Giebelstadt hat einen neuen dritten Bürgermeister. Vor wenigen Tagen haben die Mitglieder des Gemeinderates Ernst Merz in das Amt gewählt. Der 65-Jährige ist Mitglied der unabhängigen Wählergemeinschaft Giebelstadt (UWG) und seit 2007 Teil des Gremiums.
"Die Position als Stellvertreter hat mich schon immer interessiert, weil man da noch mehr Einblicke bekommt als ein Gemeinderat", sagt Merz. Für ihn als Rentner sei es zudem – ebenso wie für den zweiten Bürgermeister Hermann Eidel – einfacher möglich, die Vertretung des Rathauschefs Helmut Krämer zu übernehmen. "Als Berufstätiger muss man dafür sonst seinen Urlaub hernehmen", sagt der frühere Diplom-Agrar-Ingenieur.
Zweiter und dritter Bürgermeister sind gleichberechtigt
Denn die Hauptaufgaben des zweiten und dritten Bürgermeisters liegen vor allem darin, einzuspringen, wenn der erste Bürgermeister Termine nicht wahrnehmen kann. Das komme etwa bei Terminüberschneidungen, im Krankheitsfall oder wenn er im Urlaub sei, vor, sagt Bürgermeister Helmut Krämer. "Dabei sind der zweite und der dritte Bürgermeister bei uns gleichberechtigt", sagt Krämer. "Das hat in den letzten Jahren gut funktioniert und das wird mit Ernst Merz genauso gut funktionieren", zeigt er sich zuversichtlich.
Dass die Wahl des dritten Bürgermeisters auf ein UWG-Mitglied fiel, ist keine Überraschung. Denn es sei durchaus gewollt, dass jede der drei Gemeinderatsfraktionen einen der drei Bürgermeister-Posten besetze, so Krämer, der selbst dem Bürgerbündnis Giebelstadt (BBG) angehört. Der zweite Bürgermeister Hermann Edel wiederum ist Mitglied des Bürgerbündnisses Ortsteile (BBO).
Ernst Merz tritt in die Fußstapfen von Georg Kuhn
Der Anlass für die Wahl ist ein trauriger. Denn Ernst Merz tritt damit die Nachfolge seines früheren Fraktionskollegen Georg Kuhn an, der im Juli nach einer Krebserkrankung gestorben ist. Der Landwirtschaftsmeister, der mit seiner Familie einen Spargelhof in Allersheim führte, war seit 2008 Teil des Gremiums und seit 2018 dritter Bürgermeister. Im August ist aus den Reihen der UWG Kerstin Beetz aus dem Ortsteil Eßfeld in den Gemeinderat nachgerückt.
Ernst Merz wird die Position als dritter Bürgermeister vorerst nur für etwa eineinhalb Jahre übernehmen, denn 2026 stehen Kommunalwahlen an. Ob er sich dann überhaupt noch einmal für den Gemeinderat aufstellen lasse, habe er bislang noch nicht entschieden, sagt Merz.