An der Main-Klinik herrscht große Freude über die Entscheidung der Uni Würzburg. Die Ochsenfurter Klinik wurde in den Kreis der akademischen Lehrkrankenhäuser aufgenommen. Ab dem kommenden Herbstsemester werden Medizinstudenten dort ihr Praktisches Jahr (PJ) absolvieren können.
Für die vergleichsweise kleine Main-Klinik kommt dies einem Ritterschlag gleich. "Die Kooperation ist ein weiteres Signal für unsere excellente Zusammenarbeit, die sich gerade während der Corona-Pandemie ausgezahlt hat und weiterhin auszahlen wird", wird der Dekan der medizinischen Fakultät an der Uni Würzburg, Professor Matthias Frosch, in der Pressemitteilung zitiert.
Umfangreiches Bewerbungsverfahren
Die Aufnahme in den Kreis der akademischen Lehrkrankenhäuser war mit einem umfangreichen Bewerbungsverfahren verbunden. Schließlich entschied der Fakultätsvorstand der Uni, dass die Main-Klinik während jedes viermonatigen Ausbildungsabschnitts, in das das Praktische Jahr unterteilt ist, jeweils zwei Studierende in den Fächern Innere Medizin und Chirurgie ausbilden darf. Maximal acht Medizinstudenten werden so gleichzeitig an der Main-Klinik ausgebildet.
Neben der Main-Klinik sind das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau, das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, das Klinikum Ansbach, die Klinik Dinkelsbühl, das Klinikum Main-Spessart, das Klinikum Rothenburg ob der Tauber, das Leopoldina-Krankenhaus der Stadt Schweinfurt und das Klinikum Würzburg Mitte Lehrkrankenhäuser der Universität Würzburg in den Pflichtfächern Innere Medizin und Chirurgie. "Wir freuen uns, dass nun auch der Landkreis Würzburg mit seiner Main-Klinik zu dieser Allianz gehört, weil wir die ländliche Region medizinisch weiter stärken möchten und müssen", sagt Landrat Thomas Eberth.
Langfristige Effekte für die ärztliche Versorgung in der Region
Auf einen langfristigen Effekt für die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum hofft auch der Geschäftsführer der Main-Klinik, Alexander Schraml. Dafür spricht, dass die erstmals ab November zu vergebenden PJ-Plätze bereits belegt sind. Ärztlicher Direktor Joachim Stenzel setzt auf die Vielseitigkeit der Aufgaben und die persönliche Atmosphäre, die die Main-Klinik den Studierenden bietet. "Bei uns ist man nicht einer unter vielen, sondern sammelt besonders viele praktische Erfahrungen, da sich unser Krankenhaus durch flache Hierarchien und eine vertraute Umgangsweise untereinander auszeichnet", so Stenzel.
Im Umkehrschluss macht der Ausbildungsstatus die Klinik auch für erfahrene Fachärzte interessant. Das hat erst kürzlich der Vizeralchirurg Alexander Wierlemann unterstrichen, der nach 16 Jahren an der Uniklinik als Chefarzt an die Main-Klinik wechselte. Dass er sich in Ochsenfurt weiter um die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses kümmern kann, sei ein wichtiges Kriterium für seine berufliche Entscheidung gewesen, so Wierlemann.