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Würzburg/Berlin
Nein zum Zustrombegrenzungsgesetz: So haben die Abgeordneten aus Unterfranken im Bundestag abgestimmt
Die Debatte war hitzig, das Nein für den Gesetzentwurf von CDU/CSU kam am Ende unerwartet. Warum der Vorsitzende der Unterfranken-FDP nicht mit abgestimmt hat.
Friedrich Merz am Freitag nach der Abstimmung im Bundestag.
Foto: Michael Kappeler | Friedrich Merz am Freitag nach der Abstimmung im Bundestag.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 06.02.2025 02:39 Uhr

Der Bundestag hat den auch wegen einer möglichen Unterstützung durch die AfD heftig diskutierten Gesetzentwurf der CDU/CSU-Fraktion zur Begrenzung der Migration abgelehnt. Das "Zustrombegrenzungsgesetz" bekam am Freitag nach einer hitzigen Parlamentsdebatte nicht die erforderliche Mehrheit.

693 Abgeordnete gaben ihre Stimmen ab: 338 votierten mit Ja, 349 mit Nein. Es gab fünf Enthaltungen. Aus der Unionsfraktion gab es nach Angaben des Bundestags keine Gegenstimmen. Allerdings gaben zwölf Unionsabgeordnete ihre Stimme nicht ab.

FDP-Mann Klein nimmt nicht an der Abstimmung teil

Aus der FDP-Fraktion, die zuvor ebenfalls ihre Zustimmung signalisiert hatte, gab es zwei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen. 16 FDP-Abgeordnete gaben keine Stimme ab, darunter auch der unterfränkische Abgeordnete Karsten Klein. Der FDP-Bezirksvorsitzende sagte auf Nachfrage, er habe an der namentlichen Abstimmung in Berlin nicht teilgenommen, weil er auf dem Neujahrsempfang der FDP daheim in Aschaffenburg gewesen sei. 

Die AfD stimmte bei einer nicht abgegebenen Stimme ansonsten geschlossen für das Gesetz. SPD und Grüne stimmten geschlossen dagegen - bei vier beziehungsweise zwei nicht abgegebenen Stimmen. Wie viele Abgeordnete aus Krankheitsgründen fehlten, war nicht bekannt.

Im Einzelnen votierten von den Abgeordneten aus Unterfranken am Freitag mit Ja:

  • Dorothee Bär  (CSU, Wahlkreis Bad Kissingen)
  • Alexander Hoffmann (CSU, Main-Spessart)
  • Paul Lehrieder (CSU, Würzburg)
  • Andrea Lindholz (CSU, Aschaffenburg)
  • Anja Weisgerber (CSU, Schweinfurt)
  • Andrew Ullmann (FDP, Würzburg)
  • Klaus Ernst (BSW, Schweinfurt)

Mit Nein stimmten diese Unterfranken:

  • Sabine Dittmar (SPD, Bad Kissingen)
  • Markus Hümpfer (SPD, SchweInfurt)
  • Bernd Rützel (SPD, Main-Spessart)
  • Niklas Wagener (Grüne, Aschaffenburg)

Keine Stimme abgegeben hat:

Karsten Klein (FDP, Aschaffenburg) 

Kern des Gesetzentwurfs war eine Aussetzung des Familiennachzugs zu Geflüchteten mit eingeschränktem Schutzstatus. Zu dieser Gruppe gehören in Deutschland viele Syrerinnen und Syrer. Außerdem sollten die Befugnisse der Bundespolizei erweitert werden. Sie sollte, wenn sie etwa an Bahnhöfen Ausreisepflichtige antrifft, selbst für eine Abschiebung sorgen können. Die Union drang in ihrem Entwurf überdies darauf, das Ziel einer "Begrenzung" des Zuzugs von Ausländern wieder ins Aufenthaltsgesetz aufzunehmen.

 
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  • Walter Stöckl-Manger
    Hier noch einmal schön von einem ausgewiesenen Fachmann dargelegt:
    https://www.deutschlandfunk.de/politologe-von-lucke-merz-ist-schwer-beschaedigt-100.html

    Der Narzisst Merz weiß noch gar nicht, ebenso wie der Wadlbeißer Dobrindt und der prinzipienstarke Maggus, wieviel Schaden er angerichtet hat. Hätte bei Blackrock bleiben sollen.
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  • Andreas Graf
    ergänzend dazu die wirtschaftswoche:

    https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tauchsieder-friedrich-merz-kann-es-nicht/30194086.html
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  • Jürgen Huller
    Alles was man im Leben tut, hat Konsequenzen. Das sollte man eigentlich gelernt haben.

    Die Verantwortung an dieser PR Aktion, ihrem Ausgang und den daraus folgenden Konsequenzen trägt alleine derjenige oder die Gruppe an Personen, die sie losgetreten hat und zwar unabhängig vom Ergebnis.

    So war das zumindest früher, als man auch seine Niederlagen mit Anstand und geradem Rücken akzeptiert hat. Wenn ich mich hier in den Foren so umschaue, sind die Zeiten wohl vorbei.

    Aber nicht nur in der Politik. Auch in der Gesellschaft muss ja heute für jede selbst begangene Dummheit ein Schuldiger her. Dass man das selbst ist, ist ausgeschlossen.

    Vielleicht war früher wirklich einiges besser.
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  • Andreas Gerner
    Losgetreten haben das letztendlich all diejenigen, die Probleme die ganze Zeit ignoriert bzw. nur schöngeredet haben. Nach schlimmen Ereignissen jedes Mal Besserung versprechen, sich aber gegen eine Korrektur verweigern.

