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Würzburg/Schweinfurt
Neuer Wohnraum: Landkreis Würzburg liegt an der Spitze
Nirgendwo sonst in Unterfranken entsteht mehr Wohnraum pro Einwohner als im Kreis Würzburg. Auch bayernweit glänzt die Region. Doch die Sache hat einen Haken.
Platz ist in der kleinsten Hütte: Wohnraum wie hier in der Würzburger Innenstadt ist gerade in Städten knapp, obwohl in Unterfranken eifrig gebaut wird.
Foto: Patty Varasano | Platz ist in der kleinsten Hütte: Wohnraum wie hier in der Würzburger Innenstadt ist gerade in Städten knapp, obwohl in Unterfranken eifrig gebaut wird.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:41 Uhr

Der Landkreis Würzburg ist die Bauboom-Region in Unterfranken: Das meldet jetzt die Bausparkasse LBS unter Berufung auf Zahlen des bayerischen Landesamtes für Statistik. Demnach sind 2020 rund um Würzburg 5,4 Wohnhäuser oder Wohnungen pro 1000 Einwohner entstanden. Das sei unterfrankenweit der größte Wert. Der Bayern-Durchschnitt liege bei 4,9.

Hinter dem Kreis Würzburg folgen die Städte Aschaffenburg mit 5,0 und Schweinfurt mit 4,7 neuen Wohnräumen je 1000 Einwohner. Die Landkreise Haßberge (4,4), Schweinfurt (3,8), Kitzingen (3,4) und Main-Spessart (3,3) liegen im Mittelfeld. Am wenigsten Wohnraum ist im vergangenen Jahr in der Stadt Würzburg, im Kreis Aschaffenburg (je 3,0) sowie in den Kreisen Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen (je 2,5) und Miltenberg (2,4) entstanden.

Auf welchem Rang Unterfranken liegt

Auch nach Darstellung des Immobilienverbandes Süd (IVD) in München liegt Unterfranken beim Wohnungsbau im bayernweiten Vergleich gut im Rennen. So entstanden 2020 im Regierungsbezirk 17,4 Prozent mehr Wohnungen als im Jahr davor. Nur die Oberpfalz (18,7) und Niederbayern (18) weisen einen größeren Zuwachs aus. Der Durchschnitt in Bayern liegt laut IVD bei 7,2 Prozent.

Doch die Sache hat einen Haken: "Der bayernweite Anstieg der Baufertigstellungszahlen ist grundsätzlich sehr erfreulich. Er findet aber vielfach nicht dort statt, wo die Wohnungen besonders dringend benötigt werden, sondern dort, wo Bauland vorhanden und vor allem noch bezahlbar ist,“ wird IVD-Sprecher Stephan Kippes in einer Verbandsmitteilung zitiert. Insbesondere in den Ballungsräumen müsse mehr Wohnraum entstehen.

Wie das mit kleinen Wohnungen in den Städten ist

Dass mancherorts der Bedarf nicht gedeckt wird, meint auch die LBS. Die Corona-Pandemie habe das Interesse an Wohnimmobilien im Freistaat beflügelt. Doch seien dort im vergangenen Jahr nur 64 000 Wohneinheiten entstanden - 6000 weniger als notwendig.

Eine andere Zahl des IVD untermauert den von der LBS skizzierten Bauboom: 4,3 Prozent mehr Baugenehmigungen habe es im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 in Bayern gegeben. Mit einem Plus von 10,2 Prozent liege Unterfranken nach Niederbayern (12,5) auch hier in der Spitzengruppe.

Auffallend in den Zahlen des Landesamtes für Statistik ist, dass in der Studentenstadt Würzburg der Anteil kleiner Wohnungen am Gesamtbestand deutlich größer ist als anderswo. Er liegt bei den Ein- und Zweizimmerwohnungen bei 27 Prozent. Bamberg kommt hier auf 19, Schweinfurt auf 10 und Unterfranken auf neun Prozent. In München hingegen sind 32 Prozent der Wohnungen klein.

 
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  • F. R.
    Der Haken ist in Schweinfurt durch die Grünen hausgemacht! Sie lehnten die Erschließung der Mönchskutten ab - neue EFH zerstreuen sich weiterhin ins Umland, zersiedeln es immer mehr, bei schlechterem ÖPNV und längeren Wegen mit dem Auto, wovon Familien dort oft zwei benötigen!

    Ideologische Politik brachte schon immer schlechte Ergebnisse. Die Grünen können nur immer dieselben Worthülsen aufsagen, sind aber zur Stadt- und Landesentwicklung völlig unfähig.
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