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Würzburg
OB: Würzburgs Innenstadt jetzt ein ganzes Stück attraktiver
Nach sechsjähriger Bauzeit wurde die Fußgängerzone Eichhorn-/Spiegelstraße jetzt offiziell eröffnet. Warum der Projektleiter dabei fast nahe an einem Herzinfarkt war.
Zur offiziellen Eröffnung der Fußgängerzone Eichhorn-/Spiegelstraße war auch das Maskottchen der Interessengemeinschaft 'Würzburgs neue Mitte - die Eichhörnchen' unterwegs. 
Foto: Thomas Obermeier | Zur offiziellen Eröffnung der Fußgängerzone Eichhorn-/Spiegelstraße war auch das Maskottchen der Interessengemeinschaft "Würzburgs neue Mitte - die Eichhörnchen" unterwegs. 
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:32 Uhr

Begehbar war sie schon die ganze Zeit, aber nachdem jetzt in der Spiegelstraße die letzte Granitplatte gesetzt worden war, wurde am Dienstagmittag die Fußgängerzone Eichhorn-/Spiegelstraßeoffiziell eröffnet. Dass sie nach sechsjähriger Bauzeit auf 7500 Quadratmetern Fläche ein Schmuckstück geworden ist, steht für Oberbürgermeister Christian Schuchardt außer Frage. "Wir haben ein Stück wertigster Innenstadt bekommen", sagte der OB vor am Bau beteiligten Gästen, Geschäftsleuten und Anwohnern der beiden Straßen.       

Das Ergebnis der aufwendigen und zehn Millionen Euro teuren Umgestaltung könne sich sehen lassen. Die Attraktivität der Innenstadt sei "herausragend gestiegen" - nicht zuletzt durch die "hohe Aufenthaltsqualität", die zum Flanieren, Einkaufen oder zum Feiern einlade. Der OB dankte den Anwohnern für ihre Geduld während der Bauzeit und ebenso "den Eichhörnchen". Dieser Zusammenschluss der Geschäftsleute, der sich gründete, um mit Aktionen während der Bauzeit die Kundschaft bei Laune zu halten, sei "eine vorbildliche Straßengemeinschaft".   

Die Drei von der beendeten Baustelle (von links): 'Eichhörnchen'-Sprecher Joachim Drescher, der städtische Projektleiter Holger Döllein und OB Christian Schuchardt.
Foto: Thomas Obermeier | Die Drei von der beendeten Baustelle (von links): "Eichhörnchen"-Sprecher Joachim Drescher, der städtische Projektleiter Holger Döllein und OB Christian Schuchardt.

Lob vom OB gab's auch für den städtischen Projektleiter Holger Döllein, der die Fäden zusammenhielt, die Baustelle managte und dem die Eichhorn- und Spiegelstraße fast zur zweiten Heimat wurde. "Solche Mitarbeiter braucht unsere Stadt", würdigte der OB den Einsatz, wobei es fast eine Abschiedsrede war. Mit dem Ende des Projektes Fußgängerzone geht Döllein in Ruhestand.     

"Wir werden ihn vermissen, er hat eine exzellente Leistung abgeliefert", blickte "Eichörnchen"-Sprecher Joachim Drescher auf das gute zwischenmenschliche Miteinander auf der Baustelle zurück - und überreichte Döllein das "Eichhornstraßen-Bundesverdienstkreuz". 

Ein aufwendig inszenierter Streich

Dabei war Döllein nach eigener Aussage "einem Herzinfarkt sehr nahe". Nicht wegen der Lobeshymnen, sondern weil ihm Mitarbeiter der Pflasterbau-Firma und der Stadtwerke kurz zuvor einen bösen Streich gespielt hatten. Vor dem Eröffnungstermin meldeten sie dem Projektleiter einen Rohrbruch, es müsse aufgegraben werden. Damit es auch glaubhaft wirkte, rückten Radlader und Lkw an. Und Döllein hätte den Gau am Eröffnungstag auch fast geglaubt.

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So aber lief alles nach Plan und Döllein ("Wir hatten eine tolle Gemeinschaft") bedankte sich bei allen am Projekt Beteiligten wie Planern, Bauleuten, Archäologen, Stadträten etc. mit einem Bocksbeutel und einer extra angefertigten Fußgängerzonen-Münze, die er zusammen Joachim Drescher überreichte.     

Ein kleines Bürgerfest am QR-Code

Mit Unterstützung der "Eichhörnchen" und weiteren Geschäftsleuten hatte die Stadt zur Einweihung ein kleines Bürgerfest am zentralen Platz, dem gepflasterten QR-Code, organisiert. Neben Essens- und Getränkeangeboten gab es einen Infostand zur Arbeit der Archäologen. Und die WVV bot mit einem Info-Bus an der Haltestelle Spiegelstraße einen Vorgeschmack auf den 15. Juni. Ab da fährt (wieder) täglich der Bus durch die Fußgängerzone. 

Diese ist noch nicht ganz fertig. Es werden noch Fahrradständer aufgestellt -und Info-Stelen zum geschichtsträchtigen Untergrund der Fußgängerzone. Und nächstes Jahr geht's weiter: Dann werden die benachbarten Wilhelm- und die Herzogenstraße zur Fußgängerzone umgestaltet.      

Einen Vorgeschmack auf den künftigen Busverkehr in der Spiegelstraße bot die WVV mit einem Info-Bus am Eröffnungstag. 
Foto: Thomas Obermeier | Einen Vorgeschmack auf den künftigen Busverkehr in der Spiegelstraße bot die WVV mit einem Info-Bus am Eröffnungstag. 
 
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  • V. C.
    Ich finde die neue Fußgängerzone sehr schön, ein Gewinn für die Menschen in unserer Stadt. Mehr Grün wäre schön, aber insgesamt ein gutes Ergebnis. Dank an die Verantwortlichen.
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  • H. H.
    Mogelpackung

    Erstens, wo in WÜ Fußgängerzone dransteht, ist in Wirklichkeit "Vielzweck-Verkehr-Fußgänger-pass-bloß-auf"-Zone drin (Fahrräder, Bus, Lieferverkehr und wasweißichallesnoch). Also schon mal erstes "Buh!".

    Zweitens muss man sich mal fragen, was die Erhöhung der Innenstadt-Attraktivität soll, wenn man es den Leuten von außerhalb gleichzeitig erschwert, in den Genuss davon zu kommen. Zugespitzt ausgedrückt, die Zufahrten werden dichtgemacht, Parkplätze gestrichen, der ÖPNV stagniert (bestenfalls) und die lange angedachten Fahrradachsen gibts noch lange nicht. Also zweites (ziemlich lautes) "Buh!".

    Zusammengefasst komme ich zu dem Schluss, hier ist wieder mal ein Haufen Geld verblasen worden, und der Effekt dürfte so ziemlich verpuffen. Aber das kennt man ja in WÜ. Leider.
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