Dass es eine Nachfrage nach Bauplätzen in der Stadt Ochsenfurt und ihren Stadtteilen gibt, lässt sich nicht bestreiten. So sind beispielsweise im neuen Baugebiet an der Sommerhäuser Straße in Erlach sämtliche Bauplätze schon vergeben. Um weiteren Interessenten die Möglichkeit zu bieten, sich in der Kommune niederzulassen, treibt die Stadt die Ausweisung neuer Bauflächen weiter voran. In der jüngsten Bauausschusssitzung wurde daher die Aufstellung zweier Bebauungspläne für Zeubelried beschlossen, und auch in der Stadt am Unteren Dümmersberg geht es nun nach Jahren weiter.
Es handelt sich um ein Areal in der Nähe von Friedhof und E-Center. "Das Thema wurde oft im Stadtrat behandelt", berichtete Stadtbaumeister Jens Pauluhn in der Sitzung. 2009 habe es einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gegeben, der letzte Beschluss zu dem geplanten Baugebiet datiere aus dem Jahr 2016. Weil sich inzwischen vieles geändert hat, wird ein Schlussstrich gezogen und ein neues Bebauungsplanverfahren begonnen. Der Bauausschuss sprach sich deshalb dafür aus, den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Dümmersberger Pfad/Kniebreche"aus dem Jahr 2009 aufzuheben.
Keine Erweiterung des Friedhofs
In der gleichen Sitzung befürwortete der Bauausschuss einstimmig einen neuen Aufstellungsbeschluss für das Baugebiet, das nun nur noch "Dümmersberger Pfad" heißt. In der vor einigen Wochen stattgefundenen Anliegerversammlung habe das Vorhaben ein positives Echo gefunden, sagte Pauluhn. Es bestehe unter den Anliegern eine allgemeine Bereitschaft zum Verkauf der Flächen an die Stadt.
Das Baugebiet ist rund 1,22 Hektar groß und wurde gegenüber den bisherigen Planungen um zwei Flächen erweitert. Im Norden kommt ein Stück dazu, über das die Entwässerung des Geländes erfolgen könnte. Außerdem ist nun eine ehemals für eine Erweiterung des Friedhofs gedachte Fläche Teil der Planungen, da diese Erweiterung nicht stattfinde, sagte der Stadtbaumeister. Erschlossen werden soll das Gebiet über die Kniebreche.
Keine Umweltprüfung
Bei den Mitgliedern des Bauausschusses fanden die Pläne überwiegend Zustimmung. Lediglich die fehlende Umweltprüfung, auf die in dem gewählten beschleunigten Verfahren zumindest derzeit noch verzichtet werden kann, wurde kurz diskutiert. Britta Huber (Die Grünen) findet das Vorhaben zwar grundsätzlich gut, würde sich mit einer Umweltprüfung aber wohler fühlen.
"Da gibt es verwilderte Grundstücke, auf denen sich die Natur bereits wieder ausgebreitet hat", gab sie zu bedenken. Bert Eitschberger (SPD) hält ein Vorwärtskommen bei diesem Baugebiet für ausgesprochen wichtig und würde dafür auf die Umweltprüfung verzichten. Stadtbaumeister Pauluhn rechnet ohnehin nicht mit gravierenden Eingriffen in die Natur, ein Ausgleich finde aber sowieso statt. Einige Ausschussmitglieder wiesen auf die Überschwemmungsproblematik hin, die bei Starkregenereignissen in diesem Bereich auftreten könne. Die Thematik sei in der Tat kompliziert, sagte Pauluhn.
Konkrete Bauvoranfragen in Zeubelried
Welche Art von Bebauung am Unteren Dümmersberg denn vorgesehen sei, wollte Tilo Hemmert (SPD) wissen. So weit sei man im Verfahren noch nicht, erklärte Jens Pauluhn. Es biete sich wohl aber Geschosswohnungsbau an, insbesondere für den sozialen Wohnungsbau.
Auch im kleinsten Stadtteil Zeubelried möchte die Stadt mit neuen Baugrundstücken weiterkommen. Der Bauausschuss beschloss daher die Aufstellung der beiden Baugebiete "Eichenweg" und "Ulmenweg". Die Zeit dränge, sagte Jens Pauluhn. Denn für Baugrundstücke in Zeubelried gebe es bereits konkrete Bauvoranfragen.