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Würzburg/Schweinfurt
Ostern: Warum Gottesdienste jetzt doch erlaubt sind
Gläubige in Bayern müssen zu Ostern nicht auf den Besuch einer Kirche verzichten. Was die Kirchen in Unterfranken jetzt planen.
Auch in diesem Jahr sollen Kirchen digitale Gottesdienste anbieten, aber auch Präsenzgottesdienste sind erlaubt.
Foto: Silvia Gralla | Auch in diesem Jahr sollen Kirchen digitale Gottesdienste anbieten, aber auch Präsenzgottesdienste sind erlaubt.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 22.02.2024 04:24 Uhr

Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) stellte am Mittwoch nach einem Gespräch mit Vertretern der christlichen Kirchen in München klar, "dass sich an der Möglichkeit der Präsenzgottesdienste nichts ändert". Im Rahmen der geltenden Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ist die Feier öffentlicher Gottesdienste in den Tagen von Gründonnerstag bis Ostermontag nun doch erlaubt. 

Zwar empfehle die Staatsregierung den Gemeinden, digitale Formate anzubieten und auszuweiten. Aber: "Wir wollen da überhaupt keinen Druck ausüben." In dieser Strategie bestehe "Einvernehmen" zwischen der Staatsregierung und den Religionsgemeinschaften, sagte Herrmann.

Der Generalvikar des Bistums Würzburg, Jürgen Vorndran, zeigte sich erleichtert, dass am ältesten und höchsten Fest im Kirchenjahr nun doch Gottesdienste stattfinden können: "Das österliche Geheimnis bildet den Urgrund unseres Glaubens", sagte Vorndran. "Wir haben nicht zuletzt an Weihnachten unter Beweis gestellt, dass wir öffentliche Gottesdienste während der Pandemie in einer sehr verantworteten Weise feiern können." Um volle Kirchen zu vermeiden, müssen sich die Gläubigen vielerorts in Unterfranken im Internet für die Gottesdienste anmelden.

Gisela Bornowski, evangelische Regionalbischöfin im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg
Foto: Timm Schamberger, epd | Gisela Bornowski, evangelische Regionalbischöfin im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg

Auch Gisela Bornowski, die evangelische Regionalbischöfin im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg, ist froh, dass die Gläubigen nun doch in die Kirchen kommen dürfen. "Ostern ist das christliche Fest, an dem wir die Hoffnung weitertragen und den Sieg des Lebens über den Tod feiern", sagte sie. Gerade in Pandemie-Zeiten helfe Menschen diese hoffnungsvolle Botschaft. "Wir brauchen Gott an unserer Seite", so die Regionalbischöfin.

Es werde vielfältige und fantasievolle Gottesdienstangebote geben, so Bornowski weiter. "Die Pfarrer vor Ort können selbst entscheiden, wie sie die Festgottesdienste gestalten." Einige würden auch im Freien feiern oder in kleineren Gruppen. "Es gab auch an Weihnachten keine überfüllten Kirchen."

Osternacht nur bei Inzidenz unter 100 möglich

Einzig die Osternacht könnte sowohl in evangelischen als auch in katholischen Kirchen noch  vorverlegt werden, sollten die Inzidenz-Zahlen weiter steigen und die kritische 100er-Marke erreicht werden. Denn: "In Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen eine nächtliche Ausgangssperre gilt, sind die Gottesdienstzeiten so anzusetzen, dass Gottesdienstteilnehmer entweder vor Beginn der Ausgangssperre wieder zuhause sein können oder erst nach Ende der Ausgangssperre von zuhause aufbrechen müssen", erklärt Vorndran.

Wo es möglich ist, sollten Gottesdienste gestreamt werden, um dadurch das Angebot an Online-Gottesdiensten auszuweiten. So könne jeder Gläubige selbst entscheiden, ob er Ostern lieber daheim im Rahmen eines Online-Hausgottesdienstes oder vor Ort feiern möchte. 

