Wenn jemand zu Sandra Pfeuffer sagt: " Du bist eine richtige Hexe", ist die quirlige Gaukönigshöferin, die kürzlich ihren 50.Geburtstag feierte, überhaupt nicht beleidigt. Sie ist nämlich sogar eine Oberhexe. Doch dazu später mehr.
Sandra Pfeuffer versteht es, zu zaubern: Mit ihrem Lächeln, ihrer Offenheit und ihrer Spontaneität verzaubert sie bei der Frauenprunksitzung der Fasenachts Gilde Gockelhofen (FGG) seit vielen Jahren die Besucherinnen. Und die 50-Jährige kann noch viel mehr. Seit 2016 fungiert sie als zweite Vorsitzende im Sportverein Gaukönigshofen (SVG). In diesem Amt ist sie erst vor wenigen Wochen bestätigt worden. Gemeinsam mit Steffi Kübler leitet sie den 630 Mitglieder zählenden Verein.
In Güntersleben aufgewachsen, hat Pfeuffer den Spaß am Sport schon in der Kindheit entdeckt. Als Jugendliche, mit 16 Jahren, stellte sie sich als Betreuerin zur Verfügung, um aktiv mitzuarbeiten und im TSV Güntersleben Verantwortung zu übernehmen. Mit 18 Jahren erwarb sie ihren Übungsleiterschein und sammelte Erfahrungen in Gymnastik-und Tanzkursen.
Unermüdlicher Einsatz für den Fasching
Nachdem die gelernte Bankkauffrau und ihr Kollege Robert Pfeuffer im Jahr 1990 geheiratet hatten, zog das Ehepaar ein Jahr später in sein Haus in Gaukönigshofen. Als Sandra Pfeuffer 1993 in den SVG eintrat, war dies für sie der Startschuss in eine Reihe von Aufgaben die sie ehrenamtlich übernommen hat. Zunächst leitete sie, selbst Mutter von zwei kleinen Kindern, das Mutter-Kind-Turnen. Und dann kam, wie sie mit einem fröhlichen Lächeln sagt, "der Fasching".
Unter ihrer Leitung wuchs und gedieh die Purzelgarde ebenso wie die Minigarde. Die Jugendlichen der Showtanzgruppe hat sie mit viel Schwung und Elan bühnenreif trainiert; sie selbst hat als Büttenrednerin oder mit launigen Sketchen auf der Bühne gestanden. Dass sie außerdem dem Männerballett die richtigen Tanzschritte beibringt, erwähnt sie mehr so nebenbei. Trotz des enormen Zeitaufwands, den die in Teilzeit beschäftigte Vertriebsassistentin aufbringt, ist die Begeisterung für den SVG, und vor allem für die FGG, ungebrochen. "Es macht einfach Spaß", begründet Sandra Pfeuffer ihren unermüdlichen Einsatz.
Ihr Dasein als "Hexe" hat mit der Gründung des "Hexenkomitees" begonnen. Bevor die zirka 18 Frauen im Jahr 2002 erstmals als Hexen bei der Prunksitzung auftraten, galt es, eigenhändig die Kostüme zu nähen. Die erste Version des Hexenkostüms, das sich im Laufe der Jahre verändert hat, ist derzeit an der Strohpuppe vor dem Haus von Sandra Pfeuffer zu sehen. Die Funktion der "Oberhexe", die sie seit einigen Jahren inne hat, brachte zusätzliche Arbeit mit sich: Es gilt, das rund dreistündige Programm auf die Beine zu stellen, zu moderieren, für den reibungslosen Ablauf zu sorgen, und wie sie lachend sagt, "Witzle zu machen".
Erstmals zwei Frauen als Vereinsleitung
Die Leitung des Vereins, die erstmals in dessen Geschichte in weiblichen Händen liegt, läuft Sandra Pfeuffers Worten nach "ganz prima." Ein "sehr gutes Team" unterstütze die Vorsitzenden bei den Aufgaben, die der SVG mit den Abteilungen Fußball, Volleyball, Kickboxen, Jumping, Theatergruppe, Kinderturnen und Gymnastik für alle Altersklassen sowie die FGG mit sich brächten.
Und dann ist da noch die Funktionsgymnastik für Damen und Herren, die Sandra Pfeuffer seit kurzem leitet. Nachdem Brigitte Götz nach 40 Jahren diesen Posten aufgegeben hat und seit neuestem die Stuhlgymnastik leitet, hat die zweite Vorsitzende deren Nachfolge übernommen.
Am Sportplatz ist Sandra Pfeuffer darüberhinaus auch noch zu finden - im Kiosk, wenn Hilfe beim Verkauf benötigt wird. Im SVG, der im kommenden Jahr vom 28.bis 30.Juni sein 100-jähriges Bestehen feiert, ist Pfeuffer längst eine feste Größe geworden. Deshalb fehlt sie auch nicht im Ausschuss, der bereits gebildet wurde, um ein Programm für das große Fest auf die Beine zu stellen.