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Würzburg
Neue Vorwürfe gegen Würzburger Verdächtigen im Fall Maddie
Der gebürtige Würzburger Christian B. soll 2004 in Portugal eine weitere Frau vergewaltigt haben. Die Ermittlungen dauern an – ebenso im Fall der verschwundenen Maddie.
In der Fernsehsendung 'Aktenzeichen XY' ungelöst war der Fall Maddie bereits mehrfach Thema, zuletzt 2020. Im Visier der Ermittler: Christian B. aus Würzburg
Foto: ZDF | In der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" ungelöst war der Fall Maddie bereits mehrfach Thema, zuletzt 2020. Im Visier der Ermittler: Christian B. aus Würzburg
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:41 Uhr

Der gebürtige Würzburger Christian B. ist einer der bekanntesten Tatverdächtigen der Welt. Ermittler in drei Ländern wollen ihm das Verschwinden der dreijährigen Maddie 2007 in Portugal nachweisen. Laut "Sunday Times" steht er nun auch unter Verdacht, nahe ihres Urlaubsortes in Portugal 2004 eine damals 20-jährige Frau vergewaltigt zu haben. 

Anklage binnen drei Monaten?

Christian B. sitzt gerade eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-Jährigen 2005 in Portugal ab. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig, die auch bei den Maddie-Ermittlungen federführend ist, sagte auf Anfrage dieser Redaktion: "Die Ermittlungen im neuen Fall werden sich sicher noch Monate hinziehen." Medienberichte, denen zufolge er binnen drei Monate Anklage erheben werde, bezeichnete Pressesprecher Hans Christian Wolters als falsch.

Es gebe auffallende Parallelen zwischen den beiden Vergewaltigungen und der Entführung der kleinen Maddie in Portugal. Jedes Mal sei der Täter in die Wohnung des Opfers eingestiegen und habe dabei meist nicht die Tür benutzt. Die Behörden ermitteln auch wegen sexuellen Missbrauchs eines zehnjährigen deutschen Mädchens 2007 an der Algarve. Der Verdächtige soll vor dem Kind masturbiert haben - wie 14 Jahre zuvor bereits in Würzburg. 

Übergriffe auf Kinder schon mit 17 Jahren

Dort war Christian B. bereits als 17-jähriger straffällig geworden: Laut einem Bericht dieser Redaktion ließ er im September 1993 auf einem Spielplatz im Landkreis Würzburg vor einer Sechsjährigen die Hosen runter. Sechs Monate später folgte ein weiterer sexueller Übergriff, diesmal war eine Neunjährige das Opfer. B. kassierte eine erste Haftstrafe, entzog sich aber der Vollstreckung durch die Flucht nach Portugal.

Pressesprecher Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig.
Foto: Ole Spata, dpa | Pressesprecher Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig.

Im aktuell bekannt gewordenen Fall sind sich die Ermittler offenbar sicher, dass erneut Christian B. hinter der Tat steckt. Die 20 Jahre alte Hazel B. wurde in ihrem Appartement in Praia da Rocha angegriffen. In einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" erzählte die Frau, der Übergriff auf sie sei 2007 genau wie bei der 72-Jährigen 2005 erfolgt. Der Mann, der sie vergewaltigte, sei auf die gleiche Art und Weise vorgegangen.

Gleiche Vorgehensweise bei Vergewaltigung

Damals sei ein maskierter Mann in ihre Wohnung gekommen und habe sie geweckt. Er habe Englisch mit deutschem Akzent gesprochen, sie gefesselt, geschlagen und über Stunden vergewaltigt. Dem Opfer gelang es schließlich, nackt nach draußen zu fliehen. Der Täter entkam über den Balkon und wurde bis heute nicht gefasst. 2020 wurde die Frau durch die weltweiten Schlagzeilen im Fall Maddie auf Christian B. aufmerksam und bemühte sich um eine Wiederaufnahme ihres Falls.

Friedrich Fülscher, der Verteidiger des Tatverdächtigen, äußerte sich nicht zu der drohenden Anklage.  Christian B. lebte damals an der Algarve in Portugal. Praia da Rocha, wo die 20-Jährige vergewaltigt wurde, ist nur eine halbe Stunde mit dem Auto von Praia da Luz entfernt, wo die kleine Maddie drei Jahre später spurlos verschwand, auch sie durch ein Fenster. Die deutschen Ermittler gehen davon aus, dass der Täter das Kind aus der Ferienwohnung der Familie entführte und dann tötete. 

Er lebte damals dort mit einer Freundin aus dem Raum Würzburg. Die half straffällig gewordenen Jugendlichen. Die Frau lebt heute mit ihrer Familie in Schweinfurt. Wenn Medien mit ihr sprechen wollen, ruft sie die Polizei. Aber ihr Vater erzählte Reportern von seinem Besuch bei Christian B. und seiner Tochter in Portugal nach Maddies Verschwinden. Der Würzburger habe ihm sein Wohnmobil gezeigt und gesagt: "Ich kann Kinder damit transportieren. Drogen und Kinder." Der Braunschweiger Staatsanwalt will diese Aussage auf Anfrage nicht kommentieren.  

 
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  • ra.kellermann@gmx.de
    schlimm auch, dass sich so ein Täter der Haftstrafe einfach durch Flucht nach Portugal entziehen konnte. Zumindest innerhalb der EU sollte es doch machbar sein, solche Täter zu finden und nach Dtl. zu überstellen.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    Oh mann, hoffentlich wird das Schicksal der kleinen Maddie bald aufgeklärt. Und hoffentlich ist sie nicht Opfer dieses Verdächtigen geworden....
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