Auf der Homepage der Dompfarrei kann man sich schon jetzt online für die Oster-Gottesdienste anmelden, unter www.dom-wuerzburg.de/aktuelles/anmeldung-kar-und-ostergottesdienste

 
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  • E. M.
    In Helmstadt gibt es schon seit Monaten Gottesdienste im Freien! Unser Pfarrer lässt sich immer etwas einfallen und spricht damit sehr viele Christen an! Sein Konzept wird sehr gut angenommen, was man an der Vielzahl der Gottesdienstbesucher erkennen kann. In der Kirche hätten leider nicht alle Platz. Weiter so Herr Pfarrer Grönert!!
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  • M. B.
    Also bei Einhaltung der aktuellen Hygiene Maßnahmen für Gottesdienste (begrenzte Teilnehmer Zahl, Anmeldung, FFP2, kein Gesang usw. ) sollte ein sicherer. Gottesdienst aus meiner Sicht an Ostern kein Problem sein.
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  • J. G.
    Man sollte den Leuten selber überlassen, ob und wann sie in die Kirche gehen. Ich selbst war schon öfters in Gottesdiensten, auch über Weihnachten etc.. Da hat mit dem Hygienekonzept alles bestens funktioniert. Man musste sich vorher anmelden und am Platz war eh Maskenpflicht mit genug Abstand. Ich glaube, die beiden großen Kirchen in Deutschland sind sich ihrer Verantwortung bewusst und werden auch zu Ostern geeignete Maßnahmen treffen. Oder hat jemand schon mal gelesen, dass es einen Ausbruch nach einem Gottesdienst z. B. im Dom oder anderen Gotteshäusern gab? Wenn es Ausbrüche gab, dann mal in den sog. Freikirchen oder anderen Religionsgemeinschaften, wo oft Enge in den Räumen herrscht. So gesehen, ist allgemein die ganze Diskussion ob Gottesdienst oder nicht ad absurdum geführt.
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  • E. V.
    Die deutsche Regierung (!) bittet die Kirchen sich einzuschränken aufgrund einer Pandemie, die für Einschränkungen bei fast allen Bürgern, so vielen Selbständigen, Kaufleuten usw. fordert und viele in den Ruin treiben wird.
    Aber anstatt solidarisch und mit Vorbildfunktion zu handeln, wird diese Bitte sofort abgelehnt.
    Arroganter geht es doch nicht.
    Dass vor allem die katholische Kirche ihre moralische Vorbildfunktion verloren hat, sollte nun wirklich jeder begriffen haben.
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  • A. B.
    Sind sie neidisch? eifersüchtig? alle fordern Öffnung mit Hygienekonzepten .... Also - ich finde es gut, dass der Kirche möglich ist, was andere auch für sich fordern.
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  • J. G.
    Genau, die machen es vor, wie erwas mit einem vernünftigen Hygienekonzept funktioniert. Unabhängig davon, ob jemand in die Kirche geht oder nicht. Der Handel könnte auch daher ohne Probleme öffnen.
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  • S. F.
    Wichtig ist, dass in unserer Abendländischen Kultur die "wichtigsten Heiligtümer" über Ostern offen haben. Baumarkt, und Mallorca.
    Satire Ende!
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  • E. V.
    Auf der einen Seite tun die Politiker zwar so, als hören Sie ja nur auf die Wissenschaftler. Andererseits werden der Religion zuliebe (Glauben heißt nicht Wissen) die Mahnungen der Wissenschaftler außen vorgelassen. Wo ist denn Euer Gott die ganze Zeit? War er wenigstens bei all denen, die alleine auf einer Intensivstation gestorben sind, wenn schon ihre Familien nicht dort sein durften? Nur weil ein paar Gottesdienste ausfallen würden, ist doch damit die Religionsfreiheit nicht bedroht.
    Ich bin froh, dass ich wenigstens religionsfrei bin.
    Spätestens zu Weihnachten hätte man einen solchen strikten Lockdown für zwei Wochen verhängen müssen und auch können, dann sähe das nun ganz anders aus. Aber diese halbgaren Entscheidungen; halb hört man zwar auf die Wissenschaft, zum anderen aber auf Kirchen und Wirtschaftslobby und Industrieverbände. Das muss doch die Menschen zermürben. Warum kann Österreich solch einen Osterlockdown verhängen, aber Deutschland nicht?
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  • G. B.
    Nun sind die alten Leute ja fast alle geimpft....dann sollen sie halt wieder oder weiter in die Kirche gehen. Es waren sowieso durchgehend Gottesdienste.
    Warum sollten auch diejenigen auf etwas verzichten, wegen denen seit einem Jahr fast die ganze Gesellschaft stillhalten muss.
    Übrigens der Papst lässt einige Messen ausfallen bzw. feiert sie nur online. Freiwillig!
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  • M. F.
    Glauben braucht KEINE Kirche. Und Glauben braucht schon gar keine Kirche die Frauen nicht mitentscheiden lassen will. Glauben braucht auch keine Kirche die keine schwulen und lesbischen Menschen mag. Glauben braucht genausowenig eine Kirche in der einige, oder einige mehr (wer weis das schon so genau) der dort Tätigen Kindern Gewalt in Form physischer oder psychischer Art angetan haben. Und Glauben braucht auch keine Kirche die gerne das Geld der Menschen über Steuereinnahmen will (auch von denen die die Kirche nicht will).
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  • I. E.
    Sie haben bei Ihrer Tirade gerade ein wichtiges Wort vergessen: MEIN
    "Mein Glaube braucht keine Kirche" - es gibt aber Gott sei Dank immer noch sehr viele Menschen, deren Glaube eine Kirche, also eine Gemeinschaft, in und mit der man glaubt, sehr wohl braucht!
    Sie zeigen allerdings mit Ihrem Kommentar eines der großen Probleme, die nicht die Kirche, sondern unsere ganze Gesellschaft im Moment hat:
    Die eigene, persönliche Meinung wird absolut gesetzt! Und wenn Sie könnten, würden Sie diese, Ihre, eigene ganz persönliche Meinung als für alle Menschen verpflichtend vorschreiben.
    Das wäre dann allerdings der Gipfel der Intoleranz!
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  • B. M.
    Sehr geehrter Mainkommentar!
    Und was hat das mit Zeitungsartikel zu tun?
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  • J. N.
    Wahres Christentum zeigt sich in den Taten, nicht am Gebäude, in dem man betet.
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  • I. E.
    wenn ich nur auf gute Taten schaue, aber meinen Glauben nicht auch religiös praktiziere - das kann ich auch als bloßer Humanist, das macht noch keinen Gläubigen aus!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Gut so!
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  • K. B.
    Gut wärs gewesen, Präsenzgottesdienste zu verbieten statt nur zu bitten. Sekten kann man doch auch verbieten und jetzt nenn mir mal bitte die Unterschiede.
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  • I. E.
    Da vergleichen Sie Äpfel mit Birnen
    Religionsfreiheit ist ein im Grundgesetz garantiertes Grundrecht der Menschen!
    Der Staat kann eine Organisation wie eine Sekte niemals aus religiösen Gründen verbieten (es kann jeder glauben, was er will und mag) - das geht nur, wenn die jeweilige Organisation kriminelle Aktivitäten entwickelt, Folter, Gehirnwäsche - und ähnliche verbotenen Praktiken anwendet - etc.
    Dass dies bei den Kirchen (kath. und ev.) nicht der Fall ist, sollte ja wohl allgemeiner Konsens sein!
    Und wenn das nicht der Fall ist, kann der Staat bestenfalls religiöse Zusammenkünfte verbieten - da wäre auch eine Pandemie ein gerechtfertigter Grund.
    Allerdings lässt sich das schlecht begründen, wenn Geschäfte jetzt doch offen bleiben dürfen, wenn die "Osterruhe" eben doch nicht gelten soll - usw.!
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  • M. S.
    Vorweg; mir ist bewusst, dass es hier viele Leute gibt die sich eh fragen weswegen Gottesdienste überhaupt erlaubt sind und auch ich bin kein gläubiger Christ geschweigedenn Gottesdienstbesucher.

