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Würzburg
Orkan-Warnung: Wer gibt eigentlich unterrichtsfrei? 
Sturm Sabine bescherte Unterfrankens Schülern am Montag einen schulfreien Tag. An der Uni Würzburg fielen Prüfungen aus. Doch wer entscheidet das eigentlich? 
In ganz Unterfranken blieben die Schulen wegen des Sturmtiefs Sabine geschlossen. 
Foto: Mohssen Assanimoghaddam, dpa  | In ganz Unterfranken blieben die Schulen wegen des Sturmtiefs Sabine geschlossen. 
Melanie Jäger
Melanie Jäger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:11 Uhr

Sturmtief Sabine hat am Montag für einen Schulausfall in ganz Unterfranken gesorgt. Das sei äußerst selten der Fall, erklärt der Sprecher der Regierung von Unterfranken, Johannes Hardenacke, auf Nachfrage. Die Entscheidung darüber treffe bei ungünstigen Witterungsverhältnissen in mehreren Landkreisen eines Regierungsbezirks die "regionale Koordinierungsgruppe Schulausfall" der Regierung von Unterfranken. Am Sonntagabend wurde entschieden: Der Unterricht findet nicht statt.

Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind in die Schule schicken

"Die Entscheidung der Koordinierungsgruppen ist verbindlich und gilt für alle öffentlichen Schulen des Landkreises oder der kreisfreien Städte", so Hardenacke. Damit sei sichergestellt, dass nicht an Schulen verschiedener Schularten desselben Einzugsbereichs unterschiedliche Entscheidungen getroffen werden. "Auch wenn wir nicht die Fachaufsicht für Realschulen und Gymnasien haben, so fällt die Entscheidung auch für diese Schularten in unsere Zuständigkeit."

"Es muss sichergestellt sein, dass die Schüler, die die Meldung nicht erreicht hat, versorgt werden."
Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken

Um die Entscheidung über einen Unterrichtsausfall möglichst rasch an die Öffentlichkeit weitergeben zu können, werden Medien über eine zentrale Datenbank informiert. Grundsätzlich so Hardenacke, obliege es den Eltern, ob sie ihr Kind auf den Schulweg schicken. "Der Staat signalisiert mit seiner Entscheidung nur, dass die Schulpflicht für diesen Tag ausgesetzt ist." Der Schulbetrieb indes werde aufrechterhalten, die Lehrer seien anwesend. "Es muss sichergestellt sein, dass die Schüler, die die Meldung nicht erreicht hat, versorgt werden." 

Verwirrende Lage für Studenten 

Auch Universitäten in Bayern blieben am Montag geschlossen, in Würzburg fielen Prüfungen aus. Die ersten Meldungen dazu hatten bei Studenten für Verwirrung gesorgt. Fraglich blieb am Sonntagabend nämlich, ob Prüfungen für das Staatsexamen ebenfalls entfallen. Die Entscheidung, ob diese ausfallen oder stattfinden, trifft nämlich das Kultusministerium.

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Die Uni, so Pressesprecher Gunnar Bartsch, habe gegen 22 Uhr am Sonntagabend kommuniziert, dass eine Entscheidung noch ausstehe. Diese Entscheidung kam dann kurz vor Prüfungsbeginn am Montagfrüh gegen 7.45 Uhr: Die Prüfungen finden statt. Das stellte, das sagt auch Bartsch, die Prüflinge vor eine besondere Herausforderung. Wichtig sei hier jedoch, dass jeder, der es wetterbedingt nicht zur Prüfung geschafft habe, den Termin zur Nachprüfung wahrnehmen könne. Ob es sich hier um erschwerte Prüfungsbedingungen gehandelt hat und ob deshalb Beschwerden zu erwarten seien, beantwortete das Ministerium bis Montagnachmittag nicht.

 
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    Zitat:
    Missverständlich'?
    "Diese Entscheidung kam dann kurz vor Prüfungsbeginn am Montagfrüh gegen 7.45 Uhr: "
    Entschuldigung, aber für mich, ein Versagen auf allen Linien. Sorry, but it's to late, auch wenn ich damit nichts am Hut habe. Meine Meinung'!
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  • J. H.
    Der Beitrag ist so etwas missverständlich. Die Entscheidung über Schulausfall in einem Schulamtsbezirk trifft grundsätzlich die regionale Koordinierungsgruppe auf der Ebene des Schulamtsbezirks, in der Regel Landkreis. Diese stimmt sich gegebenenfalls mit der Schulabteilung der Bezirksregierung ab. Die Bezirksregierung kann letztlich entscheiden, ob über mehrere Schulamtsbezirke hinweg, unterrichtsfrei gegeben wird, sofern die Situation eine einheitliche Entscheidung erfordert. Die Mitentscheidung für Gymnasien und Realschulen ist einvernehmlich mit den Ministerialbeauftragten abgestimmt. Dies nur zur Klarstellung: Johannes Hardenacke, Pressesprecher der Regierung von Unterfranken.
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