Die Ukraine-Hilfe Randersacker ruft zur nächsten Spendensammlung auf, auch wenn sie sich gerade einigen Nachfragen stellen muss. Denn in einem Bericht dieser Redaktion über die Würzburger Ärztin Bärbel Krumme, die kürzlich in der Ukraine war, hieß es, sie habe bei ihrem Einsatz vor allem gelernt, "dass Produkte, die gebraucht werden, soweit möglich im Land eingekauft werden sollten, einschließlich der Medikamente." Es gelte, Wirtschaft und Handel in der Ukraine zu stärken. Es gebe im Land alles zu kaufen, weshalb Geldspenden an Hilfsorganisationen sinnvoll sind, die vor Ort arbeiten, nicht aber "die mehr oder weniger willkürlich zusammengesetzten Lieferungen gebrauchter Gegenstände", wie sie sagt.
Geliefert wird nur, wofür Bedarf besteht
Michelle Orend, Vorsitzende der Ukraine-Hilfe Randersacker und Umgebung hat auf den Bericht hin etliche Nachfragen zu den Hilfstransporten aus Randersacker und deren Sinnhaftigkeit bekommen. "Die Leute sind jetzt verunsichert", stellt sie fest. Sie selbst ist es nicht, denn die Situation in der Ukraine sei sehr unterschiedlich, so Orend. Die Ukraine-Hilfe Randersacker arbeite eng abgestimmt mit der Hilfskation Project Nadiya zusammen und erhalte von dort Bedarfslisten. Wie Project Nadiya arbeitet lasse sich gut auf der Interseite www.projectnadiya.org und in sozialen Netzwerken verfolgen, sagt Orend.
So liefere die Organisation aus einem Lager an der slowakisch-ukrainischen Grenze über ihre ukrainischen Kontakte ins ganze Land. Es handele sich bei der Sammlung der Ukraine-Hilfe Randersacker eben nicht um willkürlich zusammengesetzte Lieferungen, so Orend. Gesammelt werde nur, was angefordert ist. Zudem werden die Spenden in aufwändigen Sortier- und Packaktionen zu Produktgruppen zusammengestellt. Sie könnten so aus den Verteiler-Lagern zielgerichtet angefordert und eingesetzt werden – vor allem für Menschen, denen nichts geblieben ist.
Winterkleidung und wetterfestes Outdoor-Equipment gefragt
Orend und die Ukraine-Hilfe Randersacker jedenfalls haben keine Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Aktion und werden in der Woche vom 13. bis 20. Februar wieder Spenden einsammeln. Noch immer ist warme Winterkleidung gefragt: Thermo-Kleidung, Winterstiefel, Mützen, Schals, etc. Auf der Bedarfsliste stehen außerdem rezeptfreie, original verpackte Medikamente wie Schmerzmittel, Grippe- und Magen-Darm-Medikamente, Verbandsmaterial sowie Hygiene- und Köperpflegeartikel für Babys und Erwachsene.
An winterfestem Outdoor-Equipment werden Thermo-Schlafsäcke, Zelte, Isomatten, Batterien (AA, AAA) und Powerbanks (10.000 mAh), Taschenlampen, Generatoren, Gaskocher, Kerzen sowie Abdeckplanen mit Ösen gebraucht. Bei den Nahrungsmitteln sind Konserven, Fertiggerichte und haltbare, schnell zu verarbeitende Sattmacher sinnvoll: Nudeln, Reis, Haferflocken, Müsliriegel, Schokolade, Kekse, Tee, Instantkaffee, H-Milch, Trinkschokolade, Salz, Zucker, Öl und Babynahrung – allerdings nicht in Gläsern.
Gesammelt wird ab 13. Februar
Spenden werden ab 13. Februar jeweils von 17 bis 19 Uhr am Rotkreuzheim im Rathaushof entgegengenommen. Tagsüber stehen dort Sammelcontainer bereit und die Garage in der Ochsenfurter Straße 6a. Vom 20. bis 24. Februar wird sortiert und gepackt. Helfer wären dabei überaus willkommen, so Michelle Orend. Abholtermin durch Project Nadiya ist der 26. Februar.
Infos bei Michelle Orend, Tel.: (0151) 20120797.