    657 der 733 Sitze im Noch-Bundestag entfallen auf Nicht-AfD Parteien. Dennoch bekommen die keine Lösung hin, weil gegeneinander taktiert wird und sich am Ende die AfD die Hände reibt.

    Absehbar wird die AfD sich mehr als verdoppeln.
    Wird es dann einfacher, die nötigen Lösungen hin zu bekommen ?
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  • Dieter Hartwig
    Diesmal ist am scheitern des CDU Kanzlerkandidaten Söder nicht schuld
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  • Martin Deeg
    Sie glauben, Söder und Dobrindt haben Merz bei seinem Kamikaze-Vorhaben nicht vorbehaltlos unterstützt sondern zu "Besonnenheit" gemahnt....?
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  • Jürgen Huller
    Söder war noch nie an irgendwas schuld. Immer die anderen und im Zweifelsfall die Grünen.

    Ich bin sicher, an der Legende, dass die Grünen am Scheitern von Merzens Harakiri Aktion schuld sind, wird schon fleißig gestrickt.

    Ist ja auch unerhört, nicht für die Populistenaktion zu stimmen, mit der sich der Möchtegern Kanzler noch letzte Wählerstimmen auf Kosten der Moral und Demokratie sichern wollte.
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  • Johannes Metzger
    Merz hat sich verzockt. Nicht ganz unschuldig daran ist sicher der Bratwurstbudenpolitiker aus München/Nürnberg, der den Sauerländer zu diesem Husarenritt gedrängt hat.
    Die Umfragewerte der Union waren seit Wochen, trotz des Ampelaus, bei 30% wie festgenagelt. Merz und der zu Schmutzeleien neigende Chef der Schwesterpartei wollten mehr.
    Mitten im Wahl­kampf ge­fähr­det der von Söder aufgestachelte Merz seinen per­sön­li­chen Erfolg, durch die Abstimmung gemeinsam mit der AfD . Er gefährdet aber auch die Union und die De­mo­kra­tie.
    Spätestens jetzt muss jedem klar sein: wer CSu wählt, wacht am nächsten Morgen mit der AfD auf.
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  • Lutz Saubert
    Ihre Verschwörungstheorie lässt mich schmunzeln.
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  • Martin Deeg
    Das ist keine "Verschwörungstheorie" - das ist schlichte Menschenkenntnis, basierend auf Erfahrungswerten.
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  • Barbara Fersch
    was für ein Geschreie im deutschen Bundestag, richtig erbärmlich. Anscheinend haben die Menschen immer noch nicht begriffen, dass es genug Tote im Zusammenhang mit Widerholungstätern gegeben hat. Diejenigen , die mit NEIN gestimmt haben stimmen auch weiteren Opfer zu! Eine Partei die im deutschen Bundestag sitzt , sollte auch abstimmungsfähig sein, denn genau diese Reaktion gestern, beschafft der AfD noch mehr Stimmen. Wann wacht Deutschland endlich auf. Auf Herrn Merz einzudreschen ist einfach erbärmlich!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Das gegeneinander Aufwiegen von guten und unschuldigen Toten hier und "illegaler Migration " dort,

    (ohne zu erwähnen, daß hier über Menschenwürde und den Umgang mit den anderen, schlechteren, angeblich kriminellen Menschen geredet wird),

    das finde ich an dieser gesamten Debatte mies.
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  • Stefan Straub
    Und wieder paar Prozentpunkte mehr für die AFD.
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  • Stefan Wolz
    Ein trauriger Zag für die Demokratie. Da hatvHerr Scholz Recht. Die Mehrheit des Volkes ist dafür. Aber die Regierung ignoriert das komplett. Da soll man sich als Wähler noch ernstgenommen fühlen? Da weiß man jetzt wem man seine Stimme nichz geben muss, das wäre nur Verschwendung.
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  • Andreas GEIS
    Das war heute kein guter Tag für Deutschland .Der Bundestag hat heute gezeigt was es für ein Hühnerhaufen ist. Gegenseitige Schuldzuweisungen , Taktieren für die Bundestagswahl, und haben den Wähler weiter verunsichert. Meiner Meinung nach war das ein klares Zeichen das die Parteien der Politischen Mitte nicht miteinander können und ihre eigenen Ansichten auf biegen und Brechen durchboxen wollen. Ich vermute das sich eine Partei ganz besonders darüber freut , weil dieser Tag ihnen neue Wählerstimmen für die Bundestagswahl bringen wird.
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  • Hans Kaiser
    Verloren hat heute nicht Friedrich Merz sondern Deutschland, so zählen wir halt weiter die Brandmauertoten.
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  • Walter Stöckl-Manger
    Damit ist Merz erledigt. Auch wenn es in der Mainpostredaktion jemand nicht lesen mag...
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  • Hans-Dieter Dr. Müller
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Andreas Gerner
    Wenn jeder erledigt wäre, der mal aus der Opposition heraus eine Vorlage nicht auf Anhieb durch brachte, gäbe es kaum noch Politiker.

    Selten war eine Vorlage aus der Opposition so nahe am Erfolg.
    Das muss erst mal einer schaffen

    Andere verwenden die Zeit in der Opposition nur zum Meckern.

    Viel besser ist doch, wenn jemand aus der Opposition was unternimmt und mit einer Vorlage ( welche übrigens von einer klaren Mehrheit der Bürger/Wähler unterstützt wird ) fast Erfolg hat.

    Mit so jemandem als Kanzler kann was voran gehen.
    Auf jeden Fall besser als mit einem Scholz, der sich nur versteckt und wenn er doch mal was sagt, das meiste vergisst.
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  • Albrecht Schnös
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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