    Aber die Bitte um die Absage der Präsenzgottesdienste am höchsten Fest der Christenheit war neben den Ruhetagen der zweite große Fehler des Ministgerpräsidentenkonferenz.

    Ein Jahr lang verteidigt man die Präsenz-Gottesdienste mittels staatlicher Vertreter gegen zahlreiche Kritiker und verweist auf das Grundrecht der Religionsausübung und verweist auf die Hygieneregeln.

    Und ausgerechnet an Ostern kommt der Staat auf die Idee, dass Gottesdienste doch nicht so angebracht sind.

    Da fehlt jegliches Fingerspitzengefühl und besonder logisch erscheint es auch nicht wenn man den Umgang mit Gottesdiensten in der Pandemie-Vergangenheit betrachtet.
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  • H. S.
    Unsere Politiker haben den Kontakt zur Basis verloren, machen da oben was sie wollen, ohne nur zu ahnen, was sie damit unten anrichten und zerstören. Mit einem lapidaren nichtssagendem "Entschuldigung" ohne Auswirkungen ist es nicht getan.
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  • M. E.
    @Mainheini: Wissen Sie eigentlich, was Sie mit Ihrem Kommentar "anrichten"? Rufen Sie gerade zum Widerstand oder gar zur Revolte aus? Ich vertraue unseren Politikern immer noch, speziell im Wissen um deren Dauerstress seit 13/14 Monaten!!
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