
Ab dem kommenden Sonntag hat das Bistum in Würzburg einen neuen Dompfarrer: Der gebürtige Schweinfurter Stefan Gessner tritt an diesem Tag das Amt des Dompfarrers an. Der 49-Jährige war seit 2004 für die Pfarreiengemeinschaft St. Christopherus im Baunach-, Itz- und Lautergrund im Landkreis Bamberg tätig. Zukünftig wird sich Gessner um die Dompfarrei, die Neumünsterkirche, die Marienkapelle und die Pfarrei St. Peter und Paul sowie die Hofkirche in Würzburg kümmern. Der Pfarrer möchte die neue Position dazu nutzen, um sich weiterzuentwickeln. Gerade in Zeiten der Pandemie ist der Wechsel nach Würzburg eine Herausforderung.
Stefan Gessner: Mir war klar, irgendwann musst du wechseln, weil sich doch gewisse Routinen einschleichen. Im August 2020 war die Dompfarrei mit St. Peter und Paul ausgeschrieben. Da habe ich mich dazu entschieden, mich zu bewerben. Schlicht und einfach auch aufgrund der Herausforderung, etwas Neues anzufangen und sich weiterzuentwickeln. In der neuen Position muss ich erst einmal die Menschen in den Gemeinden kennenlernen, genauso wie die Gremien, die sich dort engagieren und aktiv sind. Das ist unter Corona-Bedingungen nicht unbedingt einfach, weil es viele Einschränkungen gibt. Da ist zuerst einmal ein gewisses Netz zu spinnen, um sich kennenzulernen. Außerdem muss ich einen Überblick gewinnen, was hier die Traditionen und die Gewohnheiten sind.
Gessner: Zunächst ist mir wichtig, die Menschen und das kirchliche Leben in Würzburg und in meinen künftigen Gemeinden kennenzulernen. Die verantwortlichen Gremien und Gruppen müssen sich überlegen, wie die Gemeinden und die Sektoren im urbanen Raum Würzburg so ausgestaltet werden können, dass sie auch künftig kirchliches Leben ermöglichen und Raum bieten, Glauben zu leben. Dabei kommt es auf jede und jeden Getauften an. Je mehr Menschen ihre Berufung entdecken und leben, umso lebendiger kann Kirche sein. Es geht um die Seelsorge der Menschen, die hier leben und ihren Glauben leben. Daneben habe ich noch eine Aufgabe in der Domregie. Das heißt, bei allen organisatorischen und baulichen Fragen, die mit dem Dom zusammenhängen, bin ich mit eingebunden.
Gessner: Was für mich spannend ist: Wie geht Glauben, wenn die Pandemie vorbei ist? Es gibt ganz vieles, was plötzlich abgebrochen wurde, was nicht mehr möglich war. Hier ist die Frage, wie bekommen wir die kirchlichen Gruppen wieder zum Laufen? Wie kommen wir vom Ausnahmezustand wieder in die Normalität? Es kommt darauf an, wie die Pandemie bekämpft werden kann und auch, wie sich die Zahlen langfristig entwickeln. Bei den Gottesdiensten höre ich viele Ältere und Kranke, die sagen "es ist mir zu riskant, in die Gemeinschaft hineinzugehen". Ich spüre Ängste und Vorbehalte. Daher beeinflusst Corona das Leben in der Gemeinde natürlich auch.
der Dompfarrer heißt mit Vornamen Stefan
der Domorganist auch Stefan
der Domchorleiter auch Stefan.
Wer von den 3en fühlt sich dann angesprochen, wenn der Bischof sagt:
"Stefan geh mal her?"
Der Bischof selbst scheint mir nicht unbedingt frischen Wind in die Diözese gebracht zu haben.