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Würzburg/Schweinfurt
Oben ohne im Schwimmbad: Dürfen Frauen das auch in den Freibädern in Unterfranken?
In Göttingen ist seit Anfang Mai auch Frauen das Oben-ohne-Baden in den städtischen Schwimmbädern gestattet. Wie die Bäder in Unterfranken das handhaben.
Dürfen Frauen in den Bädern in Unterfranken auch ohne Bikini-Oberteil schwimmen oder sich sonnen?
Foto: Annette Riedl, dpa (Symbolbild) | Dürfen Frauen in den Bädern in Unterfranken auch ohne Bikini-Oberteil schwimmen oder sich sonnen?
Alicia Heid
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

Seit dem 1. Mai dürfen sich in Göttingen in den vier städtischen Schwimmbädern alle Menschen obenrum frei machen - allerdings nur samstags und sonntags. Initiiert wurde die Neuregelung von Mina Berger und dem feministischen Göttinger Bündnis "Gleiche Brust für alle". Berger heißt eigentlich anders, möchte aber anonym bleiben. Im vergangenen Jahr wurde Mia Berger, die sich selbst als non-binär bezeichnet – sich also weder als männlich, noch als weiblich identifiziert – aus dem Göttinger Hallenbad verwiesen, nachdem sie ihr Bikinioberteil hatte fallenlassen.

In vielen Schwimmbädern in Deutschland gibt folgende Hausordnung: Die primären Geschlechtsmerkmale - Penis und Vulva - und die sekundären Geschlechtsmerkmale - die weibliche Brust - müssen bedeckt werden. Gilt das auch in den Bädern in Unterfranken?

Triamare Bad Neustadt: Bisher noch kein Wunsch vonseiten der Badegäste geäußert

In Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) verweist Joachim Stöhr, Sachgebietsleiter für das Freizeitbad Trimare, auf die geltende Badeverordnung und erklärt, dass es bisher keine Beschwerden gegeben habe. "Wenn so ein Thema bei uns aufkommen würde, würden wir uns auch damit auseinandersetzen", versichert er. Bisher sei der Wunsch aber vonseiten der Badegäste noch nicht geäußert worden.

Auch die Stadt Bad Kissingen plant laut Pressesprecher Thomas Hack keine Überarbeitung der geltenden Hausregeln für das Terrassenschwimmbad in Bad Kissingen.

In der Therme Kissalis in Bad Kissingen sei das Baden oben ohne "jederzeit im Saunabereich" möglich, sagt Geschäftsführer Richard Pucher. "Ich glaube, die Nachfrage danach ist noch nicht so groß. Da ist auch immer die Frage, was für die Badegäste okay ist." Solch eine Entscheidung sei auch immer eine Abwägung, dass es für alle passe.

Freibad Karlstadt: Der Aufenthalt ist "nur in üblicher Badekleidung gestattet"

Auf die gültige Haus- und Badeordnung verweist auch Uli Heck, Pressesprecher der Stadt Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Der zufolge ist "der Aufenthalt auf dem Freigelände sowie in den Schwimmbecken des Freibades Karlstadt nur in üblicher Badekleidung gestattet". Was genau darunter zu verstehen ist und ob eine Badehose für Frauen auch als "übliche Badebekleidung" gilt, wird nicht näher erläutert.

Eine Notwendigkeit, eine ähnliche Regelung wie in Göttingen auch in Karlstadt einzuführen, werde nicht gesehen, sagt Heck.

Silvana Freizeitbad in Schweinfurt: Sonnenbaden oben ohne wird geduldet

Auch im Silvana Freizeitbad in Schweinfurt sieht die Hausordnung das Tragen "allgemein üblicher ordnungsgemäßer Badekleidung" vor. Die schließe nach gängiger Interpretation auch das Bedecken der weiblichen Brust ein, heißt es laut Stadtwerke Schweinfurt.

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Vereinzelt wurde jedoch beobachtet, dass Frauen beim Sonnenbaden ihr Oberteil ablegten. Dies würde geduldet, solange keine Beschwerden beim Badepersonal eingingen. Eine Änderung der Hausregeln sei aber vorerst nicht geplant. "An bestimmten Sauna-Eventtagen wird bereits FKK-Baden außerhalb des öffentlichen Schwimmbetriebs angeboten", teilen die Stadtwerke Schweinfurt mit.

Dallenbergbad Würzburg: Sonnenbaden oben ohne ist an abgelegeneren Plätzen kein Problem

Ähnlich verhält es sich laut Susanna Blum von der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) im städtischen Dallenbergbad. Laut allgemeiner Geschäftsbedingungen sei das Baden in üblicher Badebekleidung gestattet.

"Das ist natürlich recht weit auslegbar", räumt sie ein. Das Sonnenbaden oben ohne sei auf der Liegewiese in größerer Entfernung kein Problem. "Direkt am Becken, am Spielplatz oder an sonstigen sensiblen Punkten", bitte das Personal die Oben-ohne-Sonnenbadenden, sich etwas überzuziehen oder einen abgelegeneren Platz zu nutzen. Nach einer Änderung der geltenden Regelungen sei nie gefragt worden, sagt Blum. "Eine solche Regelung wie in Göttingen wird es bei uns nicht geben."

