Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) stellte am Mittwoch nach einem Gespräch mit Vertretern der christlichen Kirchen in München klar, "dass sich an der Möglichkeit der Präsenzgottesdienste nichts ändert". Im Rahmen der geltenden Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ist die Feier öffentlicher Gottesdienste in den Tagen von Gründonnerstag bis Ostermontag nun doch erlaubt.
Zwar empfehle die Staatsregierung den Gemeinden, digitale Formate anzubieten und auszuweiten. Aber: "Wir wollen da überhaupt keinen Druck ausüben." In dieser Strategie bestehe "Einvernehmen" zwischen der Staatsregierung und den Religionsgemeinschaften, sagte Herrmann.
Der Generalvikar des Bistums Würzburg, Jürgen Vorndran, zeigte sich erleichtert, dass am ältesten und höchsten Fest im Kirchenjahr nun doch Gottesdienste stattfinden können: "Das österliche Geheimnis bildet den Urgrund unseres Glaubens", sagte Vorndran. "Wir haben nicht zuletzt an Weihnachten unter Beweis gestellt, dass wir öffentliche Gottesdienste während der Pandemie in einer sehr verantworteten Weise feiern können." Um volle Kirchen zu vermeiden, müssen sich die Gläubigen vielerorts in Unterfranken im Internet für die Gottesdienste anmelden.
Auch Gisela Bornowski, die evangelische Regionalbischöfin im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg, ist froh, dass die Gläubigen nun doch in die Kirchen kommen dürfen. "Ostern ist das christliche Fest, an dem wir die Hoffnung weitertragen und den Sieg des Lebens über den Tod feiern", sagte sie. Gerade in Pandemie-Zeiten helfe Menschen diese hoffnungsvolle Botschaft. "Wir brauchen Gott an unserer Seite", so die Regionalbischöfin.
Es werde vielfältige und fantasievolle Gottesdienstangebote geben, so Bornowski weiter. "Die Pfarrer vor Ort können selbst entscheiden, wie sie die Festgottesdienste gestalten." Einige würden auch im Freien feiern oder in kleineren Gruppen. "Es gab auch an Weihnachten keine überfüllten Kirchen."
Osternacht nur bei Inzidenz unter 100 möglich
Einzig die Osternacht könnte sowohl in evangelischen als auch in katholischen Kirchen noch vorverlegt werden, sollten die Inzidenz-Zahlen weiter steigen und die kritische 100er-Marke erreicht werden. Denn: "In Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen eine nächtliche Ausgangssperre gilt, sind die Gottesdienstzeiten so anzusetzen, dass Gottesdienstteilnehmer entweder vor Beginn der Ausgangssperre wieder zuhause sein können oder erst nach Ende der Ausgangssperre von zuhause aufbrechen müssen", erklärt Vorndran.
Wo es möglich ist, sollten Gottesdienste gestreamt werden, um dadurch das Angebot an Online-Gottesdiensten auszuweiten. So könne jeder Gläubige selbst entscheiden, ob er Ostern lieber daheim im Rahmen eines Online-Hausgottesdienstes oder vor Ort feiern möchte.
Auf der Homepage der Dompfarrei kann man sich schon jetzt online für die Oster-Gottesdienste anmelden, unter www.dom-wuerzburg.de/aktuelles/anmeldung-kar-und-ostergottesdienste
Aber anstatt solidarisch und mit Vorbildfunktion zu handeln, wird diese Bitte sofort abgelehnt.
Arroganter geht es doch nicht.
Dass vor allem die katholische Kirche ihre moralische Vorbildfunktion verloren hat, sollte nun wirklich jeder begriffen haben.
Satire Ende!
Ich bin froh, dass ich wenigstens religionsfrei bin.
Spätestens zu Weihnachten hätte man einen solchen strikten Lockdown für zwei Wochen verhängen müssen und auch können, dann sähe das nun ganz anders aus. Aber diese halbgaren Entscheidungen; halb hört man zwar auf die Wissenschaft, zum anderen aber auf Kirchen und Wirtschaftslobby und Industrieverbände. Das muss doch die Menschen zermürben. Warum kann Österreich solch einen Osterlockdown verhängen, aber Deutschland nicht?
Warum sollten auch diejenigen auf etwas verzichten, wegen denen seit einem Jahr fast die ganze Gesellschaft stillhalten muss.
Übrigens der Papst lässt einige Messen ausfallen bzw. feiert sie nur online. Freiwillig!
"Mein Glaube braucht keine Kirche" - es gibt aber Gott sei Dank immer noch sehr viele Menschen, deren Glaube eine Kirche, also eine Gemeinschaft, in und mit der man glaubt, sehr wohl braucht!
Sie zeigen allerdings mit Ihrem Kommentar eines der großen Probleme, die nicht die Kirche, sondern unsere ganze Gesellschaft im Moment hat:
Die eigene, persönliche Meinung wird absolut gesetzt! Und wenn Sie könnten, würden Sie diese, Ihre, eigene ganz persönliche Meinung als für alle Menschen verpflichtend vorschreiben.
Das wäre dann allerdings der Gipfel der Intoleranz!
Und was hat das mit Zeitungsartikel zu tun?
Religionsfreiheit ist ein im Grundgesetz garantiertes Grundrecht der Menschen!
Der Staat kann eine Organisation wie eine Sekte niemals aus religiösen Gründen verbieten (es kann jeder glauben, was er will und mag) - das geht nur, wenn die jeweilige Organisation kriminelle Aktivitäten entwickelt, Folter, Gehirnwäsche - und ähnliche verbotenen Praktiken anwendet - etc.
Dass dies bei den Kirchen (kath. und ev.) nicht der Fall ist, sollte ja wohl allgemeiner Konsens sein!
Und wenn das nicht der Fall ist, kann der Staat bestenfalls religiöse Zusammenkünfte verbieten - da wäre auch eine Pandemie ein gerechtfertigter Grund.
Allerdings lässt sich das schlecht begründen, wenn Geschäfte jetzt doch offen bleiben dürfen, wenn die "Osterruhe" eben doch nicht gelten soll - usw.!
Aber die Bitte um die Absage der Präsenzgottesdienste am höchsten Fest der Christenheit war neben den Ruhetagen der zweite große Fehler des Ministgerpräsidentenkonferenz.
Ein Jahr lang verteidigt man die Präsenz-Gottesdienste mittels staatlicher Vertreter gegen zahlreiche Kritiker und verweist auf das Grundrecht der Religionsausübung und verweist auf die Hygieneregeln.
Und ausgerechnet an Ostern kommt der Staat auf die Idee, dass Gottesdienste doch nicht so angebracht sind.
Da fehlt jegliches Fingerspitzengefühl und besonder logisch erscheint es auch nicht wenn man den Umgang mit Gottesdiensten in der Pandemie-Vergangenheit betrachtet.