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WÜRZBURG
Neuer Bischof wird vereidigt
Der künftige Bischof Franz Jung bei seinem Antrittsbesuch im Dom in Würzburg.
Foto: Patty Varasano | Der künftige Bischof Franz Jung bei seinem Antrittsbesuch im Dom in Würzburg.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:35 Uhr

In wenigen Tagen ist es soweit: Franz Jung, der künftige Bischof von Würzburg wird am 5. Juni um 15.30 Uhr vor Ministerpräsident Markus Söder im Prinz-Carl-Palais in München seinen Treueid ablegen. Das gab das Bischöfliche Ordinariat in Würzburg bekannt.

Mit dem Eid bekundet der Bischof seine Treue gegenüber Deutschland und Bayern. Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom wird an der Feier teilnehmen. Ursprünglich war sie auf den 1. Juni festgesetzt, wurde aber aus terminlichen Gründen verschoben. Denn Ministerpräsident Söder reist an diesem Tag nach Rom zu Papst Franziskus.

Eid vor „Gott und den heiligen Evangelien“

Nun erfolgt die Vereidigung einen Tag nach dem Geburtstag von Franz Jung. Am 4. Juni feiert der in Mannheim geborene und in Ludwigshafen aufgewachsene künftige 89. Bischof von Würzburg seinen 52. Geburtstag. Das nächste große Ereignis ist die Weihe am Sonntag, 10. Juni im Kiliansdom.

 

Die Formel des Treueides lautet: „Vor Gott und auf die heiligen Evangelien schwöre und verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, Deutschland und Bayern Treue. Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen. In der pflichtmäßigen Sorge um das Wohl und das Interesse des deutschen Staatswesens werde ich in Ausübung des mir übertragenen geistlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte.“

Treueid ist im Konkordat festgelegt

Bevor Franz Jung den Treueid ablegt, wird Ministerpräsident Söder den Angaben zufolge „auf das Konkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl vom 12. September 1933 hinweisen. Das Konkordat legt fest, dass die ernannten Bischöfe den Treueid ablegen, bevor sie in Bayern von einer Diözese Besitz ergreifen“, so die Pressestelle des Ordinariats.

Diese Vereinbarung von Staat und Kirche, die zwischen Papst Pius XI. und der NS-Regierung geschlossen wurde, hat ihren Ursprung in den politischen Wirren und Neuordnungen nach dem Ersten Weltkrieg. Erste Verhandlungen fanden in der Weimarer Republik statt. Sie blieben zunächst ohne Ergebnis, führten jedoch unter anderen 1924 zu einem Bayrischen Konkordat. Die Unterzeichnung des sogenannten Reichskonkordats mit insgesamt 34. Artikeln erfolgte dann am 20. Juli 1933 in Rom.

Konkordate wurden auch mit anderen Staaten geschlossen. Die katholische Kirche wollte damit ihre internationalen Beziehungen neu regeln.

Nach der Vereidigung sind laut der Mitteilung des Bischöflichen Ordinariats Ansprachen von Ministerpräsident Söder und des künftigen Bischofs von Würzburg geplant. Unterzeichnet wird das Protokoll der Vereidigung von Ministerpräsident Söder, dem ernannten Bischof Jung und dem Staatsminister für Unterricht und Kultus, Bernd Sibler.

 
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    Kleine Pointe am Rande: Ausgerechnet vor jenem Herrn, dessen Kreuzerlass (auch) er voreilig kritisieren zu müssen glaubte, darf er nun den Eid ablegen.
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