
Es wird laut an diesem Donnerstag in Bayern: Um 11 Uhr findet ein landesweiter Probealarm statt, in weiten Teilen des Freistaats heulen dann eine Minute lang die Zivilschutzsirenen. Doch nicht nur das: Ebenfalls gegen 11 Uhr landen Warntöne und Hinweise auf den Handys.
Getestet werden Warn-Apps wie "Nina", "Katwarn" oder "Biwapp" sowie Cell Broadcast. Über diesen Mobilfunkdienst werden Warnnachrichten direkt auf die Handys geschickt, ohne dass eine spezielle App dafür installiert sein muss. Cell Broadcast wurde vor einem Jahr offiziell eingeführt. "Mit keinem anderen Warnkanal können wir mehr Menschen direkt erreichen", heißt es vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Warnung wird zentral vom Innenministerium ausgelöst
Die Warnung über Cell Broadcast soll am Donnerstag gegen 11 Uhr zentral vom bayerischen Innenministerium über das Modulare Warnsystem (MoWaS) ausgelöst werden. Um den Hinweis zu erhalten, muss das Handy oder Smartphone eingeschaltet sein und darf sich nicht im Flugmodus befinden. Die Nachricht wird mit einem lauten Signalton auf dem Smartphone angezeigt.
Bundesweit gab es zuletzt Mitte September einen Warntag. In Bayern und weiteren Bundesländern wird ein zusätzlicher Probealarm immer am zweiten Donnerstag im März durchgeführt. Beim letzten Test kam es zu kleineren Problemen. Die Warn-Apps wurden teils verzögert oder in manchen Regionen gar nicht ausgelöst.
Wichtig: Bei dem Probealarm am Donnerstag geht es nicht um den Test herkömmlicher Feuerwehrsirenen, sondern um die Zivilschutzsirenen von Gemeinden, Städten und Landkreisen. Das Innenministerium hat eine Liste mit den teilnehmenden Gemeinden veröffentlicht. In Unterfranken sind fast alle Landkreise und großen Städte dabei.

Ruhig bleiben wird es im Landkreis Rhön-Grabfeld, hier sind laut Katastrophenschutzleiter Gerald Söder die Sirenen noch nicht entsprechend umgerüstet. Andere beteiligen sich teilweise nur regional am Test: So werden im Landkreis Haßberge nur die "Katastrophenschutz-Sirenen" im 25-Kilometer-Radius um das frühere Atomkraftwerk Grafenrheinfeld zu hören sein. Die Warnungen über das Handy sollten aber in ganz Unterfranken eingehen.
Die Übung soll zeigen, ob im Freistaat das Warnsystem funktioniert und die Bevölkerung im Ernstfall erreicht wird. Die Sirenen geben eine Minute lang einen auf- und abschwellenden Heulton von sich. Er soll die Menschen bei schwerwiegenden Gefahren veranlassen, ihre Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten, heißt es aus dem Innenministerium.
Mit der neu eingeführten Cell-Broadcast-Technik erhalten viel mehr Menschen als bisher Warnungen vor Unwetter, Feuer, Flut und anderen Katastrophen. Dabei kann gezielt für eine bestimmte Gegend gewarnt werden. Rettungsleitstellen veranlassen dann Meldungen an die Mobilfunkgeräte in betroffenen Regionen.
Seit einem Jahr in Bayern 25 Gefahrenwarnungen über Cell Broadcast
Nach Informationen des Telefonanbieters Vodafone wurde die Bevölkerung in Bayern seit dem Start des Systems vor einem guten Jahr bislang 25-mal vor Gefahren gewarnt. Dies waren vor allem Großbrände außerhalb Unterfrankens. Weitere Warnungen erreichten die Handynutzer bei Bombenentschärfungen wie in Traunstein und Cham sowie bei extremen Unwettern: So sei die Bevölkerung in Unterfranken bei Glatteis vor gefährlichen Autofahrten gewarnt worden. Vodafone schätzt, dass beim Test am Donnerstag in Bayern elf Millionen Handys brummen.
Die Einführung von Cell Broadcast wurde deutschlandweit nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 auf den Weg gebracht. Damals hatte man viele Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr rechtzeitig alarmieren können, allein im Ahrtal kamen 135 Menschen ums Leben.
Mit dem neuen System übermitteln die zuständigen Behörden im Falle einer drohenden oder bereits eingetretenen Katastrophe die gezielte Warnung für ein Gebiet an die Mobilfunkbetreiber. Diese verschicken dann die Meldung an die Endgeräte ihrer Kunden.
Hier haben sich auf zwei Geräten sowohl Cell Broadcast als auch NINA gemeldet.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management