahr wurden alle Einsätze noch von Veitshöchheim aus geleitet. Letztmalig. 2018 stellt die Division nun Kontingente für Einsätze auf dem Balkan und in Afrika, mit Mali im Mittelpunkt.

Trotz Kinderkrankheiten, Schützenpanzer „Puma“ ist ein Quantensprung

Eine Herausforderung für den Gefechtsverband bedeute der Einsatz in Litauen. Mit 700 Divisionsangehörigen nimmt die Bundeswehr hier an einem Einsatz der Nato teil, um die Ostflanke zu sichern. „Die Truppe hat hier unter nicht einfachen Rahmenbedingungen vorzügliche Arbeit geleistet“, lobte der Divisionskommandeur. Voraussichtlich noch bis Ende 2020 werden die Kräfte der 10. Panzerdivision in Litauen verbleiben.

Zu kämpfen hat die Truppe in Veitshöchheim noch mit den Kinderkrankheiten des neuen Schützenpanzers „Puma“, der 2017 als neuster Waffenträger eingeführt wurde. Das bindet Kräfte. „So dass die Panzerbrigade für andere Aufträge voraussichtlich für die nächsten zwei Jahre nicht zur Verfügung stehen wird“, führte Generalmajor Schütt aus. Vor allem in Bezug auf Mobilität, Schutz und Feuerkraft bedeute der „Puma“ einen Quantensprung gegenüber dem Schützenpanzer „Marder“, Bis 2023 soll der „Puma“ auch in die schnelle Eingreiftruppe der Nato integriert werden. Der Divisionskommandeur ist zuversichtlich, dass dies gelingen wird.

Nach den Skandalen: Generalmajor hofft, dass jetzt wieder Ruhe einkehrt

Die mutmaßlich rassistischen Äußerungen von Soldaten in der Kaserne in Pfullendorf, die Vorwürfe des sexuellen Mobbings bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall und Illkirch und schließlich die Affäre um den terrorverdächtigen Soldaten Franco A. sind auch an der 10. Panzerdivision „nicht spurlos vorübergegangen“, so der Generalmajor. Für seinen Bereich stellt er fest, „dass die Truppe sehr diszipliniert und vollumfänglich die Sachverhalte aufgeklärt und – dort wo geboten – mit der notwendigen Konsequenz verfolgt hat“.

Dennoch darf sich die Bundeswehr darauf nicht ausruhen. „Die ethisch-moralischen Grundlagen unseres Berufes dürfen wir bei aller erforderlichen Fokussierung auf das militärische Handwerk und den Einsatz nicht aus den Augen verlieren“, mahnte Schütt. Der politischen und historischen Bildung müsse ein angemessener Anteil eingeräumt werden. Schütt hofft, dass durch die Initiative „Gutes Führen“ und die Umsetzung des neuen Traditionserlasses nun wieder mehr Ruhe in die Truppe einkehrt.

Schütt gibt Kommando noch in diesem Halbjahr ab

Dann wurde der ansonsten gut gelaunte Generalmajor etwas wehmütig. Schütt gab seinen Abschied bekannt. Noch in diesem Halbjahr wird er wohl das Kommando über die Division abgeben müssen. Dabei ließ er durchblicken, dass er den Standort Veitshöchheim nur ungern verlassen möchte. Wie seine militärische Laufbahn dann weitergehen wird, ließ er offen.

Wird noch in diesem Halbjahr das Kommando abgeben: Generalmajor Bernd Schütt
Foto: Thomas Fritz | Wird noch in diesem Halbjahr das Kommando abgeben: Generalmajor Bernd Schütt
 
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