
Dem Bundesverband der Deutschen Verbraucherzentrale nach sollen mehr als 1500 Beschwerden über die Postbank im vergangenen Jahr eingegangen sein. Auch in diesem Jahr sind die Kunden unzufrieden, so beschwerte sich Joachim Schäfer aus Höchberg, man wolle "den Kunden loswerden". Oliver Rittmaier, Pressesprecher der Postbank, bezog Stellung.
Schäfer moniert die Schließung der Postbank-Filiale in der Leibnizstraße 14, die die einzige Anlaufstelle in Höchberg für Postbankkunden gewesen sei. Rittmaier sagt auf Anfrage dieser Redaktion, dass die Filiale eine "sogenannte Partnerfiliale der Deutschen Post" sei und damit deren Verantwortung unterliege.
Außerdem sei die Postbank ein Mitglied der sogenannten Cash Group, ein Verbund einiger privater Banken wie der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank und der Commerzbank. Rittmaier verwies darauf, dass auch Automaten der Partnerbanken genutzt werden können.
Im Höchberger Einzelhandel Geld abheben
So nannte Rittmaier beispielsweise die Shell-Tankstelle in der Nachbargemeinde Kist mit dem dortigen Automaten als mögliche Anlaufstelle, um Geld abzuheben. Wer über www.cashgroup.de nach weiteren Anlaufstellen sucht, der stößt auf die Postbank am Würzburger Bahnhofplatz und weitere Tankstellen, die jedoch alle über vier Kilometer entfernt liegen. Joachim Schäfer könne diese Distanz zwar mit dem Auto fahren, er stelle sich jedoch die Frage, was den Menschen bleibe, die nicht mobil sind?
Laut Pressesprecher Rittmaier gäbe es noch die Möglichkeit, im Einzelhandel Geld abzuheben. In Höchberg seien dies der Drogeriemarkt dm in der Heidelberger Straße 101, die Norma in der Leibnizstraße 2 und der Lidl in der Einsteinstraße 6 . Bei dm genüge ein gekaufter Artikel, bei Lidl und Norma ein Einkaufswert von fünf Euro, wie die Geschäfte online schreiben.
Bankgeschäfte online statt analog erledigen
Doch nicht nur das Abheben am Automaten sei ein Problem, auch Überweisungen seien verkompliziert worden, so Schäfer. Für eine Überweisung müsse er nach Würzburg an den Hauptbahnhof fahren, wo Parkplätze ein weiteres Problem darstellen. Rittmaier verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass Überweisungen auch per Girobriefumschlag "einfach in den nächsten Briefkasten" geworfen werden können. Die Umschläge erhalte man in einer Filiale. Auch Telefonbanking nannte er als Alternative, die für Schäfer aber keine ist. Er meint, man wolle den Kunden zum online-banking zwingen.
Zudem führte Schäfer an, dass Höchberg mit seinen über 9600 Einwohnern (Stand 2023) die größte Gemeinde im Landkreis Würzburg sei. Da verwundere es ihn umso mehr, dass die Bankgeschäfte eingestellt wurden. Auf Nachfrage der Redaktion, ob dies ein Warnsignal für weitere, kleinere Gemeinden im Landkreis sei, antwortete Rittmaier: Er veröffentliche keine regionalen Angaben, da man das Filialnetz nicht nach "Stadt-, Kreis-, Landes- oder Regionsgrenzen" einteile.
Das Managemant der DB ist kurzsichtig - typisch für heutige dt. Manager & Politiker, die unseren Wohlstand zerstören.
> Kein Mensch eröffnet ein neues Konto bei einer Bank in einer Region, in der diese nicht mehr vertreten ist, schon gar nicht (kleine) Geschäftsleute. Die PB wird sukzessive sehr viele (Geschäfts)Kunden verlieren. Die Sparkassen freuen sich schon jetzt.
> Es gibt viele Dinge, die online nicht gut oder einfach zu erledigen sind - der Teufel steckt im Detail. Da es sehr viele Vorgänge im Bankgeschäft jenseits von Geld abheben & überweisen gibt, z. B. Beratung zum Bausparen: die Manager der DB schicken diese Leute zu Norma & Lidl
> Die 1. Generation (nach dem 2. WK) hat das Land und die Firmen aufgebaut
> die 2. hat's erhalten
> die 3. bringt's durch
(bekannte Weisheit)
Eine Mitarbeiterin verwies mich in die Juliuspromenade, da hier die Automaten zuverlässiger seien. Da wirklich beim Einkaufen Geld mitnehmen