Für Schüler gibt es noch bis Anfang September Grund zur Freude: Denn erst dann beginnt die Schule wieder. Während die einen im Urlaub sind, geht für die anderen der normale Alltag weiter. Wer beispielsweise täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fährt, muss jedoch in der Sommerferienzeit mit Einschränkungen leben.
In Würzburg sind mehrere Verbindungen davon betroffen. Bei den Bussen sind das die Linien 6, 10, 16, 214, die Omnibuslinie 114 entfällt komplett. Weitere Linien sind nicht von Fahrplanänderungen betroffen, werden aber dennoch im Sommerferienfahrplan veröffentlicht, wenn sich durch den geänderten Straßenbahnfahrplan Anschlüsse an den Umstiegs-Haltestellen verändern. Dies betrifft die Omnibuslinien 7, 8, 13 , 24, 33, 35 und 310 (Anrufsammeltaxi).
Kritik wegen Straßenbahnreduzierung
Während der Sommerferien verkehren die Straba-Linien 1, 2 und 3 beispielsweise gar nicht. Vor allem das sorgt bei der Grünen Jugend für Verärgerung. „Für uns junge Menschen ist der ÖPNV für die eigene Mobilität und damit Freiheit unerlässlich. Ausgerechnet während der freien Zeit diese einzuschränken, macht das Leben in Würzburg unattraktiv“, so Magdalena Laier, Spitzenkandidatin der Grünen Jugend für den Stadtrat Würzburg.
Jungpolitiker fordert Abschaffung des Plans
Gerade in den Sommermonaten stelle das Fahrrad bei Temperaturen bis zu 40 Grad und "fehlender sicherer Radinfrastruktur kein attraktives Fortbewegungsmittel dar", meint sie. Die Grüne Jugend sieht in der Taktausdünnung im Straßenbahnnetz eine "eklatante Einschränkung der Lebensqualität". Parteikollege Konstantin Mack fordert unter anderem deswegen die Abschaffung des Ferienfahrplans. Doch ist das eine mögliche Lösung?
Nein, wenn es nach der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) geht. "Viele Fahrgäste verreisen in den Ferien oder haben Urlaub, daher wird das Fahrtenangebot von Straßenbahnen und manchen Bussen an den Bedarf der Kunden angepasst. Dies ist effizienter und vermeidet unnötige oder halbleere Fahrten", sagt WVV-Sprecher Jürgen Dornberger auf Nachfrage dieser Redaktion. Die Fahrgastzahlen würden in den Sommerferien montags bis freitags knapp ein Drittel unter den Fahrgastzahlen in den Zeiträumen außerhalb der Sommerferien liegen.
Die Diskussion rund um den Ferienfahrplan des VVM ist nicht neu. Kritik gab es beispielsweise schon 2014 von der Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn e. V. (IWS) und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD). Der Vorwurf lautete damals, der Sommerferienfahrplan sei eine massive Angebotsverschlechterung und zudem eine falsche Herangehensweise beim Einsatz des Öffentlichen Nahverkehrs. Bemängelt wurde, dass als Folge immer mehr Menschen das Auto benutzen würden statt Bus und Straba zu fahren.
Nachtrag: In der ursprünglichen Version des Artikels war im Bild ein Landkreisbus zu sehen. Beim Landkreis-ÖPNV wird das Angebot laut der stellvertretenden Betriebsleiterin der APG in den Sommerferien jedoch nicht eingeschränkt. Man verzichte nur auf verstärkende Schülerfahrten.
erstmal zur Person, bin selber Berufspendler mit Bus und Bahn.
Irgendwie ist der Ferienfahrplan für mich schlimmstenfalls gewöhnungsbedürftig (was aber daran liegen kann, dass sich mein Arbeitsplatz in der Nähe des Hbf befindet).
Meinen wöchentlichen Verwandtenbesuch am anderen Ende von WÜ kann ich ohne Probleme realisieren - dazu muss ich mich (s. o.) "nur" ein paar Minuten eher von der Arbeit ausklinken.
Strabas und Busse scheinen mir während der Ferien nicht ungewöhnlich stark ausgelastet (wohl eher wetterabhängig?!).
Ich ziehe daraus den Schluss, dass tatsächlich das Fehlen der Hauptkundschaft Schüler/innen und Studierende zur Angebotseinschränkung führt. Von dieser bin ich zwar nicht begeistert/ glaube nicht, dass das prinzipiell der richtige Weg ist, da aber die Verhältnisse so sind wie sie sind und der WVV niemand das "Defizit" bezahlen mag, wird man wohl damit leben müssen, solange das so bleibt. ÖPNV müsste halt besser finanziert sein...
Man meint ja grad der komplette Sommer ist so heiß, warn es doch grad mal drei Tage (und ich glaube nicht das da 40 Grad erreicht worden sind.
Trotzdem ein Unding das der ÖNV da einfach mal das Angebot bei gleichen Preis kürzt.
PS: War gestern in Wien. Einfachticket (eine Fahrt) für Erwachsenen komplett für Wien 2,40€
U-Bahn Straba und Bus.
Wer kennt sie nicht, die Menschen, die auf Bus- und Bahn angewiesen sind, und jeden Sommer sechs Wochen verreisen???
Zumindest für Monatskarten sollte der August daher dann auch 20% billiger sein.
Interessant ist, in welchem Takt sie fahren und wie voll sie sind.