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Würzburg/Bad Kissingen
"Out of the Lockdown": Oldie-Band "Jets" singt gegen Corona an
Die Würzburger Band "Jets" singt in ihrem Song für den Kissinger Sommer von dem langen Weg aus dem Lockdown zurück ins Leben – und erfüllt sich einen Kindheitstraum.
Die Würzburger Oldie-Band 'Jets' hat im Auftrag des Kissinger Sommers den Song 'Out of the Lockdown' über eine Zeit nach der Pandemie geschrieben. Im Bild (von links): Gerald James, Frank Stimpfig, Pudel Keller, Oliver Thiergärtner und Roland Schäfer
Foto: Désirée Schneider | Die Würzburger Oldie-Band "Jets" hat im Auftrag des Kissinger Sommers den Song "Out of the Lockdown" über eine Zeit nach der Pandemie geschrieben.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Voller Leidenschaft performt die Würzburger Band "Jets" ihren neuen Song "Out of the Lockdown" im Max-Littmann-Saal des Bad Kissinger Regentenbaus. Doch die Ränge des Saals sind leer. Lediglich per Video-Stream verfolgen Zuschauerinnen und Zuschauer den Auftritt. Der Einstieg in das Musikvideo zu "Out of the Lockdown" stimmt nachdenklich und spricht vielen aus der Seele.

"Out of the Lockdown" soll ein Weckruf sein

Live-Auftritte waren während Corona lange undenkbar, soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert, viele Künstlerinnen und Künstler standen vor dem Nichts. "Die Pandemie geht an keinem vorbei", sagt Frontmann Gerald "Jerry" James. "Plötzlich wird der Stecker gezogen, darauf ist man nicht vorbereitet." Nicht nur finanziell, auch mental habe Corona die Kunst- und Musikszene und viele andere Branchen vor große Herausforderungen gestellt. "Wenn man es über 30 Jahr lang gewohnt ist, Musik zu machen, und das auf einmal nicht mehr geht, ist das alles andere als leicht", so James.

"Wir wollen sagen: Auf geht´s Leute, weiter geht´s! Es gibt ein Leben danach."
Gerald "Jerry" James, Frontmann der Band "The Jets"

Melancholie wollen die fünf Würzburger aber nicht aufkommen lassen. "Out of the Lockdown" soll vieles sein, ein Zeitdokument, ein Weckruf, ein Befreiungsschlag, alles, bloß nicht düster und melancholisch. "Es ist ein positiver Song", sagt Keyboarder Oliver Thiergärtner, "das Licht am Ende des Tunnels." Mit dem Tunnel meinen sie den langen Lockdown zu Beginn des Jahres, der auch die Bandmitglieder stark belastet hat. "Nach eineinhalb Jahren Nichtstun war da diese Sehnsucht, etwas zu produzieren", erinnert sich Schlagzeuger Pudel Keller. "Genau dieses Lebensgefühl transportiert der Song." Statt melancholischer Rückschau solle "Out of the lockdown" ein Weckruf sein. "Wir wollen sagen: Auf geht's Leute, weiter geht's. Es gibt ein Leben danach", erklärt Jerry James die Botschaft.

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Besonderen Wert habe man bei dem in einfachem Englisch gehaltenen Text sowie dem Musikvideo auf Diversität gelegt. "Unsere Botschaft ist deutlich", sagt Frontmann James, "und die soll auch jeder verstehen, denn wirklich jeder ist betroffen." Zu sehen sind in dem Video deshalb Menschen aus verschiedensten Berufen, verschiedenen Alters, Hautfarbe und sexueller Orientierung, Menschen mit und ohne Handicap. Sie alle tanzen, musizieren oder küssen sich und feiern das Ablegen der Maske. Wichtig ist es den "Jets", klarzustellen, dass es sich dabei um kein politisches Statement handelt. "Wir respektieren die Maßnahmen und tragen diese mit", sagt Gitarrist Roland Schäfer. "Es ist kein Protest, wir wollen nur zeigen, dass da ein Ende ist und wir aus diesem Loch wieder rauskommen."

Premiere beim Kissinger Sommer

Entstanden ist "Out of the lockdown" im Auftrag des Kissinger Sommers, wo der Titel Ende Juni Premiere feierte. Dort war auch das Musikvideo erstmals einem Live-Publikum präsentiert worden.  Die Reaktionen waren für die Bandmitglieder etwas ganz Besonderes. "Das positive Feedback auf dein eigenes Stück, nicht auf ein fremdes, sondern dein eigenes, das berührt dich ganz besonders", meint Bassist Frank Stimpfig. Dieses Gefühl könnten die "Jets" vielleicht bald öfter genießen, denn sie haben die Corona-Zeit für die Produktion des ersten eigenen Albums genutzt. Erscheinen soll "Jets 21" voraussichtlich Ende September.

Damit erfüllt sich die Band einen Kindheitstraum, den sie ohne Corona vermutlich nie in Angriff genommen hätte, verrät James. "Wenn man in normalen Zeiten drei- bis viermal die Woche spielt, hat man danach keine Energie mehr, kreativ zu sein", so der Berufsmusiker. Die erzwungene Corona-Pause habe nun den nötigen Freiraum geschaffen für 18 neue Songs mit rockigen aber auch souligen und poppigen Einflüssen. Etwa zehn davon werden auf dem Album erscheinen.

Aufgrund von Kontaktbeschränkungen entstanden die Rohversionen der Titel teilweise über Handyvideos und Sprachaufzeichnungen, die sich die Bandmitglieder untereinander zuschickten. Jetzt freuen sich die "Jets", ihren eigenen Sound bei einer geplanten Europa-Tour einem Live-Publikum zu präsentieren. Wenn Corona es zulässt. Denn eines ist für die fünf Würzburger klar: "Ein Musiker muss auf die Bühne."

 
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