 
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  • K. K.
    Chance verpasst.....

    hätten sie doch geschrieben..... " am Beckenrand im Dalle werden die nackten Busen von der im Süden stehenden Sonne bestens beschienen ! Dann hätte das Bad sogar an Regentagen regen Zuspruch gehabt. Nach dem Motto: "Wolle mer a mal guck, wer da "rumhängt ? !
    Manche " gut ausgestattete würde sich schon gerne zeigen. Gilt doch dieser Beckenrand seit
    Jahrzehnten als Abenteuerspielplatz. Da sind schon Standfeste umgefallen.... wenn ein Tarzan erzählt : " ich studiere Medizin !" Glaubt " ihr " nicht ? .... `doch.... das zieht immer Oberteile aus, bis.... sich das falsch verstandene aufklärt. Ja so sans..... die alten Rittersleut beiderlei Geschlechts !
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  • R. G.
    Die tun ja alle so als ob die Frauen dann oben ohne baden *müssen*, was ja nun wirklich nicht der Fall ist. Ich würde es mit "alles kann - nichts muss" halten wollen.
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  • H. S.
    Ich bin auch der Meinung, dass oben ohne Pflicht ist
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  • A. K.
    In den 80ern war es im Dalle überhaupt kein Problem, wenn eine Frau "oben ohne" war.
    Wir leben im 21. Jahrhundert und sollten uns über sowas keine Gedanken merh machen müssen. Prüderie braucht keiner. Das ist überkommene Moral.
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • B. F.
    Ich finde, dass es in öffentlichen Schwimmbädern nicht angebracht ist, vor allem weil die meisten Frauen mit einem Badeanzug oder Bikini einfach vorteilhafter aussehen !!
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  • G. W.
    Frauen sehen halt aus, wie Frauen eben aussehen... Warum und für wen sollte das denn vorteilhafter sein?
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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    Wenn beim Mann das bedecken der Primären Geschlechtsmerkmale ausreichend ist, sollte dies auch für Frauen gelten.

    Wovor hat man Angst? Es sollte jedem Mann und jeder Frau freigestellt sein, ob der Oberkörper im Schwimmbad bedeckt wird oder nicht. Wer Angst vor zu viel fremder Haut hat, sollte Schwimmbäder generell meiden.

    Man kann sich doch nicht gleichzeitig darüber beschweren, dass Glaubensgemeinschaften Frauen vorschreiben sich komplett zu verhüllen und selbst nicht in der Lage sein, gleiche Kleidungsregeln für Männer und Frauen zu akzeptieren.
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  • S. K.
    muss nicht sein...
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  • M. H.
    Warum nur sekundäre Geschlechtsteile der Frau bedecken ...absofort auch die vom Mann
    Bärte verstecken bitte zwinkern
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  • A. K.
    Ich dachte immer das sekundäre Geschlechtsteil der Männer ist der Bierbauch.
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  • R. A.
    Manche Dinge sollten lieber im Verborgenen bleiben…
    Man muss sich echt nicht alles antun (lassen)!
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    Aber egal wie groß der und unansehenlich der Bierbauch beim Mann ist. Der darf gezeigt werden?
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  • G. W.
    Meine übliche Badebekleidung, zumindest in der heimischen Badewanne ist : nackig.

    Warum in den Bädern der Region so ein Aufriss gemächt wird, wo welches Geschlecht was genau textil zu verhüllen hat, oder auch nicht, dafür habe ich keinerlei Verständnis.
    Welche sinnfreie Moralvorstellung steht da wohl dahinter?
    Vermutlich der pure Sexismus....
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  • H. S.
    Naja, we geht schon in Bade-Klamotten in die heimische Badewanne? Ist das irgendein Fetisch, den ich noch nicht kennen sollte?
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  • G. W.
    Dann nennen Sie mir bitte einen vernünftigen Grund, warum ich als Mann unbekleidet durch die Würzburger Fußgängerzone laufen sollte!?

    In einem Schwimmbad kann ich allerdings keinen einzigen Grund erkennen, der gegen textilfreies Baden und Schwimmen spricht.

    Eher im Gegenteil: ich find's nach wie vor schräg, daß etliche Männer vor dem Schwimmen zwar duschen, allerdings MIT Badehosen!
    Haben die Angst, ihre krabbelnden Körperbewohner versehentlich mit wegzubrausen?

    In Frauenduschen verkehre ich eher selten, da kann ich's nicht beurteilen.

    Grundsätzlich ist alleine schon der Kerngedanke, nackte Mitmenschen als Sexualobjekt anzusehen, sexistisch und zeigt eine primitive Gesinnung auf.

    Am wenigsten Erotik gibt's doch in öffentlichen Saunen; was Sie da an körperlicher Vielfältigkeit wahrnehmen können, ach, egal.
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  • S. K.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • G. W.
    Dann ist der 183er halt auch ein Paragraph, der dringend weg muß!
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    Der muss nicht weg. Der muss angepasst werden.
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