Dass der Ochsenfurter Gau dank seines Lössbodens zu den fruchtbarsten Regionen Deutschlands zählt, ist sattsam bekannt. Worauf Bodenschätzer Dieter Knakowski auf einem Acker in einem Ortsteil von Gaukönigshofen (Lkr. Würzburg) aufmerksam geworden ist, versetzt aber selbst erfahrene Bodenkundler wie Dr. Martin Walter vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) in Erstaunen. Es ist vermutlich einer der fruchtbarsten Äcker weltweit, sagt er.
Verantwortlich dafür ist Schwarzerde, die unter ganz bestimmten Voraussetzung nach der letzten Eiszeit entstanden ist und seitdem nahezu unberührt blieb. Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Diensts am LfU, beschreibt den Fund als Sensation, der nun einen angemessenen Platz im Bodenkundlichen Archiv des LfU erhalten soll.
Bodenschätzer Dieter Knakowski ist Mitarbeiter des Finanzamts Aschaffenburg und beschreibt sich als einzigen Landwirt in Diensten der unterfränkischen Steuerverwaltung. Seine Aufgabe ist es, den Ertragswert von Äckern festzustellen, der wiederum Grundlage für die Berechnung der Grundsteuer ist. Er geht dabei nach einem festen Bewertungsschema vor, das bereits bei der ersten Bodenschätzung in den 1930er Jahren angewandt wurde. Ergebnis ist ein Bodenkennwert auf der Skala zwischen 0 und bisher unerreichten 100.
Bei seiner Beurteilung des Ackers bei Gaukönigshofen kam Knakowski auf einen Wert von 96, die höchste bisher in Bayern festgestellte Bodenqualität. Um sicher zu gehen, dass er sich nicht geirrt hat, bat er das LfU um die Überprüfung seiner Ergebnisse. "Wir haben den Boden genau untersucht und konnten nur bestätigen: Es ist etwas ganz Außergewöhnliches in Bayern", sagt LfU-Chefgeologe Roland Eichhorn.
Die Entstehung des Schwarzerde führt zurück in die Zeit vor rund 10 000 Jahren. Der Ochsenfurter Gau glich damals einer Grassteppe, wie sie heute nur noch in Teilen Russlands und der Mongolei zu finden sei, so Eichhorn. Durch wiederholte Brände entstand kohlenstoffhaltige Asche, die sich im Boden ablagerte und die Grundlage für die extrem hohe biologische Aktivität des Bodens legte. Vom Kohlenstoff, der den Boden dunkel färbte, hat die Schwarzerde ihren Namen.
In dem Loch, das Mitarbeiter des LfU gegraben haben, sind die unterschiedlich gefärbten Schichten deutlich zu erkennen. Bis in Pflugtiefe hat der Boden die gelblich-bräunliche Farbe des Löss angenommen, darunter ist er tiefbraun. Was auffällt, sind unzählige Röhren, die Regenwürmer bis in große Tiefe gegraben haben. Die Würmer gehören zu den wichtigsten Akteuren in Sachen Bodenfruchtbarkeit, sagt Dieter Knakowski. Ihre Röhren sorgen dafür, dass Wasser bei starken Niederschlägen tief in die Erde eindringen kann und für Monate gespeichert wird. In Trockenzeiten ermöglichen die Röhren eine Belüftung des Bodens, die Voraussetzung für das Wurzelwachstum.
Zusätzlich sind die Würmer ein unschlagbarer Düngererzeuger und produzieren aus den Pflanzenresten pro Hektar bis zu 50 Tonnen Humus, den sie tief in den Boden einarbeiten. Besonders für den humusarmen Lössboden sei dies von großer Bedeutung, sagt Walter Martin, am LfU verantwortlich für die Bodenkartierung. "Während der natürliche Humusgehalt normalerweise bei zwei Prozent liegt, könnte er hier doppelt so hoch sein", so Martin.
Inzwischen ist LfU-Mitarbeiter Thomas Viertel in die Grube gestiegen. Mit einem Schlegel wird eine quadratische Blechschale in die senkrechte Seitenwand getrieben, der Inhalt danach mit dem Spaten abgestochen. Auf diese Weise bleibt die Bodenstruktur in der Probe – einschließlich der Wurzeln und Wurmröhren – vollständig erhalten, sagt Roland Eichhorn. Später im Labor werden die einzelnen Proben wieder zu einem Bodenprofil von einem Meter Länge zusammengesetzt und mit einem Klarlack dauerhaft konserviert.
Der Fundort bleibt geheim
Eines dieser Bodenprofile wird im Bodenarchiv des LfU im oberfränkischen Marktredwitz eingelagert und kann dort gemeinsam mit rund 150 weiteren aus ganz Bayern auch besichtigt werden. Ein weiteres Profil stellt das LfU für Lehr- und Forschungszwecke Hochschulen und Instituten zur Verfügung. Eine drittes erhält der Eigentümer des Ackers, der übrigens ebenso ungenannt bleiben will, wie er den genauen Standort nicht preisgeben möchte.
Dass es Schwarzerde-Vorkommen im Gau gibt, hat Dieter Knakowski schon länger vermutet, weil ihm der dunkle Boden auch andernorts schon aufgefallen sei. Dorthin sei er aber vermutlich durch Winderosion gelangt. Die Schwarzerde noch an ihrem ursprünglichen Entstehungsort vorzufinden, sei deshalb das Besondere. Wie groß das Vorkommen tatsächlich ist, kann Bodenkundler Walter Martin nur vermuten. Er schätzt, dass sich die Schwarzerde in größeren Flecken über den Gau verteilt. Auf Bodenschätzer Knakowski warten also vermutlich noch weitere Überraschungen.
Dieses Verfahren, dessen eingehendere Darstellung den Rahmen dieses Threads sprengen würde, ist übrigens weltweit einmalig.
Die Einwände des Autors HausundHofhund sind alles andere als zielführend. Es ist - Achtung! - jedes landwirtschaftlich genutzte Grundstück ausnahmslos erfasst. Grundstückseigentümer müssen das Betreten von Flächen dulden.
Dieser wertvolle Boden ist entstanden angeblich, weil vor 10.000 Jahren die Steppe immer wieder abbrannte.
Und die beste aller Erden, die Wundererde Terra Preta aus dem Amazonasgebiet, hat ihre Besonderheit durch den hohen Bestand an Holzkohleanteilen.
Vielleicht ist das Abbrennen doch besser als unsere Umweltschützer uns glauben lassen möchten.
Fest steht, als die Bauern vor 40,50 Jahren das nicht benötigte Stroh auf ihren Feldern verbrannten, brauchten sie kein Glyphosat.
Das Feuer vernichtete alle Unkrautsamen.
Photovoltaik bedeutet aber keine Bodenversiegelung und ist daher ökologisch nicht vergleichbar, da der Boden weiterhin Wasser speichern kann. Von daher ist es viel besser, auch wenn die Wertigkeit des Bodens für die Erzeugung von Lebensmitteln nicht mehr genutzt werden kann.